Sigmaringen – 5.3 Millionen Euro Fördermittel für die Hohenzollernstadt: Diese erfreuliche Nachricht überbrachte die aus Berlin angereiste SPD-Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, Bürgermeister Thomas Schärer im Sigmaringer Sitzungssaal des Rathauses. Auf dem ehemaligen Kasernengelände wollen die Stadtwerke in erneuerbare Energien investieren und das mit Gas betriebene Heizwerk durch dezentrale Energiequellen ersetzen. Geplant ist ein virtuelles Kraftwerk in der ehemaligen Kaserne. Bürgermeister Schärer dankte der Staatssekretärin mit den Worten: „Damit sichern Sie uns eine über Jahrzehnte beispielhafte Infrastrukturaufgabe ab, die für eine Stadt wie Sigmaringen eine sehr große Herausforderung, aber auch eine spannende Aufgabe darstellt“.
Große Freude herrschte im Sitzungssaal des Rathauses unter den Gästen: Unter ihnen Stadträte, Landtagsabgeordneter Klaus Burger, Ehrenbürger Ernst Behringer, Erster Landesbeamter Rolf Vögtle, Michael Maucher von der Energieagentur Ravensburg und Werkleiter Bernt Aßfalg. Mit den Fördermitteln in Höhe von 5,3 Millionen Euro aus Mitteln der nationalen Klimaschutzinitiative werden rund 80 Prozent der geschätzten Kosten in Höhe von 6,6 Millionen bezuschusst.
Wie Bürgermeister Thomas Schärer eingangs betonte, hat der Gemeinderat im Juni des vergangenen Jahres beschlossen, einen Projektantrag zu stellen und im Falle eines positiven Bescheids das Projekt Konversionsquartier Graf-Stauffenberg-Kaserne Sigmaringen auch umzusetzen. „Ihre Unterstützung wird uns Ansporn sein. Wir wollen zeigen, dass auch eine relativ kleine Kommune wie Sigmaringen ein großes, zukunftsweisendes Projekt stemmen kann“, bedankte sich das Stadtoberhaupt bei der Staatssekretärin. Man wolle sich in den nächsten Jahren als Innovations- und Effizienzregion 5.0 der beiden Landkreise Konstanz und Sigmaringen etablieren. Basis für die Zuversicht sei, „dass wir uns auf eine gewisse Erfahrung abstützen können“. Schärer bezeichnete den Förderbescheid als Wertschätzung für den ländlichen Raum.
Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter sprach von einem mutigen Projekt und zeigte sich beeindruckt: „Sie investieren in der Fläche der ehemaligen Kaserne und planen eine intelligente Vernetzung aller Wärme- und Stromerzeuger. Und sie setzen das Geld in Höhe von 5,3 Millionen Euro für dieses Konzept klug ein“. Auch ist sie überzeugt, dass dieses Projekt eine bundesweite Ausstrahlung haben wird. Damit werde fast 60 Prozent CO2 eingespart, stellte sie fest.
Wie der Leiter der Stadtwerke, Bernt Aßfalg, mitteilte, werden in einem ersten Schritt Leitungen erneuert, sind doch die zu den Gebäuden führenden Leitungen veraltet, was zu Verlusten an Energie führt. So soll künftig die Energieerzeugung über eine mit Hackschnitzeln betriebene Anlage oder ein Blockheizkraftwerk folgen.
Der Erste Landesbeamte Rolf Vögtle dankte der Staatssekretärin für die genehmigten Fördermittel auch im Namen des Landkreises. Der Landkreis Sigmaringen habe bereits im Jahr 2008 damit begonnen, einen Zehn-Punkte-Klimaschutzplan zu entwerfen. Auch informierte er die Politikerin über weitere sehr innovative Projekte im Landkreis.
Klimaschutz
Im Rahmen des Bundeswettbewerbs für kommunale Klimaschutz-Modellprojekte aus dem Jahr 2016 sind insgesamt über 270 Projektskizzen eingereicht worden. Davon wurden 29 Projekte mit einem Fördervolumen von rund 78 Millionen Euro ausgewählt und zur Antragstellung aufgefordert Von diesen Projekten sind jedoch noch nicht alle bewilligt worden. Die Fördermittel in Höhe von 5,3 Millionen Euro für die Stadt Sigmaringen, so die Staatssekretärin, können sich sehen lassen. (loe)