Bei der diesjährigen Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Stetten am kalten Markt ist ein Brandausbruch in der Firma Primion Technology angenommen worden. Die weltweit agierende Firma mit Stammsitz in der Heuberggemeinde ist ein Entwickler und Hersteller von Soft- und Hardware für integrierte Sicherheitssysteme in den Bereichen Zutrittskontrolle, Zeiterfassung und Sicherheitstechnik. Entsprechend hoch müssen die Sicherheitsvorkehrungen sein, um einen Brand in diesem hochkomplizierten, mit Elektronik gespickten Unternehmen gar nicht erst entstehen zu lassen.

Szenario: Defekt löst Brand aus

Für die Übung war angenommen worden, dass ein technischer Defekt in einem Besprechungszimmer einen Brand in der sogenannten „Brücke“, ein freischwebender Verbindungsbau mit integrierten Büros zwischen dem Verwaltungstrakt und dem Produktionsgebäude, ausgelöst hat. Vier Mitarbeiter in den Büros der „Brücke“ konnten aufgrund der starken Rauchentwicklung den Gebäudeteil nicht verlassen. So das Übungsszenario.

Beobachtet von zahlreichen Zuschauern, Bürgermeister Maik Lehn, Kreisbrandmeister Michael Reitter, Thomas Straub, Kommandant der vier Abteilungen umfassenden Stettener Gesamtwehr und anderen, rückten die Floriansjünger, angeführt vom Einsatzleitwagen, mit vier Spezialfahrzeugen an.

Ausgelöst wurde der Alarm durch die firmeninterne Brandmeldeanlage, die deshalb zuerst der Zugführer inspiziert hatte. Dem Stettener Abteilungskommandant und Einsatzleiter Thorsten Gulde unterlag die Fahrzeugaufstellung und die Einsatzbefehle für die jeweiligen Fahrzeuge und Einheiten. Um eine Brandausweitung auf das Verwaltungsgebäude zu verhindern, hatte sich das Drehleiterfahrzeug zwischen Hauptgebäude und Brücke in Stellung gebracht. Die Mannschaft des Hilfeleistungsfahrzeugs hatte den Innenangriff zum Brandherd über das Produktionsgebäude übernommen und eine Riegelstellung zur Sicherung des vorderen westlichen Gebäudeteils aufgebaut.

Mit Hilfe von Anlehnleitern hatten derweil Feuerwehrleute zwei der vom Rauch eingeschlossenen Personen über die Fenster der „Brücke“ geholt und in Sicherheit gebracht. Kurz danach rückte eine Einheit der Bundeswehrstandortfeuerwehr an, die die Brandbekämpfung von der Rückseite der Gebäude in Angriff nahm.

Weitere Personen konnten durch deren Atemschutzgeräteträger über die rückwärtige Notwendeltreppe evakuiert und in Sicherheit gebracht werden. Gleichzeitig errichtete ein weiterer Trupp eine Riegelstellung, um den hinteren östlichen Gebäudeteil zu sichern.

Die Einsatzkräfte der Ortsgruppe des Roten Kreuzes, welche die geretteten Personen in Obhut nahmen, hatten auf dem Zufahrtsgelände der Firma ein Rettungszelt aufgebaut, wo die Verletzten erstbehandelt werden konnten. Gegen 17 Uhr endete an diesem Kirbemontag die Übung, wobei sich interessierte Zuschauer auch ein Bild davon machen konnten, mit welchem Aufwand die Nacharbeit eines solchen Einsatzes verbunden ist, sofern sie lange genug dageblieben sind.