„Die wahre Bedeutung des Deutschen Roten Kreuzes hat sich in den letzten Jahren gezeigt“. Das hob Rolf Vögtle, Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes Sigmaringen, bei der Hauptversammlung des DRK-Ortsverbandes (OV) Heuberg-Donautal Anfang Mai besonders hervor. Die Krisen der vergangenen sechs Jahre, – Flüchtlingsansturm mit Aufbau der Landeserstaufnahmestelle, die Pandemie mit Herrichten der Kreissporthalle und dem Aufbau des Impfzentrums und der Teststationen, dazu die Überschwemmungskatastrophen – habe den DRK vor große Herausforderungen gestellt. „Überall hat sich das DRK als wichtiger Baustein des Gesundheits- und Bevölkerungsschutzes erwiesen“. Vögtle, der sich derzeit auf „DRK-Abschiedstour“ befindet, da er nach eigener Aussage bei der nächsten Kreisverbandsversammlung nicht mehr kandidieren wird, geht davon aus, dass der Bereich des Bevölkerungsschutzes noch zunehmen wird. Da müsse sich das DRK gut aufstellen, denn die Arbeit werde nicht weniger werden.
Flächendeckende Struktur eine Stärke
Er hob aber auch die Stärken hervor: „Unsere flächendeckende Struktur, das Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen, aber auch, dass sich die Hilfsorganisationen vor Ort kennen, macht unsere Stärke aus“. Er dankte den Bereitschaften und dem Ortsverein für dessen Arbeit und Einsatzwillen, der Notfallrettung, den Sanitätsdiensten und den durchgeführten Blutspendenaktionen, die in Corona-Zeiten sogar noch gesteigert werden konnten. Doch nach 18 Jahren im Kreisverband sei es nun Zeit, zu gehen.

Maik Lehn, Vorsitzender des DRK-OV Heuberg-Donautal und Bürgermeister in Personalunion, dankte dem Scheidenden für fast zwei Jahrzehnte Zusammenarbeit, nicht nur auf DKR-Ebene, sondern auch in Vögtles Funktion als ehemaliger Erster Landesbeamte.
Alarmierungen sind gestiegen
Auch Bereitschaftsleiter Matthias Boden erklärte das vergangene Jahr zum zweiten Mal in Folge zu einem besonders erinnerungswürdigem Jahr. Trotz der Corona-bedingten Einschränkungen kamen doch immerhin 1655 Dienststunden zusammen, wovon 1486 auf die Bereitschaft entfielen. An 19 Dienstabenden mit insgesamt 85 Stunden konnte die erforderliche Aus- und Fortbildung für die Bereitschaftsmitglieder durchgeführt werden. Gut die Hälfte der Dienstabende fand in digitaler Form statt. Stark angestiegen sei aber die Zahl der Alarmierungen zu Ernstfällen. „Im Berichtsjahr waren es 68 und damit 18 mehr als im Jahr zuvor“, so Boden. Drei davon waren Brandeinsätze, die anderen waren Helfer-vor-Ort-Einsätze, wovon 20 in Beuron stattfanden, die restlichen 45 in Stetten am kalten Markt. Boden geht davon aus, dass das Helfer-vor-Ort-Fahrzeug mit der Besatzung deswegen so häufig gefragt gewesen ist, weil der in Stetten stationierte Rettungswagen mittlerweile sehr häufig von den Nachbarlandkreisen in Anspruch genommen werde, so dass er vor Ort oft nicht verfügbar ist. Die Breitenausbildung in Erster Hilfe musste aufgrund der Pandemie auf ein Minimum zurückgefahren werden, lediglich die Führerscheinneulinge und beruflich bedingte Kurse sind durchgeführt worden.
Forderung an den Landkreis
Dauerthema sei wie immer die Finanzierung der DRK-Arbeit. „Corona hat uns gezeigt, dass das Finanzierungsmodell des Kreisverbandes für die OV recht fragil ist“, befand Boden, „denn wenn aufgrund nicht beeinflussbarer Umstände die Einnahmen wegbrechen, ist die Existenz der OV nicht gesichert“. Seine Forderung Richtung Kreis war: „Ziel muss sein, hier eine befriedigende Lösung zu finden!“
Kathrin Knöner, Leiterin der Wasserwacht OV Heuberg Donautal, berichtete von der erfolgreichen Wiederaufnahme von diversen Schwimmkursen, darunter 20 Kinder, die das Seepferdchen machen konnten, aber auch von 166 Rettungsschwimmerabzeichen. Jugendleiter Florian Boden vermeldete eine positive Entwicklung beim Nachwuchs zeigte sich zuversichtlich, weitere junge Menschen dazugewinnen zu können.
Vorstandswahlen bringen wenig Änderungen

Die vom stellvertretenden Kreisbrandmeister Marcus Siber durchgeführten Wahlen ergaben nur wenig Änderungen: Vorsitzender bleibt Maik Lehn, ebenso seine Stellvertreter Jürgen Riester und Schwenningens Bürgermeisterin Roswitha Beck. Da sie aber vorhat, sich für ein Amt im Präsidium des Kreisverbandes zu bewerben, konnte sie für diese Versammlung im Juli nicht mehr als Delegierte bestimmt werden. Der Schriftführer des OV Heuberg-Donautal, Lothar Goreth, trat nicht mehr zur Wahl an. Er wurde mit einen Geschenk verabschiedet. Seine Nachfolge übernahm Heidi Boden, die auch zuständig ist für Öffentlichkeitsarbeit. Astrid Lübs , bisher Vizebereitschaftsleiterin Donautal, wechselt in die Beisitzerriege. Michael Janßen übernahm das Amt des stellvertretenden Bereitschaftsleiters.