So langsam kommt wieder Bewegung in die Pläne, in Hilzingen große Photovoltaik-Freiflächenanlagen zu erstellen. Vor zweieinhalb Jahren stellten private Investoren den Bauantrag für einen Solarpark mit einer Leistung von 4,8 Megawatt auf einer fünf Hektar umfassenden Fläche ungefähr unterhalb der Berghöfe. Nun billigte der Gemeinderat den notwendigen Bebauungsplan-Entwurf und die vorgestellte Änderung des Flächennutzungsplans.

Der Antrag für den Solarpark Dachsmiete hat 2023 einiges angestoßen. Die Räte folgten damals dem Begehren der SPD/UL-Fraktion und veranlassten die Erarbeitung eines generellen Standortkonzepts und einer Potentialflächenanalyse für Solarparks. In der Folge begrenzte das Ortsparlament die dafür nutzbare Gemarkungsfläche auf zehn Hektar, was dann die Anzahl der weiter eingehenden Bauanträge limitierte.

Einspeisemöglichkeiten bleiben bisher eingeschränkt

Aber einen Wildwuchs müsse man so und so nicht befürchten, informierte Bürgermeister Holger Mayer die Ratsrunde. „Die Einspeisesituation ist herausfordernd“. Ursächlich dafür seien die Gegebenheiten im Umspannwerk Beuren und dessen Neubau im Rahmen des Großprojekts Hochrhein. Für die Dachsmiete sei jetzt gerade mal in Riedheim ein Anknüpfungspunkt gefunden worden. Wenn neue Anträge für Photovoltaik-Anlagen kämen, könnten diese mangels Einspeisemöglichkeiten so und so nicht realisiert werden.

Wildwuchs müsse man so und so nicht befürchten, informierte Bürgermeister Holger Mayer die Hilzinger Ratsrunde.
Wildwuchs müsse man so und so nicht befürchten, informierte Bürgermeister Holger Mayer die Hilzinger Ratsrunde. | Bild: Seliger Brands

Als der erste Antrag für den Solarpark Dachsmiete im Rathaus einging, waren die Einspeisevergütung und die Kreditzinsen ganz andere als heute. So steht im Augenblick nicht ganz sicher fest, wie weit die beiden ursprünglichen Investoren noch in das Vorhaben involviert sind, oder ob dies nun alleine von der Singener Solarcomplex AG realisiert werden soll. Als Vorhabensträger fungiert bereits Solarcomplex.

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Das Unternehmen betreibt in Hilzingen-Kernort, und in den Hilzinger Teilorten Schlatt am Randen und Weiterdingen bereits auf der Abwärme von Biogas-Anlagen basierende Wärmenetze. Das Netz in Hilzingen wird gerade in großem Umfang erweitert und der Neubau des dafür notwendigen Heizwerks schreitet voran. Nun plant der Lieferant von regenerativer Energie ein weiteres Vorhaben, dessen Entwurfsplanung jetzt ebenfalls vom Rat befürwortet wurde: Eine 0,36 Hektar große Solarthermie-Freiflächen-Anlage in Schlatt am Randen nahe der bestehenden Wärmezentrale.

Die Solarthermie-Anlage mit einer Kollektorfläche von 1400 Quadratmeter soll die Wärmeversorgung in Schlatt weiterhin sichern. Denn augenblicklich steht nicht fest, ob und wieviel Wärme die Biogas-Anlage von Artur-Martin Jäkle in Zukunft liefern kann: Ende des Jahres 2026 läuft die bisherige EEG-Vergütung (Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien) für den am Martinshof erzeugten Strom aus. Wie das Ergebnis einer laufenden Ausschreibung aussehen wird, ist ungewiss. Zudem steht zu befürchten, dass auch die Wärmemenge begrenzt wird, die er ab 2027 in das Netz einspeisen darf. Diese zu erwartende Versorgungslücke will Solarcomplex jetzt mit der geplanten Solarthermie-Freiflächenanlage schließen.