Mit der Entwicklung in den Stettener Kindergärten hat sich der Gemeinderat in seiner Aprilsitzung auseinandergesetzt. Dabei ging Bürgermeister Maik Lehn insbesondere auf die umfangreichen Baumaßnahmen in den drei Stettener Kindergärten ein, von denen der Umbau und die Sanierung des evangelischen Kindergartens Regenbogen den dicksten Brocken darstellt. Wichtigster Beschluss für die Eltern: Die Gebühren werden ab dem 1. September dieses Jahres um 7,3 Prozent angehoben. Ohne Gegenstimme stimmte das Gremium zu.
Nackte Zahlen überzeugen
Zur Erinnerung: Noch im vergangenen September hatte sich der Gemeinderat mit knapper Mehrheit gegen die vorgeschlagene Erhöhung der Elternbeiträge ausgesprochen. Man könne „zum jetzigen Zeitpunkt“ nicht absehen, wie sich die Situation entwickle, hatten die Räte seinerzeit argumentiert, sich jetzt allerdings von den nackten Zahlen überzeugen lassen. Die waren allerdings nicht anders als vor einem Jahr. Hatte das Gemeindeoberhaupt doch schon damals angekündigt, mit demselben Vorschlag wieder ins Gremium zu kommen: „Die Fakten sprechen eindeutig für die Empfehlung der Verwaltung“, sprach Gemeinderat Klaus-Dieter Halder den Räten vor der Abstimmung ins Gewissen. Selbst mit den neuen Gebühren läge die Gemeinde immer noch weit unter den Empfehlungen der kommunalen Spitzenverbände, nach denen die Elternbeiträge rund 20 Prozent der Kosten decken sollten: „Da liegen wir mit knapp 15 Prozent immer noch deutlich drunter“, so Halder, weswegen es für ihn klar sei, der Erhöhung zuzustimmen.
Umzug im September geplant
Bereits davor hatte Lehn ausführlich über die aktuelle Situation in den drei Stettener Kindergärten informiert. Es sei „die richtige und wichtige Entscheidung“ gewesen, den Umbau und die Sanierung des evangelischen Kindergartens in Angriff zu nehmen, wodurch eine neue Betreuungsgruppe eingerichtet werden könne. Der Bedarf dafür sei im kommenden Kindergartenjahr „absolut gegeben“, sodass alle Plätze ab September belegt seien. Erfreulicherweise könne der Kostenrahmen eingehalten werden, die Arbeiten liegen voll im Zeitplan. Der Umzug vom evangelischen Gemeindehaus in den Regenbogen ist Anfang September.

Tagesmütter mit freien Kapazitäten
Hinsichtlich der Bedarfsplanung sei festzustellen, dass „die Eltern ihre Kinder immer früher“ zur Betreuung bringen wollen. Das habe dazu geführt, dass zum aktuellen Zeitpunkt „einige wenige“ nicht wunschgemäß versorgt werden könnten. Nachdem bei den Tagesmüttern in Stetten und Schwenningen noch freie Kapazitäten vorhanden seien, habe man die betroffenen Eltern dorthin vermittelt. In diesem Zusammenhang machte Lehn deutlich, dass die Neuschaffung von Betreuungsplätzen mit erheblichen Kosten verbunden sei. Er erinnerte an das Vorhaben der Bundeswehr, bis zum Jahr 2029 neben dem bestehenden Facharztzentrum eine neue Kindertagesstätte mit 45 Plätzen zu bauen: „Dadurch werden bei uns sicherlich einige Kapazitäten frei“, mutmaßte Lehn, dass Soldaten dann das Angebot der Bundeswehr nutzen werden.
Auch über Maßnahmen in der Arche Noah sowie im Kindergarten St. Felix in Frohnstetten informierte Lehn. Mit dem dritten Bauabschnitt, der unter anderem Brandschutzmaßnahmen im Dachgeschoss und kleinere Elektroarbeiten umfasst, sollen die umfangreichen Baumaßnahmen in der Arche Noah in diesem Jahr zu Ende gebracht werden. Im St. Felix werde in den Pfingstferien eine neue Pelletheizung für knapp 72.000 Euro eingebaut. Ebenso würden Sanierungsarbeiten durchgeführt, wofür mit Kosten von 30.000 Euro zu rechnen sei. Der Gemeinderat stimmte den neuen Beiträgen ab 1. September uneingeschränkt zu.
