Die Blauröcke aus dem Kernort Stetten sowie aus den Abteilungen Frohnstetten, Storzingen und Glashütte haben am Samstagabend in der Storzinger Weckensteinhalle Rückschau auf das vergangene Jahr gehalten. Zu 33 Einsätzen wurden die Kameradinnen und Kameraden 2022 alarmiert. Bei 13 Brandeinsätzen, zehn Verkehrsunfällen, sechs Personenrettungen sowie auch bei technischen Hilfeleitungen waren die Einsatzkräfte gefordert. Auch Fehlalarme hielten die Blauröcke „ärgerlicher Weise“ auf Trab, wie Kommandant Thomas Straub bei der Versammlung feststellte.

In der proppenvollen Weckensteinhalle in Storzingen blicken die Feuerwehrleute von Stetten am kalten Markt auf ein ausgefülltes Jahr ...
In der proppenvollen Weckensteinhalle in Storzingen blicken die Feuerwehrleute von Stetten am kalten Markt auf ein ausgefülltes Jahr 2022 zurück und freuen sich, dass es in Stetten keine Nachwuchsprobleme gibt. | Bild: Gerd Feuerstein

Ausbildung wieder in normalen Bahnen

Der Trend, dass die Wehren aufgrund von Alarmanrufen besorgter Bürger zu Fehleinsätzen ausrückten, sei in den vergangenen Jahren zunehmend festzustellen, sagte Straub. Bei den Einsätzen sei von seiner Truppe „das gesamte Spektrum an Hilfeleistungen“ gefordert gewesen. Zwar sei kein Großschadenereignis angefallen, dennoch habe es „knifflige Situationen“ zu meistern gegeben. Umso wichtiger sei die permanente Ausbildung, die seit dem vergangenen Frühjahr „endlich wieder in normalen Bahnen“ durchgeführt werden konnte. Weil es einiges nachzuholen galt, hätten zahlreiche Einsatzkräfte Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule sowie auf Kreisebene besucht: Inzwischen sind wir wieder auf einem guten Stand“, freute sich Straub, dass endlich auch zur Pflege der Kameradschaft wieder einiges auf die Beine gestellt werden konnte.

Die Führungsriege der Stettener Wehren (von links): Hans Ruf, Peter Klett, Eric Löffler, Holger Severit, Kommandant Thomas Neusch, ...
Die Führungsriege der Stettener Wehren (von links): Hans Ruf, Peter Klett, Eric Löffler, Holger Severit, Kommandant Thomas Neusch, Bürgermeister Maik Lehn, Thorsten Gulde, Florian Rösch, Christoph Riester, Benedikt Hahn und Manuel Koch. | Bild: Gerd Feuerstein

Preisexplosion bei der Beschaffung

Nachdem in allen Abteilungen inzwischen die Alarmierung über die privaten Handys installiert worden sei, erinnerte der Kommandant, dass dies keinesfalls die Mitführung der digitalen Meldeempfänger ersetze: „Bei Stromausfall funktionieren nur diese über einen längeren Zeitraum zuverlässig“. Deutlich Fortschritte vermeldete Straub hinsichtlich der Einführung digitaler Systeme und dem Aufstellen einer Führungsgruppe, für die eine aktuelle technische Ausstattung essentiell sei. Dies sei auch der Grund, warum die Beschaffung eines neuen ELW unumgänglich bleibe. Dass sich die Preise für Geräte und Fahrzeuge der Blaulichtfraktionen inzwischen „in astronomische Höhen“ entwickelten, war nicht nur Straub ein Dorn im Auge. Auch Bürgermeister Maik Lehn sowie Friedrich Sauter, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Sigmaringen, hielten fest: „Das ist kaum mehr zu stemmen und macht allen zu schaffen“, stellte Sauter fest. Obwohl die Preisexplosion schmerze, bleibe die Gemeinde am Ball und sei bestrebt, die Einsatzkräfte „stets bestmöglich auszustatten“, betonte der Bürgermeister.

Nach absolvierten Lehrgängen zum Zugführer werden (von links) Florian Rösch, Alexander Arnold und Stefan Sauter zu Brandmeistern ...
Nach absolvierten Lehrgängen zum Zugführer werden (von links) Florian Rösch, Alexander Arnold und Stefan Sauter zu Brandmeistern befördert; Manuel Koch und Florian Beck (von rechts) werden zu Löschmeistern ernannt. | Bild: Gerd Feuerstein

In seinem Grußwort zeigte sich Lehn „mächtig stolz“ auf die Stettener Feuerwehr, deren ehrenamtliches Engagement nicht hoch genug eingeschätzt werden könne. Der in Arbeit befindliche Feuerwehrbedarfsplan werde zeigen, wo die Reise längerfristig hingehe: „Diese Richtschnur wird uns zeigen, wo die Schwerpunkte zu setzen sind“, so Lehn.

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Aufnahmestopp bei der Jugendfeuerwehr

Um die Feuerwehren Stettens sei ihm nicht bange, unterstrich er vor dem Hintergrund der glänzenden Jugendarbeit, die aus dem vorangegangenen Bericht von Manuel Koch hervorgegangen war. Aktuell haben Jugendleiter Koch und sein zwölfköpfiges Team 37 Kinder und Jugendliche unter ihren Fittichen: „Der Zulauf ist groß und wir mussten leider einen Aufnahmestopp erlassen“, berichtete Koch, dass bereits ein lange Warteliste bestehe. Wie zuvor Schriftführer Peter Klett für die Gesamtwehr, ließ Koch kurz tolle Aktivitäten den Jugendwehr Revue passieren: „Insgesamt haben wir rund 700 ehrenamtliche Stunden in unseren Nachwuchs investiert“, schloss Koch, dem Hans Ruf seinen Bericht aus der Altersmannschaft folgen ließ, und sich für die Aktivitäten „etwas mehr Beteiligung“ wünschte.

Einmal mehr ließ es sich die Feuerwehrkapelle unter ihrem Dirigenten Johannes Schuler nicht nehmen, die Versammlung der Stettener ...
Einmal mehr ließ es sich die Feuerwehrkapelle unter ihrem Dirigenten Johannes Schuler nicht nehmen, die Versammlung der Stettener Blauröcke musikalisch zu unterhalten. | Bild: Gerd Feuerstein

Mit einem Ausblick auf die bevorstehende Großübung „Roter Heuberg“ am ersten Aprilwochenende auf dem Truppenübungsplatz Heuberg, diversen Grußworten befreundeter Organisationen und Vereinen sowie einigen Beförderungen ging die harmonische Versammlung zum gemütlichen Teil über, wobei die Feuerwehrkapelle für den Übergang sorgte.