Die Blauröcke aus dem Kernort Stetten sowie aus den Abteilungen Frohnstetten, Storzingen und Glashütte haben am Samstagabend in der Storzinger Weckensteinhalle Rückschau auf das vergangene Jahr gehalten. Zu 33 Einsätzen wurden die Kameradinnen und Kameraden 2022 alarmiert. Bei 13 Brandeinsätzen, zehn Verkehrsunfällen, sechs Personenrettungen sowie auch bei technischen Hilfeleitungen waren die Einsatzkräfte gefordert. Auch Fehlalarme hielten die Blauröcke „ärgerlicher Weise“ auf Trab, wie Kommandant Thomas Straub bei der Versammlung feststellte.

Ausbildung wieder in normalen Bahnen
Der Trend, dass die Wehren aufgrund von Alarmanrufen besorgter Bürger zu Fehleinsätzen ausrückten, sei in den vergangenen Jahren zunehmend festzustellen, sagte Straub. Bei den Einsätzen sei von seiner Truppe „das gesamte Spektrum an Hilfeleistungen“ gefordert gewesen. Zwar sei kein Großschadenereignis angefallen, dennoch habe es „knifflige Situationen“ zu meistern gegeben. Umso wichtiger sei die permanente Ausbildung, die seit dem vergangenen Frühjahr „endlich wieder in normalen Bahnen“ durchgeführt werden konnte. Weil es einiges nachzuholen galt, hätten zahlreiche Einsatzkräfte Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule sowie auf Kreisebene besucht: Inzwischen sind wir wieder auf einem guten Stand“, freute sich Straub, dass endlich auch zur Pflege der Kameradschaft wieder einiges auf die Beine gestellt werden konnte.

Preisexplosion bei der Beschaffung
Nachdem in allen Abteilungen inzwischen die Alarmierung über die privaten Handys installiert worden sei, erinnerte der Kommandant, dass dies keinesfalls die Mitführung der digitalen Meldeempfänger ersetze: „Bei Stromausfall funktionieren nur diese über einen längeren Zeitraum zuverlässig“. Deutlich Fortschritte vermeldete Straub hinsichtlich der Einführung digitaler Systeme und dem Aufstellen einer Führungsgruppe, für die eine aktuelle technische Ausstattung essentiell sei. Dies sei auch der Grund, warum die Beschaffung eines neuen ELW unumgänglich bleibe. Dass sich die Preise für Geräte und Fahrzeuge der Blaulichtfraktionen inzwischen „in astronomische Höhen“ entwickelten, war nicht nur Straub ein Dorn im Auge. Auch Bürgermeister Maik Lehn sowie Friedrich Sauter, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Sigmaringen, hielten fest: „Das ist kaum mehr zu stemmen und macht allen zu schaffen“, stellte Sauter fest. Obwohl die Preisexplosion schmerze, bleibe die Gemeinde am Ball und sei bestrebt, die Einsatzkräfte „stets bestmöglich auszustatten“, betonte der Bürgermeister.

In seinem Grußwort zeigte sich Lehn „mächtig stolz“ auf die Stettener Feuerwehr, deren ehrenamtliches Engagement nicht hoch genug eingeschätzt werden könne. Der in Arbeit befindliche Feuerwehrbedarfsplan werde zeigen, wo die Reise längerfristig hingehe: „Diese Richtschnur wird uns zeigen, wo die Schwerpunkte zu setzen sind“, so Lehn.
Aufnahmestopp bei der Jugendfeuerwehr
Um die Feuerwehren Stettens sei ihm nicht bange, unterstrich er vor dem Hintergrund der glänzenden Jugendarbeit, die aus dem vorangegangenen Bericht von Manuel Koch hervorgegangen war. Aktuell haben Jugendleiter Koch und sein zwölfköpfiges Team 37 Kinder und Jugendliche unter ihren Fittichen: „Der Zulauf ist groß und wir mussten leider einen Aufnahmestopp erlassen“, berichtete Koch, dass bereits ein lange Warteliste bestehe. Wie zuvor Schriftführer Peter Klett für die Gesamtwehr, ließ Koch kurz tolle Aktivitäten den Jugendwehr Revue passieren: „Insgesamt haben wir rund 700 ehrenamtliche Stunden in unseren Nachwuchs investiert“, schloss Koch, dem Hans Ruf seinen Bericht aus der Altersmannschaft folgen ließ, und sich für die Aktivitäten „etwas mehr Beteiligung“ wünschte.

Mit einem Ausblick auf die bevorstehende Großübung „Roter Heuberg“ am ersten Aprilwochenende auf dem Truppenübungsplatz Heuberg, diversen Grußworten befreundeter Organisationen und Vereinen sowie einigen Beförderungen ging die harmonische Versammlung zum gemütlichen Teil über, wobei die Feuerwehrkapelle für den Übergang sorgte.
Freiwillige Feuerwehr Stetten a.k.M.
Aktuell stehen den Stettener Wehren insgesamt 148 aktive Einsatzkräfte (davon acht Frauen) zur Verfügung. Weitere 47 gehören der Altersmannschaft an. 37 Nachwuchskräfte (davon zehn Mädels) gehören der Jugendfeuerwehr an, die inzwischen einen Aufnahmestopp verhängen musste. „Unsere Personalstärke ist nach wie vor gut“, stellte Kommandant Thomas Straub zufrieden fest. Dennoch müsse der Fokus weiter auf der Nachwuchsarbeit liegen.
Kommandant ist Thomas Straub: Telefon 01 70/9 91 52 78, oder E-Mail an tho.Straub@t-online.de.