Nun hätte sowohl ein Konzert des Musikvereins als auch ein Auftritt der beiden Musikcomedians aus Staufen im Breisgau einen kurzweiligen Abend versprochen. Beide zusammen, angekündigt als „Das besondere Konzert“, waren aber doppelter Spaß für die zahlreich erschienenen Gäste. Möglich machten dies die guten Kontakte von Winterspürens Dirigent Marco Geigges sowie die Förderprogramme „Neustart Kultur“ der Bundesregierung und „Impuls“ des Bundesmusikverbands. Die Förderung für die die Winterspürer den Zuschlag erhielten, machte die Verpflichtung von Gogol & Mäx möglich. Dies wiederum führte dann dazu, dass man genau an diesem Termin das Konzert durchführen musste. Weil in Winterspüren bereits für das Theater aufgebaut war und auch in Stockach keine Halle zu erhalten war, musste man nach Sauldorf ausweichen, erklärte Vorstand Michael Keller-Fröhlich. Dank der dortigen Ortsverwaltung und dem befreundeten Musikverein Rast, konnte das unbürokratisch geregelt werden.

Beste Unterhaltung beim Jahreskonzert des Musikvereins Winterspüren. Dank dem Orchester und den beiden Comedians Gogol & Mäx, ...
Beste Unterhaltung beim Jahreskonzert des Musikvereins Winterspüren. Dank dem Orchester und den beiden Comedians Gogol & Mäx, hier mit Dirigent Marco Geigges in der Mitte. | Bild: Uwe Steinbächer

Dirigent Geigges hatte für sein Orchester Originalwerke für sinfonisches Blasorchester von Percy Grainger, Robert Sheldon und Mario Bürki ausgesucht. Es begann bei „Irish Tune From County Derry“ getragen, aber durchaus opulent und auch „Flight Of The Piasa“ bot eine große Klangfülle. Bei „Jambo Africa“ hörten die Besucher Klarinetten und Saxophone als Zebras und Gnus und das gesamte Orchester sang eine kenianische Volksweise mit. Erläuterungen zu den Liedern gaben die Ansager Michael Keller-Fröhlich und erstmals Antonia Baier im gepflegten Doppelpass miteinander.

Gogol bringt das Dirigat nicht zu Ende

Dirigent Marco Geigges freut sich diebisch darüber, dass Gogol das Orchester nicht so richtig im Griff hat.
Dirigent Marco Geigges freut sich diebisch darüber, dass Gogol das Orchester nicht so richtig im Griff hat. | Bild: Uwe Steinbächer

Die Überraschungen für die Besucher folgte im Anschluss bei den bekannte Melodien aus den Filmen „Der Zauberer von Oz“ und „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“ sowie aus der Muppet-Show und aus den Filmen von Charlie Chaplin. Die Winterspürer hatten die Bühne nicht mehr für sich, Gogol und Mäx mischten schon mit!“ Auf ihre eigene, sympathische und unverwechselbare Art und Weise „störten“ sie das Konzert. Solist Matthias Keller-Fröhlich konnte sie mit den tiefen Tönen aus seinem Bass-Saxophon noch vertreiben und auch Schlagzeuger Simon Gohl, der sich erstmals an der Lotusflöte probierte, ließ sich nicht beirren. Als aber beim nächsten Stück Marco Geigges zeitweise seines Amtes enthoben wurde, enterte Gogol das Dirigentenpult. Als er dann feststellte, dass er mit dem Orchester doch nicht so ganz alleine zurechtkam, machte der Dirigent wieder den Abschluss.

Im Rhythmus platzende Ballons

Schlagzeuger Simon Gohl, Mtte, sorgte für den Knalleffekt bei der Zugabe.
Schlagzeuger Simon Gohl, Mtte, sorgte für den Knalleffekt bei der Zugabe. | Bild: Uwe Steinbächer

Die Menschen im Saal anerkannten die sehr gute musikalisch Leistung des Orchesters und erfreuten sich an den kleinen Einlagen der Komödianten. Den knalligen Abschluss hatten alle bei der Zugabe noch parat. Simon Gohl ließ im Rhythmus der Musik kleine und große Ballons platzen und es verwunderte nicht, dass Gogol und Mäx ihm zum Abschluss den größten auf die Bühne brachten. Die Gags und viele kleine Gesten der beiden begeisterten das Publikum. Einstudiert hatte sie dies alles an mehreren Tagen zuvor. Gegenseitige Besuche und detaillierte Absprachen waren nötig. „Eine sehr gute Zusammenarbeit, unkompliziert und auf der gleichen Wellenlänge“ attestierte Dirigent Marco Geigges den beiden Ehrengästen. „Wichtig ist immer, dass man Spaß hat“ betont Vorstand Michael Keller-Fröhlich. Die wochenlangen Probenarbeiten seien davon geprägt gewesen und diese besondere Kooperation wäre dem Faktor Spaß sicher zugute gekommen.

Ihr „Teatro Musicomico“ präsentierten Gogol & Mäx im zweiten Teil des besonderen Konzertabends im Bürgerhaus Sauldorf.
Ihr „Teatro Musicomico“ präsentierten Gogol & Mäx im zweiten Teil des besonderen Konzertabends im Bürgerhaus Sauldorf. | Bild: Uwe Steinbächer

In ihrem eigenen, etwas gekürzten Programm, störten Gogol & Mäx weiterhin, aber diesmal sich gegenseitig. Jedesmal wieder herrlich zu sehen, wie Gogol sein Konzert „Piano, solo“ zum Besten geben will und Mäx mit Alphorn, Glocken, Flöte und weiteren Gerätschaften das zu verhindern weiß. Dieses Motto zieht sich bei den Musik-Comedians durch ihre Programm, erweitert um turnerisch-akrobatische Elemente, die auch in Sauldorf gut ankommen. Als Fazit bleibt: Das Jahreskonzert des Musikvereins und der Auftritt von Gogol & Mäx waren eine rundum gelungene Kombination.