Die Narren des Alb-Lauchert-Rings waren am Samstag los und haben die Alemannenhalle in Stetten a.k.M. in einen brodelnden Hexenkessel verwandelt. Nach drei Jahren Fasnetsabstinenz waren die Narren der 15 Mitgliedszünfte nicht mehr zu halten. So fluteten sie beim 39. Ringtreffen die Halle der Heuberghalle samt Festzelt, um mal wieder richtig Fasnet zu feiern. Gastgeber waren die Hilbenschlecker aus Stettens Ortsteil Frohnstetten unter dem Vorsitz Hermann Löffler, die seit 1995 Mitglied im Alb-Lauchert-Ring sind.

Narrenzünfte offensichtlich vollzählig angereist

Alb-Lauchert-Ringpräsident Anton Blau hieß die zahlreichen Zünfte willkommen.
Alb-Lauchert-Ringpräsident Anton Blau hieß die zahlreichen Zünfte willkommen. | Bild: Susanne Grimm

Ringpräsident Anton Blau freute sich, dass die Gemeinde Stetten am kalten Markt für das Treffen die Alemannenhalle und den Montlhéry-Platz zur Verfügung gestellt hat, denn „Stetten hat mit die größte Halle im Landkreis Sigmaringen – deshalb sind wir hier! Diesen Platz brauchte es auch, denn die einzelnen Narrenzünfte waren ganz offensichtlich vollzählig angereist, um sich, ihr närrisches Outfit und eigenes örtliches Brauchtum darzustellen.

Bürgermeister Maik Lehn (rechts) mit Namensvetter und Amtskollegen Maik Rautenbach aus Veringenstadt. In Bürgermeisterkreisen werden sie ...
Bürgermeister Maik Lehn (rechts) mit Namensvetter und Amtskollegen Maik Rautenbach aus Veringenstadt. In Bürgermeisterkreisen werden sie „Maik der I“ (Lehn) und „Maik der II“ genannt. | Bild: Susanne Grimm

Stettens Bürgermeister Maik Lehn, alias „Maik der Erste“, der sich den Tisch mit seinem Namensvetter und Amtskollegen aus Veringenstadt, Maik Rautenberg, in Bürgermeisterkreisen auch genannt „Maik der Zweite“ teilte, hieß in seinem Old-Gentleman-Outfit mit Brille und Schiebermütze die Narren der Region herzlich willkommen.

Sabine Bingel, Pressereferentin des Alb-Lauchert-Rings, und Markus Briem von der Vilsinger Narrenzunft genossen das erste Fasnetstreffen ...
Sabine Bingel, Pressereferentin des Alb-Lauchert-Rings, und Markus Briem von der Vilsinger Narrenzunft genossen das erste Fasnetstreffen nach drei Jahren Corona-Pause. | Bild: Susanne Grimm

Narrenlied des Alb-Lauchert-Rings mit Inbrunst gesungen

Bevor sich die Zünfte mit Musik und Tänzen einzeln präsentierten, ließ Ringpräsident Blau alle Vorsitzenden und Zunftmeister samt Vize und anderen Würdenträgern der Zünfte auf die Bühne zu kommen. Hier sang man gemeinsam mit viel Inbrunst das von Reinhold Hosbach komponierte und von Paul Lang getextete Narrenlied des Alb-Lauchert-Rings, in dem jeder Zunft eine Strophe gewidmet war. Anschließend prägten die Narrenvereine mit Moderator Dominik Herre das Bühnenprogramm mit Tänzen und zum Teil akrobatischen Einlagen, insbesondere aber mit Auftritten der Guggenmusiken.

Eine Dreiviertelstunde für jedes Gesicht

Eine Dreiviertelstunde braucht jeder der Neufraer Narren für das aufwendige Schminken.
Eine Dreiviertelstunde braucht jeder der Neufraer Narren für das aufwendige Schminken. | Bild: Susanne Grimm

Die waren, wie kann es anders sein, äußerst farbenprächtig, wie beispielsweise das Häs und das Makeup der Narrenzunft Neufra, beziehungsweise den „Nuifram‘r Blooggoischter“, die unüberhörbar und auf jeden Fall echte Hingucker waren. Für jedes der akkurat geschminkten Gesichter brauche der Maskenbildner etwa eine Dreiviertelstunde, erzählten zwei „Blooggoischterinnen.

Guggenmusik mitreißend, aber auch ohrenbetäubend

Es steht ihnen ins Gesicht geschrieben: Die Guggenmusiker waren schwer gefordert.
Es steht ihnen ins Gesicht geschrieben: Die Guggenmusiker waren schwer gefordert. | Bild: Susanne Grimm

Die Antwort eines Trommlers auf die Frage, ob denn diese Lautstärke nicht schädlich sei für das Gehör, lautete lapidar: „Auf jeden Fall!, bevor er wieder mit dem Schlegel die Trommelfelle seines Instruments und die der Zuhörer bearbeitete. Ohrstöpsel oder ähnliches war bei kaum einem der Musikanten erkennbar, selbst ein kleines Kind von vielleicht anderthalb Jahren auf dem Arm seines Opas hatte keinerlei Gehörschutz auf den kleinen Ohren. Auch die eher närrisch gemeinte Antwort auf die Frage nach dem Warum in Bezug auf die enorme Lautstärke war mit Humor gesehen nicht zufriedenstellend – nämlich dass auch Ohrenärzte leben wollen und Hörakustiker möglicherweise zu den Sponsoren zählen. Wie dem auch sei, den Anwesenden machte dieser Abend ganz offensichtlich großen Spaß.

Die Halle kocht beim Alb-Lauchert-Ringtreffen in der Alemannenhalle.
Die Halle kocht beim Alb-Lauchert-Ringtreffen in der Alemannenhalle. | Bild: Susanne Grimm

Erlös für das ringeigene Narrenmuseum in Hettingen

Es wurde gesungen und gelacht, sowie reichlich gegessen und getrunken, denn auch die Narrenkassen mussten wieder gefüllt werden. Ringpräsident Blau appellierte denn auch an die Gäste, nicht zu sparsam zu sein: „Wir brauchen jeden Euro für das ringeigene Narrenmuseum in Hettingen!“

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Auch die Wetterunbilden – draußen schneite es ohne Unterlass, das Thermometer zeigte fünf Grand minus und ein scharfer Nordostwind blies um die Ecken – ließen die Narren kalt: „An der Fasnet ist uns das alles egal, Hauptsache, wir haben unseren Spaß und nach Hause finden wir immer!“