Sauldorf – Die Deutsche Post ist gesetzlich verpflichtet, in Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern eine Filiale zu betreiben. Seit Juli des Jahres 2024 darf in Ausnahmefällen auch eine automatisierte Poststation die Grundversorgung gewährleisten. Nach der Schließung des Dorfladens in der Hauptstraße in Sauldorf sucht die Post nach einem neuen Standort für eine Filiale. Die Gemeinde will dafür nun den ehemaligen Kindergarten in Sauldorf zur Verfügung stellen. Dies hat der Gemeinderat bei einer Gegenstimme beschlossen. Der Vorschlag von Bürgermeister Severin Rommeler im Gemeinderat lautete, das untere Stockwerk des ehemaligen Kindergartens von Sauldorf als Postfiliale zu nutzen. Es müsste allerdings laut Bürgermeister noch ein Betreiber gefunden werden. Zwei Stunden am Tag sollte die Post mindestens geöffnet sein. Die Kosten für die Einrichtung würde die Post AG übernehmen. „Wenn es Interessenten gäbe, diese Post in irgendeiner Form zu betreiben, dann können wir den Raum stellen“, sagte Rommeler. Der Bürgermeister kann sich beispielsweise vorstellen, dass die Post von Ehrenamtlichen betreut wird. Man sei dazu, so Rommeler, im Gespräch mit der Zukunftswerkstatt Sauldorf – einem Zusammenschluss von Bürgern, die die Gemeinde aktiv mitgestalten wollen.
Der alte Kindergarten in Sauldorf wird in den oberen Stockwerken derzeit als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Für die Gemeinde würden durch die Nutzung des Untergeschosses als Post keine zusätzlichen Kosten entstehen, so der Bürgermeister. „Das Gebäude wird ja geheizt und gepflegt und der Bauhof mäht den Rasen – also ändert sich für uns gar nichts“, sagte er. Gemeinderat Otmar Schober berichtete, dass die Post verlange, dass in ihren Filialen ausschließlich Dienstleistungen der Post angeboten werden dürften. Das Angebot eines örtlichen Paketshopbetreibers sei deshalb ablehnt worden. „Die Post sitzt auf einem hohen Ross“, sagte Schober. Die Post habe relativ viele Einschränkungen und erlaube etwa keine Standorte, wo offene Lebensmittel verkauft würden, erklärte Rommeler.