Sauldorf – In der Auentalschule in Sauldorf gibt es seit September vergangenen Jahres keine Schulsozialarbeit. Der derzeitige soziale Dienstleister kann die Stelle an der Grundschule nicht mehr besetzen. Die Gemeindeverwaltung hat sich deshalb nach einem neuen Träger umgesehen. Jüngst wurde nun eine neue Zusammenarbeit zwischen dem Haus Nazareth und der Gemeinde Sauldorf durch einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss besiegelt. Zuvor hatte der Direktor des sozialen Unternehmens mit Hauptsitz in Sigmaringen, Peter Baumeister, ausführlich im Gemeinderat dargestellt, wie das Haus Nazareth Schulsozialarbeit versteht und betreibt.

Aus Baumeisters Sicht wirkt sich der gesellschaftliche Wandel – etwa in Form von Individualisierung, Technologisierung und Globalisierung – sowohl auf das Schulsystem als auch auf Eltern und Schüler aus. Folgen sind beispielsweise die berühmten „Helikoptereltern“ sowie bei Kindern und Jugendlichen vermehrt Verhaltensauffälligkeiten, war der Präsentation des Direktors des Haus Nazareth zu entnehmen. Laut Baumeister gibt es inzwischen neben vielen „problemlosen“ Schülern auch Kinder, die die Lehrkräfte zu viel Aufmerksamkeit kosten. Schüler würden sich respektlos verhalten und Anweisungen keine Folge leisten.

Schulsozialarbeit bedeute heute nicht mehr, dass eine Schule im sozialen Brennpunkt liege, sondern sie sei inzwischen Standard, erklärte Peter Baumeister. Die Schulsozialarbeit an der Auentalschule wird unter anderem im Einzelfall Kinder, Eltern und Lehrer individuell beraten sowie mit den Klassen und einzelnen Gruppen zu bestimmten Themen, wie etwa Zivilcourage, arbeiten. Sie wird außerdem Hilfe in Krisensituationen an der Schule leisten.

Nach Aussage von Baumeister kann das Haus Nazareth die halbe Stelle an der Auentalschule bereits zum 1. April besetzen. Rund 45.000 Euro kostet diese im Jahr. Wobei ein Drittel der Kosten vom Landkreis Sigmaringen und vom Land Baden-Württemberg übernommen werden. Mit dem Träger ist außerdem vereinbart, dass sich das Entgelt automatisch angleicht, je nachdem wie der Tarifabschluss für den Öffentlichen Dienst ausfällt.