Bei für diese Jahreszeit außergewöhnlich warmen 7 Grad sind am Freitagabend rund 2000 Narren feiernd durch Bietingen gezogen. Der örtliche Brauchtumsverein Bachrose hatte rund 40 Vereine aus der Region zum Nachtumzug eingeladen. Die Veranstaltung war Teil eines großen Festwochenendes anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Bachrosen, das erst am Sonntagmittag mit einem großen Jubiläumsumzug endete.

Vom Heuberg bis zum Bodensee waren die befreundeten Narrenvereine gekommen, um mit den Bietingern zu feiern. Darunter auch die Meßkircher Katzenzunft sowie die „Heuliecher“ aus Heudorf im Hegau. Und auch die Bach-Piraten aus Meßkirch-Ringgenbach fuhren mit ihrer fahrbaren Schatztruhe im Zug mit. Die Hingucker im Zug waren sicherlich die riesengroßen Köpfe der „Bosköpfe“ aus Bodman. Ebenfalls marschierten die Männer der Zimmergilde aus dem benachbarten Sauldorf mit, die am Nachmittag das Stellen des Narrenbaums beim Rosenbachsaal übernommen hatten.

Für viel Rauch sorgte der mitgeführte Hexenkessel der Schwandorfer Burghexen. „Wir sind viel unterwegs“, schilderte Nadine Wegmann. Trotz einiger krankheitsbedingter Ausfälle sei die Stimmung bei den Narren aber gut, betonte Wegmann, die zum Elferrat bei den Burghexen gehört.

Viel Musik war zu hören. Vom Samba-Rhythmus bis zum mitreißenden Party-Song waren viele Stilrichtungen im Umzug vertreten. Am Freitagabend waren unter anderem die BrazzerZ aus Böhringen sowie der Fanfarenzug aus Meßkirch-Langenhart zu hören.

Auf dem Ansagewagen begrüßte Landvogt Ewald Hermann die vorbeiziehenden Narren. Hermann steht der Fasnetslandschaft Hegau vor, zu der die Bietinger Bachrosen gehören. Die Landschaft Hegau ist eine von sechs Landschaften in der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee. Auf dem Ansagewagen feierte auch Sauldorfs Bürgermeister Severin Rommeler mit.

Bietingen ist ein Teilort der Gemeinde Sauldorf. „Das ist ein Meilenstein, so viele Besucher wird es wahrscheinlich die nächsten hundert Jahre nicht mehr in Bietingen geben“, sagte Rommeler in Bezug auf die Feierlichkeiten in dem rund 220 Einwohner großen Dorf. Die Brauchtumspflege sei ganz wichtig für die Gemeinschaft und die Identifikation, sagte er außerdem. Etwa anderthalb Stunden marschierten die Narren durch Bietingen, um am Ende zu DJ-Musik in den Festzelten weiter zu feiern.
