Das war eine echt coole Sache, das erste Seifenkistenrennen in Pfullendorf am Sonntag. Gestartet wurde unterhalb der Sechslinden-Schule und dann ging es 350 Meter die Aftholderberger Straße hinab. Zunächst rollten die Kisten an, gewannen immer mehr Speed und nach der Kurve beim Christophorus-Kindergarten ging es schnurgerade runter, und vor allem die Hightech-Geräte schossen ins Ziel. Nach Überqueren der automatischen Zeiterfassung mussten die Bremsen quietschen, denn die Auslaufzone endete schon nach knapp 50 Metern. So mancher Fahrer schlitterte mit seinem Boliden auf den letzten Metern, aber alles ging gut.
Feuerwehr bringt Kisten wieder zum Startplatz

Kaum waren die Fahrer im Ziel, wurde das Gefährt von Helfern der Feuerwehr mit Fahrzeugen via Melanchtonweg wieder zum Start hoch gebracht. Denn nach dem Problauf, der um 11 Uhr startete, gab es nachmittags zwei Durchgänge, bei denen jeweils zwei Kisten am Start waren. Gefahren wurde in verschiedenen Rennklassen von „Unter 13 Jahren“, den „Halbstarken“ zwischen 13 und 18 Jahren, der Erwachsenengruppe „Über 18 Jahren“ und im Pfullendorfer Firmencup.
Teams nutzen Seifenkiste mehrfach
Mehr als 60 Fahrer und Fahrerinnen hatten sich nach Angaben von Wirtschaftsförderer Bernd Mathieu, der das Event mit der Innenstadtbeauftragten Mira Krane organisierte, angemeldet, die etwa 40 Seifenkisten mitgebracht hatten.
Bei einigen Teams nutzten mehrere Fahrer dasselbe Vehikel. Die Geberit-Azubis hatten drei Kisten gebaut, die richtige Hingucker waren. Tom Falkner und Kai Butzengeiger, beide im dritten Lehrjahr, fuhren im Doppelback und saßen dabei auf original Kloschüsseln. Ihr Kollege Andreas Kobkyn hatte das coolste Outfit. Im Nachthemd, mit Haube und Klobürste sauste er in seiner blauen Kiste den Berg hinunter.

Drei Monate hatten die Azubis der Überlinger Firma Diehl an ihrem Gefährt gebastelt – ein wahres Hightech-Teil, wie Ausbildungsleiter Michael Kaltenbach erklärte, wobei das das Cassis aus dem Werk in Laupheim stammte. Die Jungs hatten ein Soundsystem eingebaut und ihre Kiste hörte sich sich wie der A400-Flieger der Bundeswehr an.

Fleißige Helfer präparieren die Strecke
Viel Arbeit hatten die Helfer beim Präparieren der Strecke geleistet. Am Straßenrand hatten sie 20 Zentimeter große Dielen befestigt, die als Abgrenzung dienten und im Kurvenbereich hatte man etliche Strohballen platziert.

Klar, gab es dann und wann technische Probleme, wenn beispielsweise die Zeitauslösung am Start versagte und die Fahrer am Zieleinlauf hörten, dass sie nochmals ranmussten. Aber dieses Missgeschick war im Prinzip keines – denn so durften sie bei der Premiere des Pfullendorfer Seifenkistenrennens noch einen Lauf absolvieren.
Nach Angaben von Wirtschaftsförderer Mathieu haben die Veranstalter eine Fortsetzung des Spektakels fest im Blick