Nach zweijähriger Pause fand am vergangenen Dienstag in der Heuberggemeinde wieder der gemeinsame Neujahrsempfang von Gemeinde und Garnison statt. Rund 300 Gäste konnten Bürgermeister Maik Lehn und Oberst Michael Frick in der festlich dekorierten Alemannenhalle begrüßen.

Die Vertreter des Militärs in vorderster Reihen (von links): Oberst Michael Frick, Oberst Thomas Göhring, Oberst Dieter Bohnert, Oberst ...
Die Vertreter des Militärs in vorderster Reihen (von links): Oberst Michael Frick, Oberst Thomas Göhring, Oberst Dieter Bohnert, Oberst Jochen Gumprich, Regierungsdirektor Thomas Helmig mit Begleitung, Oberstleutnant Maik Lehmann mit Begleitung, Oberstarzt Dr. Martin Keim, Oberfeldarzt Dr. Bullinger, Leitender Forstdirektor Marco Reeck sowie Militärpfarrer Hans Wirkner. | Bild: Gerd Feuerstein

Angesichts der bevorstehenden Bürgermeisterwahlen und „aus Gründen der Neutralität“ – wie Maik Lehn sagte – verzichtete das Gemeindeoberhaupt in seiner Ansprache auf die traditionelle Rückschau und den Ausblick auf die Zukunft der Gemeinde. Stattdessen standen Ehrungen und Gespräche im Mittelpunkt des Abends.

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Oberst Michael Frick war es vorbehalten, die zahlreichen Gäste aus lokaler Politik, Wirtschaft, Behörden, Kirchen und Militär willkommen zu heißen. Wie der neue Standortälteste und Leiter der Kampfmittelabwehrschule wissen ließ, habe er vom hiesigen Standort nach drei Monaten Dienst „ein sehr positives Bild“ bekommen. Besonders schätze er die guten Ausbildungsmöglichkeiten und kurzen Wege: „Stetten ist sicherlich ein moderner und attraktiver Bundeswehrstandort“, sagte er, was jedoch nicht darüber hinweg täuschen dürfe, dass man auch hier einen großen infrastrukturellen Modernisierungsstand vor sich her schiebe. Dürfte er als Wochenendpendler einen Wunsch äußern, der die Attraktivität des Standortes deutlich verbessern würde, so hielt er fest: „Setzen sie sich für eine bessere Anbindung an die Verkehrsinfrastruktur ein“, und erntete damit tosenden Applaus des Publikums. Allein diejenigen, an die dieser Appell vornehmlich gerichtet war, nämlich die Abgeordneten in Bund und Land, glänzten durch Abwesenheit, was vermutlich anderen Verpflichtungen geschuldet war. Dennoch appellierte Frick: „Halten Sie den Druck für unsere Bundeswehr aufrecht und lassen sie nicht locker“.

Nach zwei Jahren gab es wieder einen gemeinsamen Neujahrsempfang von Garnison und Bundeswehr. Bürgermeister Maik Lehn (rechts) freute ...
Nach zwei Jahren gab es wieder einen gemeinsamen Neujahrsempfang von Garnison und Bundeswehr. Bürgermeister Maik Lehn (rechts) freute sich über die Anwesenheit von (von rechts) Landrätin Stefanie Bürkle, Schwenningens Bürgermeisterin Roswitha Beck, deren Gatten Norbert sowie den Ehrengästen Claudia Mogg, Elfriede und Reinhard Müller, Fritz und Dorothea Reiser sowie Pfarrer Markus Manter. | Bild: Gerd Feuerstein

Rückblickend machte Frick deutlich, dass 2022 von dem Überfall Russlands auf die Ukraine geprägt gewesen sei. Dieser Krieg – mitten in Europa – sei nicht mehr nur eine Episode in den abendlichen Nachrichten, sondern sei für „uns alle fassbar geworden“, da man die Auswirkungen täglich selbst zu spüren bekomme. Mit der vom Bundeskanzler ausgesprochenen Zeitenwende soll die Bundeswehr modernisiert „und wieder kaltstartfähig ertüchtigt“ werden. Dies sei bitter nötig und er hoffe, „dass auch der Standort Stetten davon profitieren“ werde. Seinen Blick nach vorne werfend machte der Standortälteste deutlich, dass der Auftragskalender in allen Dienststellen „wie immer randvoll“ sei. Neben dem laufenden Geschäft gelte es viele Auslandseinsätze, wie beispielsweise in Litauen, in Mali oder dem Irak zu alimentieren. Insbesondere die Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen Russland werde die Truppe – parallel zu ihrem Kerngeschäft – wieder stark fordern. Dies werde letztlich aber auch aufzeigen, ob die Bundeswehr mit ihren Erfahrungen und Fertigkeiten richtig liege, die sie in den letzten 60 Jahren entwickelt habe.

Unter der bewährten Stabführung von Christine Burkhart sorgte das „Collegium Musicale“ einmal mehr für tolle musikalische ...
Unter der bewährten Stabführung von Christine Burkhart sorgte das „Collegium Musicale“ einmal mehr für tolle musikalische Leckerbissen und wurde dafür mit reichlich Applaus belohnt. | Bild: Gerd Feuerstein

Bürgermeister Maik Lehn war es ein wichtiges Anliegen, den vielen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, dem Gemeinderat und den Ortschaftsräten, der Verwaltung, den Vereinen und Organisationen, und „der aus Stetten nicht wegzudenkenden Bundeswehr“ Danke zu sagen. Die vergangenen zwei Jahre seien anstrengend und schwierig gewesen: „Aber wir haben die Herausforderungen angenommen und gemeinsam gemeistert“, so Lehn. Wenn weiterhin jeder Einzelne seinen Beitrag leiste und man zusammen stehe, könne man trotz aller schlechten Nachrichten „optimistisch in die Zukunft blicken“.

In gemütlicher Runde gab es nach den offiziellen Ansprachen ausgiebig Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch für Bürgerinnen, Bürger, ...
In gemütlicher Runde gab es nach den offiziellen Ansprachen ausgiebig Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch für Bürgerinnen, Bürger, Gäste und Bundeswehrangehörige. | Bild: Gerd Feuerstein

Ein weiterer Dank galt insbesondere all jenen, die sich ehrenamtlich und uneigennützig in den Dienst der Gemeinde stellen, allen voran den Verantwortlichen in Vereinen und Organisationen: „Allen, die sich aktiv in unsere Gemeinde einbringen und diese damit menschlicher und lebenswerter machen, zolle ich meinen persönlichen Respekt und meine Anerkennung“, sagte er.

Die Trachtengruppe umrahmte den feierlichen Empfang.
Die Trachtengruppe umrahmte den feierlichen Empfang. | Bild: Gerd Feuerstein

Vor dem traditionellen Stehempfang gehörte die feierliche Verleihung der silbernen und goldenen Verdienstmedaillen der Gemeinde an Elfriede Müller, Fritz Reiser und Claudia Mogg zu den Glanzpunkten des Abends. Unter langanhaltendem Applaus würdigten die Laudatoren Maik Lehn, Pfarrer Markus Manter sowie Fritz Pfeiffer die Verdienste der Jubilare, worüber wir noch gesondert berichten werden.