Das Wasserstand des Seeparks sinkt seit etlichen Monaten, und es gibt immer noch keine Erklärung. Der See verfügt über keinen Zufluss, sondern wird ausschließlich von einsickerndem Grundwasser gespeist. Die Wasserlinie hat sich um zwei Meter zurückgezogen und durch den sinkenden Wasserpegel ist insbesondere im Bereich der Wasserskianlage die Uferbefestigung destabilisiert.

Sommerliche Trockenheit verschärft das Problem

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates erklärte Jörg-Arne Bias vom Eigenbetrieb „Seepark„, dass im Winter 2019/2020 deshalb eine kleinere Unterhaltungsmaßnahme geplant war. Aber durch die fortschreitende Trockenheit habe sich das Problem über den Sommer jedoch weiter verschärft, sodass nunmehr eine größere Sanierungsmaßnahme erforderlich sei. Die Betriebsleitung habe mit dem vorgesehenen Bauunternehmer und dem Ingenieurbüro Kovacic eine Lösung erarbeitet. Die Kostenschätzung beläuft sich auf 96 638,66 Euro und soll jeweils zur Hälfte vom Eigenbetrieb Seepark Linzgau und der Stadtwerke Pfullendorf GmbH getragen werden.

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„Hat nichts mit der Wasserskianlage zu tun“

Thomas Aberle (UL) wollte wissen, ob der von Wakeboardern verursachte Wellenschlag womöglich mit verantwortlich für das marode Ufer sei, was Bürgermeister Thomas Kugler verneinte. Ob diese Stabilisierungsmaßnahme vor allem der Wasserskianlage diene, fragte Aberle nach der Relation zwischen der Pachteinnahme und der großen Summe für die Stabilisierungsmaßnahme. „Mit der Uferbefestigung werde der Rundweg stabilisiert, der ansonsten ins Rutschen geraten könnte“, verdeutlichte Rathauschef Kugler, dass die Maßnahme nichts mit der Wasserskianlage zu tun habe. Jürgen Witt (SPD) wollte wissen, ob man bezüglich des stetig sinkenden Wasserpegels neue Erkenntnisse habe. Man führe mit Experten entsprechende Gespräche, sei aber am „experimentieren“, räumte der Bürgermeister ein, dass man vor einem Rätsel stehe.

Bürgermeister: „Wir stehen vor einem Rätsel!“

Auch angesichts der Tatsache, dass der Wasserpegel des auf der gegenüberliegende Straßenseite liegenden „Heudach-Sees„ 80 Zentimeter über dem Seeparklevel liege, wie eine Messung in der vergangenen Woche ergeben habe. Des Weiteren messe man im Grundwasserbereich in Richtung Otterswang lediglich einen Rückgang von 20 bis 30 Zentimeter. In den kommenden drei bis sechs Monaten will sich die Verwaltung auch durch die Hinzuziehung eines Hydrologen Gewissheit verschaffen. Eine Erklärung für den sich leerenden Seepark könnte sein, dass Zuleitungen verstopft sein könnten, so dass das Grundwasser nicht mehr einsickern kann.

Das neue Badehaus soll zur Badesaison 2021 fertig sein.
Das neue Badehaus soll zur Badesaison 2021 fertig sein. | Bild: Volk, Siegfried

Neues Badehaus soll zur Badesaison 2021 fertig sein

Weitere Ausgaben im Seepark wurde vom Gemeinderat im Schnellverfahren erledigt, denn die entsprechenden Aufträge hatte die Geschäftsführung des „Eigenbetriebs„ schon vergeben. In der aktuellen Corona-Lage können Gewerke bis zu 100 000 Euro freihändig vergeben werden, nachträglich muss aber eine Information des Gemeinderates erfolgen. Das Badehaus im Seepark soll zur Badesaison 2021 fertig sein und nachdem die Rohbauarbeiten abgeschlossen sind, hat die Betriebsleitung weitere Aufträge vergeben. Die Sanitär- und Heizungsbauarbeiten erledigt die Firma Wegmann aus Aach-Linz für 38 000 beziehungsweise 28 000 Euro. Die Holzbauarbeiten erledigt die Firma Künstle für 71 000 Euro und SF Elektro Schultheiß wurde für 14 000 Euro mit den Elektroarbeiten beauftragt.