Drei Tage Musik, Comedy, Lachen, Fröhlichkeit und Leben im Seepark – das plant Sascha Steiger vom 29. bis 31. Juli. Dann soll das 2020 verschobene „Summerty-Festival“ mitsamt eines „Comedy-Abends“ stattfinden, und die Größen aus der Schlager- und Comedyszene haben ihr Kommen zugesagt. Aber alle Pläne stehen unter dem Vorbehalt der Corona-Entwicklung, und niemand könne seriös sagen, was und wie im Sommer tatsächlich an Veranstaltungen stattfinden darf.

Veranstalter: „Wir wollen keine falschen Hoffnungen schüren“

Im Gespräch mit dem SÜDKURIER erklärt der Festivalmacher die Vorbereitungen, wobei man keine falschen Hoffnungen schüren dürfe. „Niemand weiß, wie es weitergeht und wie es im Sommer aussieht“, wartet Steiger wie die gesamte Eventbranche auf den „Tag X“, wenn die Politik wieder Großveranstaltungen erlaubt. Klar sei, dass, wenn das Festival stattfindet, es auch im Seepark eine abgespeckte Version des Festivals geben wird. Also kein Vergleich mit den vielen tausend Besuchern, die in den vergangenen Jahren nach Pfullendorf pilgerten.

Solche Besuchermassen wie 2019 wird es beim geplanten Summerty-Festival vom 29. bis 31. Juli im Seepark sicher nicht geben. Die ...
Solche Besuchermassen wie 2019 wird es beim geplanten Summerty-Festival vom 29. bis 31. Juli im Seepark sicher nicht geben. Die Vorbereitungen für das Open-Air-Spektakel laufen, aber angesichts der Corona-Pandemie ist alles Weitere unklar.

Umstrittener Sänger Michael Wendler wurde ausgeladen

Welchen hohen Stellenwert das Festival im Seepark bei den Künstlern hat, zeigt der Umstand, dass alle für 2020 gebuchten Sänger und Comedians auch 2021 mit dabei sein werden, mit Ausnahme von Michael Wendler. Der wurde von Veranstalter Steiger selbst ausgeladen. Zuletzt war der Ex-Mallorca-Schlagermann bekanntlich aufgrund seiner kruden Aussagen zur Corona-Pandemie auch von RTL aus der Jury für „Deutschland sucht den Superstar“ gefeuert worden. „Auch wir wollen mit ihm nichts mehr zu tun haben“, erklärt Steiger, dass Michael Wendler ihm, beziehungsweise der Agentur, zusätzlich auch noch Geld schulde. Seit etlichen Monaten versuche man, die Ausstände einzutreiben, allein, der in den USA lebende Sänger sei schwer zu fassen.

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„Solidarität zwischen Veranstaltern und Künstlern ist gefragt“

Umso konstruktiver gestaltet sich nach Angaben von Sascha Steiger die Zusammenarbeit mit den übrigen Künstlern, auch was deren Gage angeht. Angesichts der Veranstaltungsflaute im vergangenen Jahr sei Solidarität zwischen Veranstaltern und Künstlern notwendig und viele Künstler, die im Seepark auftreten wollen, seien dem Veranstalter entgegengekommen. Sollten im Sommer tatsächlich Großveranstaltungen erlaubt sein, wird es nach Überzeugung von Steiger einen Ansturm auf das notwendige Equipment wie Absperrzäune, Tontechnik bis hin zu Toiletten geben und deshalb hat er das Material schon mal reserviert.

Kein Ticketverkauf für Veranstaltung

Gestoppt hat er hingegen den Ticketverkauf für das dreitägige Festival, obwohl es etliche Anfragen gibt. Ein Grund ist, dass man keine falschen Hoffnungen schüren wolle. Ausschlaggebend für diese Entscheidung ist jedoch, dass das Festival 2020 nur verschoben, also nicht gecancelt wurde. Das bedeutet für den Veranstalter, dass man denjenigen, die sich vor einem Jahr im Vorverkauf eine Karte gekauft hatten, einen Ticketgutschein als Kompensation anbieten kann. Nach Angaben von Steiger hatte man rund 6000 Tickets im Vorverkauf abgesetzt. Noch nicht final geklärt ist nach seinen Angaben, ob die verschobene Veranstaltung im Folgejahr, also 2021 stattfinden muss. Es geht dabei um die Frage, ob und wann möglicherweise Kartenbesitzer aus 2020 einen Anspruch auf Rückerstattung ihres Geldes haben oder nicht.

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„Event- und Kulturbranche wird allein gelassen“

Im SÜDKURIER-Gespräch spricht der Inhaber der Agentur S2 auch die Situation in der Event- und Kulturbranche an. „Ich kenne viele, da sieht es schlimm aus“, berichtet Steiger, dass viele Existenzen akut gefährdet sind. Betroffen seien nicht nur die Künstler, sondern viele Beschäftigte und Selbstständige, die über keine Rücklagen verfügten und ohnehin von der Hand in den Mund lebten: „Denken Sie an den Imbissstandbetreiber. Der kann doch keine Rücklagen bilden, der nichts verkaufen kann, weil es keine Veranstaltungen mehr gibt.“ Die Branche werde alleingelassen, resümiert er bitter, dass bislang keine oder kaum finanzielle Hilfen geflossen seien. Er beziehungsweise seine Agentur sei deshalb recht gut durch die Krise gekommen, weil man mehrere Standbeine habe und nicht nur von der Veranstaltungsbranche lebe, sondern vornehmlich im Bereich Digitalisierung tätig sei. Ein Geschäftsfeld, das aktuell bekanntlich einen ziemlichen Boom erlebt.