Der 26 Jahre alte Severin Rommeler gewann den ersten Wahlgang der Bürgermeisterwahl in der Gemeinde Sauldorf im Kreis Sigmaringen. Auf den gelernten Zimmermann, der gerade eine Weiterbildung an der Verwaltungshochschule in Kehl absolviert entfielen 38,7 Prozent der Stimmen. Auf dem zweiten Platz landete der 43 Jahre alte Christian Walter mit 32,5 Prozent. Dieser ist Liegenschaftsverwalter der Gemeinde. Mit 28,5 Prozent erreichte schließlich der 34 Jahre alte Bankfachmann Dominik Kugler den dritten Platz. Die Wahlbeteiligung lag bei 66,4 Prozent. Im Vorfeld der Wahl war bereits erwartet worden, dass angesichts der etwa gleichwertigen Kandidaten ein zweiter Urnengang nötig sein wird. Diesen wird es am 18. Dezember geben.
Das sagen die Kandidaten zum Wahlausgang
Rund 200 Bürger kamen am Sonntagabend nach Saulgau, um das Ergebnis aus erster Hand von Wahlleiter und Bürgermeister Wolfgang Sigrist zu erfahren. Severin Rommeler zeigte sich sehr zufrieden. „Ich habe damit gerechnet, dass es einen zweiten Wahlgang geben wird. Ich freue mich, dass ich das Vertrauen von so vielen Wählern habe und hoffe, ich kann in den nächsten zwei Wochen das Vertrauen derjenigen gewinnen, die heute nicht für mich gestimmt haben“. Auch Christian Walter hat mit einem zweiten Wahlgang gerechnet: „Wenn man mit den Leuten im Ort gesprochen hat, konnte man davon ausgehen, dass es einen zweiten Wahlgang gibt. Ich werde jetzt eine Nacht über das Wahlergebnis schlafen“. Dominik Kugler sagte am Sonntagabend, dass er kein Favorit gewesen sei: „Die Sauldorfer Wahl geht in eine zweite Runde. Ich bin später in dieses Rennen gestartet und bestimmt nicht als Favorit. Insofern entspricht das Ergebnis in etwa den Erwartungen. Ich bedanke mich bei meinen Wählerinnen und Wählern und werde nun eine Nacht oder auch zwei Nächte darüber schlafen, um zu überlegen, wie ich die verbleibende Zeit bis 18. Dezember nutzen kann, um noch mehr Bürgerinnen und Bürger von meiner Person zu überzeugen“.
Sigrist hofft auf fairen Wahlkampf
Bürgermeister Wolfgang Sigrist, zugleich Wahlleiter, hatte gehofft, dass es keinen zweiten Wahlgang geben würde. „Aber es hat sich abgezeichnet. Ich hoffe, der Wahlkampf wird in den nächsten beiden Wochen fair bleiben“, sagte er. Sigrist zeigte sich auch erfreut darüber, dass Dauerkandidat Samuel Speitelsbach nur eine Stimme bekam.
Landrätin und Bürgermeister vor Ort
Landrätin Stefanie Bürkle war ebenfalls nach Sauldorf gekommen, verzichtete angesichts des Wahlausgangs auf Grußworte. Auch etliche Bürgermeister aus den umliegenden Städten und Gemeinden warteten vor dem Feuerwehrhaus auf das Wahlergebnis.

Kein Freibier, kein Bürgermeisterbaum und kein Ständchen
Die Sauldorfer hatten sich bestens auf den Fall vorbereitet, falls es ein Wahlergebnis geben würde. Der Musikverein war vor Ort, die Zimmermannsgilde hatte einen Bürgermeisterbaum vorbereitet und das Freibier war ebenfalls kalt gestellt. In zwei Wochen dürfen die Sauldorfer aber ihren neuen Bürgermeister hochleben lassen, dann reicht die einfache Mehrheit.