Sauldorf-Bietingen – Über diese lange Haltbarkeit und Frische wäre jeder Florist glücklich: Der Brauchtumsverein Bachrose Bietingen feiert am 2. und 4. Februar sein 75-jähriges Bestehen und ist dabei so frisch wie am ersten Tag.
Bietingen ist mit rund 220 Einwohnern der kleinste Ortsteil der Gemeinde Sauldorf. Die „Bachrosen“ erwarten hier am Freitag, 2. Februar, etwa 2000 Hästräger zum Nachtumzug. Bereits um 16 Uhr stellt die Zimmergilde Sauldorf den Narrenbaum. Um 18.30 Uhr setzt sich der Nachtumzug vom Ortsausgang Hölzle/Altheim über den Rosenbachsaal zum Festgelände in Gang. Zum Jubiläumsumzug am Sonntag, 4. Februar, ab 13.30 Uhr ziehen sogar rund 3000 Hästräger vom Ortsausgang Hölzle/Altheim über den Amselweg zum Festgelände. An die Narrenmesse am Sonntag um 9 Uhr in der St. Cyriak Kirche schließt sich um 10 Uhr der Zunftmeisterempfang im Rosenbachsaal für geladene Gäste an.
Zu beiden Umzügen haben sich jeweils 41 Vereine angemeldet, wie Manuel Müller angibt, der seit 11. November 2018 das Amt des Vereinspräsidenten bekleidet. Der 33-Jährige sagt: “Die Vorfreude ist riesig, nicht nur von mir, sondern vom ganzen Bachrosenland – unbeschreiblich. Eine meiner ersten Amtshandlungen war es Anfang 2019, das Narrentreffen bei unserem Landvogt Ewald Hermann anzumelden. Die intensive Planung selbst haben wir vor circa 1,5 Jahren begonnen. Davor hatten wir das Narrentreffen jedoch sporadisch immer mal wieder in unseren Narrenratsitzungen andiskutiert.“
Der Name „Bachrose“ leitet sich vom „Rosenbach“ ab, der durch das Dorf fließt. Der Zunftname entstand durch das Verdrehen des Bachnamens. Bis 1949 gestalteten die örtlichen Vereine die Dorffasnet in Bietingen. 1949 wurde in Bietingen der Narrenverein „Lebewohl Hühnerauge“ gegründet. 1967 wurde er in „Verein örtlichen Brauchtums 1963“ umbenannt und 1972 dann in „Brauchtumsverein Bachrose Bietingen.“ Die Zunft ist Mitglied in der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee. Aktuell zählt der Brauchtumsverein 160 Mitglieder; 99 davon sind Aktive.
Der Präsident beschreibt: „Wir sind eine Gemeinschaft, jeder unterstützt jeden, egal ob ‚jung‘ oder ‚älter‘, ob ‚Männlein‘ oder ‚Weiblein‘ – das spielt alles keine Rolle. Besonders ist das gegenseitige Verständnis und das Miteinander, auch wenn man nicht immer einer Meinung ist – der Spaß und die schönen, unvergesslichen Stunden stehen absolut im Vordergrund.“
Die zahlreichen Gruppen und Gäste erwartet beim Jubiläum ein närrisch geschmücktes Dorf, verschiedenste Gruppierungen aus Nah und Fern, Auftritte von verschiedenen Musikgruppen und Garden sowie eine Top-Verpflegung, unter anderem mit selbstgebackenen Kuchen und Torten.
Am Sonntag bietet Reinhold Hospach im Rosenbachsaal mit Livemusik die Möglichkeit zum Tanz. An der insgesamt über 110 Meter langen Bar wird der Durst der zahlreichen Narren und Gäste sicher schnell gelöscht.
Der Elferrat stellt den Vorstand der Narrenzunft dar. Der Bolizist achtet darauf, dass alles mit richtigen Dingen zugeht. Die Bachrosen verteilen aus ihren Weidenkörben „Guetsle“, während die Gärtner mit Narrensamen um sich werfen. Um den „Narrensamen“, den Bachrosen-Nachwuchs sorgen sich die Narreneltern.
Programm
- Freitag, 2. Februar
16 Uhr: Narrenbaumstellen durch die Zimmergilde Sauldorf
18.30 Uhr: Nachtumzug mit rund 2000 Hästrägern
- Sonntag, 4. Februar
9 Uhr: Narrenmesse in der Kirche St. Cyriak
10 Uhr: Zunftmeisterempfang im Rosenbachsaal für geladene Gäste
13.30 Uhr: Großer Jubiläumsumzug mit 3000 Hästrägern