Der Musikverein Rast und das ganze Dorf verstehen es zu feiern. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Musikvereins Rast feierte der Verein ein großes Bezirksmusikfest.
Endlich darf wieder gefeiert werden
„Wir haben lange darauf gewartet“ begrüßte Philipp Bischof die Besucher bei der offiziellen Eröffnung am Samstag. Die Ortseingangstafeln waren umkranzt und sogar ein geschmückter Festbogen aufgestellt worden, mit dem Banner „Wir grüßen unsere Gäste“, wie bei beim Bezirksmusikfest 1963 im Ort. Auch die Häuser sind mit Fahnen geschmückt.

Das ganze Dorf trägt zum Fest bei
„Es haben alle mit an einem Strang gezogen. Rast, ein riesengroßes Danke an alle“, unterstrich der Vereinsvorsitzende Bischof. Severin Rommeler meisterte den ersten Fassanstich seiner noch jungen Bürgermeisterkarriere mit Bravour, kein Wunder, er ist gelernter Zimmermann. Rommeler wünschte dem Verein weitere 100 Jahre Erfolg. Der Fanfarenzug Boll unter der Leitung von Thomas Vögtle umrahmte den Fassanstich klanggewaltig.

Acht junge Burschen sorgen für Stimmung
Später eroberte die „Saustoimusi“, acht junge Burschen, die ihren Musikstil als „energiegeladenen barfüßigen Tubapop mit bayerischen Einflüssen“ beschreiben die Bühne. Neben bekannten Coversongs, die sie für sich abgewandelt haben, hatten sie ihren ersten eigenen Titel „Sepp und Marie“ im Gepäck. Die Jubiläumsparty nahmen viele junge Leute zum Anlass, das fesche Dirndl oder die Lederhose mal wieder auszuführen. Dazwischen sorgte das DJ Team K‘wies für Unterhaltung.
900 Musikanten und jede Menge Gänsehaut
Den Höhepunkt des Bezirksmusikfestes gaben die rund 900 Musikanten beim großen Gesamtchor vor der Auentalschule am Sonntag ab. Vorsitzender Philipp Bischof sprach auf der Hebebühne von einem „traumhaften Ausblick“. Landrätin Stefanie Bürkle bestätigte als Schirmherrin des Bezirksmusikfestes und empfand von oben Gänsehaut: “Sie geben ein gigantisches Bild ab“. Sie dankte allen Musikanten, dass sie nach der Pandemie nun wieder die Gemeinschaft pflegen und allen Helfern des Festes. Bürgermeister Rommeler dankte allen Eltern, die den Schulhof in „einem Affenzahn“ fertiggestellt haben und allen Musikanten. Stefan Blender gratulierte im Namen des Blasmusikverbandes Sigmaringen.

Klanggewaltige Musikanten
Die Raster Dirigentin Rosa Benz wechselte sich beim Dirigat mit Bezirksdirigent Markus Weizenegger ab. Klanggewaltig ließen die 900 Musikanten „Hoch Badner Land“. „Wir Musikanten“, „Highland Cathedral“ und die Nationalhymne erklingen.
Großer Festumzug mit Musikern und Oldtimern
Nach dem Gesamtchor zogen die 28 Kapellen im großen Festumzug durch die Straßen und den Ehrenbogen zum Festzelt. Die zahlreichen Besucher freuten sich am Straßenrand über die eindrucksvollen Oldtimer, Zweirädern, Pkws, Traktoren und Bulldogs, die zwischen den Kapellen fuhren. „So einen Festumzug gibt es nicht jeden Tag“, strahlte Besucherin Claudia Muffler aus Rohrdorf. Erwin Schütterle, ein ehemaliger Raster, war extra aus Hannover angereist. Es sagte:“ Ich bin so froh, dass ich gekommen bin. Das ist solch ein einmaliges Erlebnis.“
Temperamentvoller Festtag mit Freude
Nach dem Festumzug begrüßten die Musikanten und Gäste beim Fahneneinzug ins Festzelt lautstark und begeistert die Abordnungen der jeweiligen Kapellen. Jede Kapelle erhielt als Gastgeschenk ein Fahnenband und einen gefüllten Bierstiefel. Für die temperamentvolle musikalische Nachmittagsunterhaltung sorgte der Musikverein Ennetach unter der Leitung von Verena Funk. Anschließend feierten die Gäste eine große Blasmusikparty mit böhmisch-mährischer Blasmusik, Schlager, Funk und Rock mit „Ob8blech“.
