Mit einem Tag der offenen Tür am vergangenen Samstag hat das neue Pflegeheim der Spitalpflege Pfullendorf an der Gartenstraße die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Zwischen 500 und 600 Besucher nahmen nach Angaben von Geschäftsführer Martin Stadali an den Führungen teil, bei denen auch ein Zimmer der Kurzzeitpflege angeschaut werden konnte.
Ein Kommen und Gehen
Schade für die viele Mühe: Der Außenbereich des Pflegeheims wurde mit Biergarnituren bestuhlt und mit Luftballons geschmückt. Aber die Plätze im Freien blieben aufgrund des Regenwetters leer. Dafür herrschte im Gebäude viel Trubel, im Foyer war ein Kommen und Gehen, die beiden Aufzüge fuhren ständig hoch und runter. „Wir sind sehr dankbar und erfreut über das große Interesse an unserem Haus. Die Nachfrage nach den Besichtigungen war sehr hoch, die Zusammenarbeit mit den Helferinnen und Helfern des Bürgerhilfevereins und dem Netzwerk 50+ war außerordentlich gut“, sagt Martin Stadali auf Nachfrage des SÜDKURIER.

Beschränkung auf eine Etage
Stadali übernahm selbst die Führungen, zeigte den Besuchern, wo und wie die Bewohner im neuen Pflegeheim leben. Um die Bewohner möglichst in Ruhe zu lassen, wurden die Führungen und Besichtigungen auf den vierten Stock beschränkt. Weil dort zufällig ein Zimmer der Kurzzeitpflege frei war, konnte dieses auch besichtigt werden. „Das sieht schön aus“, sagte eine Besucherin über das Zimmer, dessen Bad barrierefrei ist. Aber sie würde im hohen Alter trotzdem lieber so lange wie möglich zu Hause gepflegt werden. Denn mittlerweile gibt es – von der Politik gewollt – viele ambulante Möglichkeiten der Pflege Zuhause. Sollten indes nach Angaben von Stadali Betroffene eine Kurzzeitpflege benötigen – mitunter sogar planbar – „lohnt sich auf jeden Fall ein Anruf bei uns. Wir reservieren in der Regel dann einen Zeitraum“, so Stadali.

„Wir haben weiterhin einen sehr guten Personalstamm und können freie Stellen wieder besetzen.“Martin Stadali, Geschäftsführer der Spitalpflege Pfullendorf
Ansonsten sind die 60 Zimmer – davon sieben für die Kurzzeitpflege – belegt. Viele Bewohner leiden unter Demenz, verbringen in Würde ihren letzten Lebensabschnitt im Pflegeheim. Und wie sieht es mit dem Pflegepersonal aus? „Wir haben weiterhin einen sehr guten Personalstamm und können freie Stellen wieder besetzen. Dieses Jahr beschäftigen uns hauptsächlich die Personalengpässe aufgrund von krankheitsbedingen Ausfällen“, ergänzt Stadali, der am häufigsten die Frage nach den Kosten für einen Heimplatz beantworten musste.
So hoch ist der Eigenanteil
Der Eigenanteil betrage – so Stadali – etwa 4000 bis 4300 Euro. Er hängt nicht vom Pflegegrad ab, sondern von der Verweildauer. Je länger also die Verweildauer ist, desto geringer wird der Eigenanteil, weil die Krankenkasse den Zuschuss für die Pflege erhöht und es mehr Zulagen gibt. Was mit dem Umzug, den nur zwei Bewohner des alten Pflegeheims nicht mitmachten, aber nicht teurer wurde, sind die Pflegesätze für die Pflegegrade zwei bis fünf. „Wir sind bei den Pflegesätzen gleich geblieben“, so Stadali. Die gestiegenen Kosten für einen Heimplatz im Vergleich zum alten Pflegeheim würden durch die höhere Kaltmiete von fast 1000 Euro zustande kommen.