Eine beachtliche Bilanz präsentierten die Verantwortlichen des DRK-Ortsvereins Heuberg-Donautal bei ihrer Hauptversammlung am Freitagabend im Stettener Soldatenheim. Durch das im vergangenen Jahr langsam wieder in Schwung kommende, öffentliche Leben, haben sich die zu leistenden Dienststunden auf knapp unter 3.000 Stunden wieder nahezu verdoppelt. Die Anzahl der Alarmierungen zu Ernstfällen ist 2022 gar exorbitant angestiegen, und hat den ehrenamtlichen DRK-lern bei 89 Einsätzen einiges abverlangt.
Bei acht Alarmen ganze Truppe draußen
„Das waren 21 Einsätze mehr als im Vorjahr“, betonte Bereitschaftleiter Matthias Boden. In acht sogenannten „Bereitschaftsalarmen“, bei denen es sich durchweg um Brandalarme handelte, musste sogar die gesamte Truppe ausrücken: „Ein absoluter Rekordwert“, stellte Boden fest, der die Bereitschaft gemeinsam mit seiner Frau Heidi leitet. Bei den restlichen 67 Alarmen sei jeweils der „Helfer-vor-Ort-Dienst“ (HvO) gefordert gewesen, was eine Folge der veränderten Systematik der Alarmierung durch die Leitstelle in Ravensburg geschuldet sei. Nicht zuletzt werde der in Stetten stationierte Rettungswagen immer noch häufig von Nachbarlandkreisen in Anspruch genommen: „Wenn der nicht vor Ort ist, müssen halt wir raus“, erklärte Boden.

Kritik an der Terminreservierung für Blutspenden
Auch der Übungsbetrieb der Blaulichtfraktion habe ab der zweiten Jahreshälfte wieder deutlich zugelegt, so dass die Bereitschaft an zahlreichen Übungen der umliegenden Feuerwehren sowie an der großen Brand- und Evakuierungsübung in der Kaserne teilgenommen habe. Nach Ende der Pandemie sei es auch bei den Blutspenden wieder nach oben gegangen: „An drei Terminen kamen insgesamt 524 Blutspenden zusammen“, berichtete Boden. Dass es nicht mehr geworden seien, lag seines Erachtens auch an der neu eingeführten Terminreservierung des Blutspendedienstes: „Hier gibt es noch Entwicklungspotential nach oben“, kritisierte er vor dem Hintergrund, dass mehrere Spendenwillige abgewiesen werden mussten, die keinen Termin bekommen hatten: „Das ist ärgerlich und führt womöglich dazu, dass sie dem Blutspenden endgültig den Rücken kehren“, befürchtete er.
Wie Boden wissen ließ, stehen der Bereitschaft insgesamt 24 Aktive zur Verfügung, die von den knapp 3.000 Einsatzstunden des DRK-Ortsvereins alleine 2.591 übernommen hätten. Der guten Nachwuchsarbeit sei es zu verdanken, dass die Zahl der Aktiven, trotz wohnortbedingter Abgänge, „leicht gesteigert“ werden konnte.
Fünf Neumitglieder in der Jugend

Das untermauerte anschließend der Bericht seines Sohnes Florian Boden, unter dessen Ägide die Jugend im vergangenen Jahr wieder zahlreiche Aktivitäten in Gang setzen konnte, und sich beim Stettener Oktober auch der Öffentlichkeit präsentierte. Ergebnis: „Wir konnten fünf Neumitglieder begrüßen“, freute sich der Jugendleiter, aus dessen Team drei zur aktiven Bereitschaft gestoßen waren. Auch die Abteilung „Wasserwacht“ war in 2022 wieder sehr aktiv und hat neben Schwimmkursen für Kinder ab fünf Jahren vorwiegend Soldaten der Bundeswehr ausgebildet: „Mit vier Aktiven konnten wir knapp 200 Leute schulen und die benötigten Scheine abnehmen“, berichtete Sascha Kuhblank, bevor Schatzmeisterin Sabrina Müller hinter die Kulissen ihres Zahlenwerkes blicken ließ. Dabei machte der Bereitschaftsleiter Boden keinen Hehl daraus, dass die „mangelnde Finanzierung des DRK“ ein Dauerthema bleibe, und der Staat auf allen Ebenen gefordert sei, „endlich für ordentliche Verhältnisse zu sorgen“.
Der Vorsitzende des DRK-Ortsverbandes, Bürgermeister Maik Lehn, seine Schwenninger Kollegin und Stellvertreterin Roswitha Beck, Stellvertreter Jürgen Riester sowie die Präsidentin des DRK-Kreisverbandes, Claudia Wiese, hatten den ausführlichen Berichten aufmerksam gelauscht. Dabei war es Lehn und Wiese ein Anliegen, den DRK-lern für ihren ganzjährigen Einsatz ganz herzlich zu danken: Es sei einfach toll, was in diesem Ortsverein ehrenamtlich geleistet werde, betonten sie unisono, wobei sie insbesondere die Nachwuchsarbeit als „beispielhaft“ herausstellten.
Langjährige Mitglieder geehrt

Eine Welle der Sympathie ging durch den Saal, als die Kreisvorsitzende Claudia Wiese gemeinsam mit der Bereitschaftsleitung zahlreiche Mitglieder für ihren langjährigen Einsatz ehren konnte, und dabei deren teils jahrzehntelangen Einsatz besonders hervorhob. So wurden Erwin Braun und Klaus Renner in Abwesenheit für 50 Jahre Treue gewürdigt. Über die Auszeichnung für 25 Jahre durfte sich Astrid Lübs freuen, während Leonhard Löffler für zehn Jahre geehrt wurde. Seit fünf Jahren gehören Maik Lehn, Roswitha Beck, Katrin Knöner, Kathrin Lübs, Sven Mlejnek, Nadine Nebel sowie David Rupp zum Ortsverein.