Bei ihrer Hauptversammlung im Gasthaus Sternen in Nusplingen am Freitagabend hat die Stettener Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr Rückschau auf das abgelaufene Jahr gehalten. Dabei machte Kommandant Thorsten Gulde deutlich, dass den Einsatzkräften im Laufe des Jahres „die komplette Bandbreite an Hilfeleistungen abverlangt“ worden war.

Wie Kommandant Thorsten Gulde (stehend) wissen ließ, werden in den kommenden Wochen in allen Stettener Fahrzeugen die Digitalfunkgeräte ...
Wie Kommandant Thorsten Gulde (stehend) wissen ließ, werden in den kommenden Wochen in allen Stettener Fahrzeugen die Digitalfunkgeräte nachgerüstet: „Hier sind wir bei den Ersten im Kreis und hoffen, dass die Infrastruktur des Landkreises auch funktioniert“. | Bild: Gerd Feuerstein

Übungen haben der Truppe gut getan

Glücklicherweise sei unter den 15 Brandeinsätzen und 18 technischen Hilfeleistungen „kein Großereignis“ dabei gewesen, das die Truppe über Stunden gefordert habe: „Dennoch galt es manch knifflige Situation zu meistern“, freute sich Gulde, dass alles unfallfrei über die Bühne gegangen war, was letztlich auf einer guten und permanenten Ausbildung basiere: „Im Vergleich zu den Corona-Jahren konnten wir die Anzahl unserer Übungen wieder kräftig erhöhen“, stellte der Kommandant fest, dass dies seiner Truppe „gut getan“ habe, dass Kenntnislücken geschlossen wurden, und die Abläufe bei Übungen und Einsätzen damit „wieder auf dem gewohnt hohen Niveau“ lägen. Wie Gulde berichtete, hatten zahlreiche Einsatzkräfte darüber hinaus Fortbildungen auf Landkreisebene sowie in der Landesfeuerwehrschule absolviert, wodurch der Wehr nun zusätzliche Maschinisten, Atemschutzkräfte, Spezialisten für Höhen- und Tiefenrettung sowie Gruppenführer zur Verfügung stehen: „Bei insgesamt 22 Fortbildungen (Vorjahr: fünf) hat sich unseren Ausbildungsstand wieder deutlich verbessert“, zeigte sich der Kommandant stolz auf seine Mannschaft.

Jugendarbeit soll verstärkt werden

Erfreut hielt Gulde daher fest, dass das abgelaufene Jahr so gelaufen sei, wie man es sich als Feuerwehrmann wünsche: „Endlich wieder regelmäßig proben, viel kameradschaftliche Feiern und Zusammenkünfte und glücklicherweise nur Einsätze ohne große Sach- und Umweltschäden“. In die Zukunft blickend, kündigte Gulde an, den Fokus – trotz aktuell guter Mannschaftsstärke – verstärkt auf die Nachwuchsarbeit zu legen.

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Hinsichtlich der in die Wege geleiteten Anschaffung eines neuen Einsatzleitwagens (ELW), für den die Gemeinde 200 000 Euro in den Haushalt eingestellt hat, verdeutlichte Thorsten Gulde, dass an dieser Investition kein Weg vorbei führe: „Das ist kein Bus mit Funkgerät, wie viele Bürgerinnen und Bürger meinen, sondern eine fahrende Einsatzzentrale“, führte Gulde die umfangreiche Ausstattung eines modernen ELW vor Augen, zu der Computerarbeitsplätze, digitale Einsatzunterstützungsmittel, moderne Messgeräte für Gefahrenstoffe, eine Wärmebildkamera und vieles mehr gehören.

Für 40 Jahre aktiven Dienst wurde Manfred Braun (links) von Gesamt-Feuerwehrkommandant Thomas Straub mit dem Goldenen Ehrenzeichen ...
Für 40 Jahre aktiven Dienst wurde Manfred Braun (links) von Gesamt-Feuerwehrkommandant Thomas Straub mit dem Goldenen Ehrenzeichen ausgezeichnet: „Du warst stets eine tragende Säule im Gruppenführerteam des zweiten Zuges“. | Bild: Gerd Feuerstein

Wertvolle Vorarbeit für die Beschaffung

Das unterstrichen auch Gesamtkommandant Thomas Straub und Bürgermeister Maik Lehn in ihren Grußworten. Der Schultes ließ keine Zweifel aufkommen, dass Verwaltung und Gemeinderat stets bestrebt seien, die Feuerwehr „möglichst gut auszustatten“, was eine große Herausforderung sei. Sein Dank galt den Verantwortlichen des Kommandos, die bei der Beschaffung des ELW wertvolle Vorarbeit geleistet und sich bei diversen Wehren über den Stand der Technik informiert habe: „Die Bestell- und Wartezeiten für solche Gerätschaften sind extrem lang“, sagte Lehn, was meist zu enormen Kostensteigerungen führe. Lehn und Straub nutzen die Gelegenheit, den Einsatzkräften für ihre ganzjährige Einsatzbereitschaft „rund um die Uhr“ ganz herzlich zu danken: Man könne vor allen Aktiven nur den Hut ziehen, waren sich Straub und Lehn einig.

Karl-Heinz Löffler nach 45 Jahren verabschiedet

Nach 45 Jahren wurde Karl-Heinz Löffler (rechts) von Thorsten Gulde offiziell aus dem aktiven Dienst verabschiedet.
Nach 45 Jahren wurde Karl-Heinz Löffler (rechts) von Thorsten Gulde offiziell aus dem aktiven Dienst verabschiedet. | Bild: Gerd Feuerstein

In den weiteren Berichten hatte Schriftführer Peter Klett sämtliche Einsätze, Alarmierungen, Großübungen und kameradschaftlichen Ereignisse des vergangenen Jahres kurz in Erinnerung gerufen, während Eric Löffler seinen Blick auf die Finanzen geworfen hatte. Eine Welle der Sympathie ging schließlich durch den Saal, als Kommandant Thorsten Gulde mit Theresa Schöller eine neue Feuerwehrfrau per Handschlag offiziell verpflichtete und herzlich in den Reihen der Wehr willkommen hieß. Unter dem Applaus der Versammlung wurde Karl-Heinz Löffler nach 45 Jahren offiziell aus dem aktiven Feuerwehrdienst verabschiedet. Schließlich durfte sich Manfred Braun für 40 Jahre über die Verleihung des Goldenen Feuerwehrabzeichens freuen, bevor die Versammlung zum gemütlichen Teil überging.