Im zweiten Anlauf hat der Stettener Gemeinderat in seiner letzten öffentlichen Sitzung des Jahres 2022 die Ausschreibung des ersten Bauabschnittes zur Sanierung von Räumlichkeiten am Stettener Schulzentrum auf den Weg gebracht. Wie aus dem im späteren Verlauf der Sitzung eingebrachten Haushalt hervor ging, hat die Kämmerin für die vorgesehenen Maßnahmen Gelder in Höhe von 980 000 Euro eingeplant.
Der Sitzungsvorlage war zu entnehmen, dass zwischenzeitlich ein neuer Architekt sowie ein Elektroplaner beauftragt wurden, die sich – so die Vorlage – „zuerst einarbeiten“ mussten. Die das Projekt nunmehr begleitenden Ingenieurbüros sind das Architekturbüro Wochner aus Balingen, das Sanitärplanungsbüro Westhauser aus Wurmlingen sowie das Elektroplanungsbüro Strehlau aus Bitz.
Schulküche im Fachklassentrakt

Der Planer Markus Wochner war in der Sitzung zugegen und erläuterte dem Gremium noch einmal die einzelnen Maßnahmen, wie sie bereits im vergangenen Jahr geplant waren. Im Einzelnen sind dies der Umzug und Umbau der bestehenden Schulküche in den Fachklassentrakt, die Sanierung der WC-Anlagen im Fachklassentrakt und im alten Realschulgebäude, die Abtrennung des Flurs im Fachklassentrakt zur Schaffung einer Räumlichkeit für das Materiallager, Brandschutzmaßnahmen im Treppenhaus des Fachklassentraktes durch Hochziehen der Wände bis unter das Flachdach.

Kreativwerkstatt soll entstehen
Ferner sollen die Fensterelemente im Fachklassentrakt in Teilbereichen ausgetauscht werden. Neu aufgenommen wurde die Abtrennung eines Teilbereichs des Flurs im Fachklassentrakt, der bislang nur zur Abstellung von Fahrrädern genutzt wird. Nach Aussagen des Planers handle es sich dabei „um eine der schönsten funktionalen Flächen in dem Gebäude“. Dort soll nach Wochners Worten nun ein „Maker Space“ (Kreativwerkstatt) entstehen: „Wir können dort einen weiteren Raum schaffen, ohne dass es sie viel Geld kostet“, sagte er.

Einbau von Aufzügen geplant
Sowohl der neue Planer als auch Bürgermeister Maik Lehn stellten das Thema „Barrierefreiheit“ und den planerisch vorgesehenen Einbau von Aufzügen in den Gebäuden als Neuerung besonders heraus. Allerdings war die Implementierung eines Aufzugs – zumindest im Fachklassentrakt – ausweislich der Sitzungsvorlagen aus dem vergangenen Jahr, bereits zum damaligen Zeitpunkt vorgesehen. Die geplanten Aufzugsanlagen, die im alten Realschulgebäude – nach Aussagen des Planers – „am besten in das Auge des vorhandenen Treppenhauses passen würde“, werden zu 100 Prozent vom Land bezuschusst. Allerdings wies das Gemeindeoberhaupt darauf aufmerksam, dass ein Zuschuss erst fließe, wenn ein echter Bedarf bestehe: „Daher geht es aktuell lediglich um die Planung von Aufzügen“.

Arbeiten beginnen eine Woche vor den Osterferien
Wie Markus Wochner informierte, sollen die Gewerke in Elektroinstallation, Sanitär, Schulküche und Trockenbau aufgeteilt werden, und unmittelbar nach der Sitzung zur Ausschreibung kommen. Nach dem vorgesehenen Zeitplan sollen die Arbeiten im Fachklassentrakt eine gute Woche vor Beginn der Osterferien beginnen und – zusammen mit dem Realschulgebäude – möglichst bis zum Ende der Sommerferien komplett erledigt sein. Durch die Aufteilung der Arbeiten in zwei Phasen könne viel Geld gespart werden. Hätte man die Arbeiten in beiden Gebäuden parallel in Angriff genommen, wäre die Aufstellung von Sanitärcontainern erforderlich gewesen, informierte Markus Wochner: „Dafür wären Kosten in exorbitanter Höhe angefallen“.
Wohl vor dem Hintergrund, dass gegenüber dem Vorjahr 260 000 Euro mehr im Haushalt eingeplant werden mussten, sagte Wochner, dass er „über die Erhöhung der Baukosten gar nicht reden“ wolle. Allen sei bekannt, dass es Anpassungen bei den Preisen gebe. Aber vor allem seien mit der nun vorliegenden Planung „mehr Flächen generiert“ worden: „Wir haben auch mehr Nutzungen und mehr Funktionen integriert“, sagte der neue Planer. Auch der Brandschutz sei „bereits im Visier“. Was diesbezüglich noch alles komme, könne man allerdings erst beurteilen werden, wenn man es konkret sehe.