Die Mitglieder des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV) Ortsvereins Sauldorf trafen sich zur Hauptversammlung im Gasthaus Adler im Sauldorfer Ortsteil Krumbach. Dem Vorsitzenden Erwin Heckler und seinen Mitstreitern war es gelungen, auch neue und junge Mitglieder für die Verbandsarbeit zu werben. So sprachen die am Versammlungsabend anwesenden Mitglieder nicht nur ihm einstimmig das Vertrauen aus, sondern beispielsweise auch seinem Stellvertreter David Binder aus Rast, welcher bisher mit berufsständischer Verbandsarbeit noch keinerlei Berührungspunkte hatte.

Auch Tobias Heckler aus Sauldorf mischt ab sofort mit, wenn es gilt Themen, die den Berufsstand betreffen, innerhalb der Gemeinde und darüber hinaus zu diskutieren und sich für diese einzusetzen. Er war es auch, der den anwesenden Kreisvorsitzenden Andreas Deyer nach der Sicht und dem Ziel des übergeordneten Verbandes in Bezug auf den Umgang mit den bestehenden Ortsvereinen sowie nach dessen Sicht und der Haltung des Verbandes fragte.
Offen für Veränderungen
Deyer, welcher sich „da wo es Sinn macht und es die Vereine aktiv wollen“ offen für Veränderungen zeigte, sprach an, was wohl alle Mitglieder auch in der Vergangenheit erlebten: Der Strukturwandel in der Landwirtschaft sorgte in den vergangenen Jahren eigentlich in allen Ortsvereinen durch das gesamte Verbandsgebiet für viele Fusionen. „Wichtig ist es jedoch aus meiner Sicht, viele Themen, welche uns als Landwirte betreffen, bereits auf Ortsebene abzuräumen“, so Deyer. Er wies darauf hin, wie wertvoll es für Kommunen oder Menschen in der Gemeinde sein kann, einen direkten und mit seinem Namen und Hof verbundenen Ansprechpartner in der Gemeinde zu haben, wenn es um diverse Themen gehe.
Es braucht die Ortsvereine
Auch er habe sich, so erklärte er den gespannt lauschenden Zuhörern, bevor er sich entschlossen habe, sich für die Belange der Landwirtschaft einzusetzen, immer wieder gefragt, ob es die Ortsvereine in ihrer Struktur noch brauche. „Aber ich bin mittlerweile der Meinung, dass dort, wo sie aktiv sind, sie auch den Kontakt der Mitglieder untereinander mit Ausflügen oder durch ein kleines Programm stärken können.“
Landwirtschaft und Wildtiere
Die Mitglieder des Ortsvereins hatten sich Gedanken gemacht, welches Thema denn spannend und informativ genug sein könnte und die Mitglieder im Kontext zur Landwirtschaft auch mit neuem Wissen zu bereichern. Dies schaffte ein Referent aus der eigenen Gemeinde. Armin Hafner, welcher sich und sein berufliches Schaffen gänzlich in vielerlei Hinsicht den Wildtieren und der Koexistenz mit dem Menschen und an diesem Abend auch der Landwirtschaft widmet, beleuchtete diese aus ganz unterschiedlichen Blickpunkten.

So ging er nicht nur auf die durchstreifenden Wölfe der vergangenen Jahre oder seinen von ihm mit vielen Aufnahmen im Rahmen des Wildtiermonitorings aufgenommenen und der Besenderung auch telemetrisch sichtbar gemachten Luchs Friedel ein, sondern auch auf den Goldschakal, der weder dem Naturschutz noch dem Jagdrecht unterliegt und für dessen Schäden ebenso wenig mit Entschädigung durch die Landwirte zu rechnen sei, wie beim Biber und dem Waschbären. „Glauben sie mir, spätestens in zehn Jahren haben sie mit diesem Neubürger katastrophale Probleme, wenn er sich weiterhin so ungehemmt ausbreiten kann wie bisher“, so Hafner. Mit vielen Aufnahmen von den entsprechenden Wildtieren transportierte Hafner viel Hintergrundwissen und viele Informationen an seine interessierten Zuhörer.