Das diesjährige Jahreskonzert des Musikvereins Sauldorf war ein Doppelkonzert. Der erste Teil des Konzertabends im voll besetzten Sauldorfer Bürgerhaus gehörte gänzlich der Jugendkapelle Sauldorf-Wald unter der Leitung von Kathrin Steiner. Insgesamt 44 Kinder und Jugendliche boten einen glanzvollen Einstieg in den ersten Konzertteil, welcher mit fünf Titeln die volle Bandbreite der Jugendkapelle widerspiegelte. Die Schlagwerk- und Rhythmusabteilung mit sechs Jungs wechselte flink zwischen den Stücken an den unterschiedlichen Instrumenten hinter der Kapelle, während innerhalb der anderen Register nur minimal die Sitzplätze getauscht wurden.

Den zweiten Teil des Konzertabends bestritten die Musikerinnen und Musiker des Musikverein Sauldorf unter der Leitung ihres Dirigenten ...
Den zweiten Teil des Konzertabends bestritten die Musikerinnen und Musiker des Musikverein Sauldorf unter der Leitung ihres Dirigenten Mathias Wischnewski. Bild:MK Sauldorf

Julia Häusler und Viola Witzler führten die Besucher im Saal gekonnt mit kurzen Texten zum jeweiligen Stück durch das Programm. Auch ein Stück mit zwei jungen Solisten war in der Mitte des Konzertblocks zu finden. Lukas Reichle und Jacob Baur erhielten für ihre souveräne Darbietung der Serenade für Tenorhorn aus der Feder von Stefan Underberg nicht nur viel Beifall, sondern mussten dem begeisterten Publikum noch eine Zugabe liefern. Nach den Stücken „Mission Impossible“ und „Coldplay Classics“ folgte erneut ein lang anhaltender, fordernder Applaus des Puplikums, welcher mit dem rockigen Stück „Supergeile Blasmusik“ der Band Dorfrocker belohnt wurde.

Gute Nachbarschaft gelebt

Nach einer größeren Pause, in welcher die Bühne für den Auftritt der Musikkapelle Sauldorf umgebaut und die Besucher vom Narrenverein Durbestecher mit Speisen versorgt wurden, schloss sich der zweite Konzertblock in dem frühlingshaft dekorierten Saal an. Die beiden Bürgermeister Joachim Grüner aus Wald und Severin Rommeler genossen gemeinsam nicht nur den Konzertabend in seiner musikalischen Vielfalt, sondern knabberten auch gemeinsam aus einem Glas die vom Verein angebotene Nervennahrung und pflegten wie die Jugendkapelle die gelebte gute Nachbarschaft der Gemeinden. Dirigent Mathias Wischnewski hatte auch in diesem Jahr wieder ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.

Thomas Rokweiler (von links) und Mathias Wischnewski erhalten aus den Händen des Vorsitzenden Daniel Höre die Ehrungen des ...
Thomas Rokweiler (von links) und Mathias Wischnewski erhalten aus den Händen des Vorsitzenden Daniel Höre die Ehrungen des Blasmusikverbandes Sigmaringen für 20 Jahre aktives Musizieren im Verein. | Bild: Doris Eichkorn

Die Moderation des zweiten Konzertblocks übernahmen Antonia Ney und Fabio Witzler, welche so manch Interessantes zu den Entstehungsgeschichten oder den Interpretationen der Stücke zu erzählen wussten. Von der „Grand Fanfare“ aus der Feder von Thomas Doss zur Eröffnung über Stücke wie „Silva Nigra“ oder „Canterville Ghost“ einer mitreißenden Mischung aus Filmmusik und sinfonischer Rock-Ouvertüre welche die Besucher in eine weit entfernte Welt entführte über den Konzertmarsch „Kometenflug“ von Alexander Pfluger, welcher, neben Passagen das tiefe Blech, auch melodische Passagen für Holz und hohes Blech bereit hielt. Hier hat sich offenbar die monatelange, intensive, Probenarbeit gelohnt. Mit den beiden letzten Stücken „The Lion King“ und „Santiano“ setzten die Musiker auf die Fantasie der Besucher. Wohl fast alle Besucher des Konzertabends sahen bei den Klängen des Musicaldauerbrenners die endlos scheinende Savanne und den kleinen Löwen Simba vor ihrem geistigen Auge vor einem glutroten Abendhimmel.

Auch die Mitglieder des Musikvereins wurden mit viel Applaus bedacht und durften die Bühne erst nach einer Zugabe verlassen. „Wir leben Blasmusik“, die als Zugabe gespielte Polka, hatte großen Symbolcharakter. Der Musikverein Sauldorf lebt und seine Mitglieder, wie der Spender dieses Stückes, Philip Gabele, welcher im vergangenen Jahr zum Ehrenmitglied ernannt wurde, lieben Blasmusik. Dass Blasmusik Herzen berühren und Geselligkeit im Zusammenleben fördern kann, machte der Konzertabend in Sauldorf erlebbar.

Im Rahmen des Konzerts gab es auch zwei Ehrungen des Blasmusikverbandes Sigmaringen durch den Vereinsvorsitzenden Daniel Höre. Mathias Wischnewski und Thomas Rokweiler wurden jeweils für ihr 20-jähriges aktives Musizieren geehrt.

Lukas Reichle und Jacob Baur (von links) zeigen mit Bravour, wie weich Tenorhorntöne sein können. Für ihre Darbietung erhielten sie sehr ...
Lukas Reichle und Jacob Baur (von links) zeigen mit Bravour, wie weich Tenorhorntöne sein können. Für ihre Darbietung erhielten sie sehr viel Beifall und durften erst nach einer Zugabe wieder ihren Platz in den Reihen des Orchesters einnehmen. | Bild: Doris Eichkorn