Sandra Häusler

Wald – Jugendliche in Wald wünschen sich einen Jugendtreff, einen Ort, an dem sie ohne Eltern zusammenkommen können. Diesen Wunsch präsentierten die sechs Jugendlichen der Arbeitsgruppe Jugendtreff der Jugendbeteiligung 14er-Rat dem Gemeinderat. Die Präsentation hatten sie selbstständig ausgearbeitet. Begleitet wurden sie von der Sozialpädagogin Martina Stecher vom Forum Jugend, Soziales Prävention, die die Jugendbeteiligung in Wald begleitet, sowie Roland Schönbucher, Leiter der Jugendbeteiligung im Landkreis Sigmaringen.

Freunde treffen, Spaß haben

Imke stellte zunächst die Mitglieder der Arbeitsgruppe vor. Der 17-jährige Domenic begründete den Wunsch nach einem Raum: "Wir wollen Jugendlichen dazu verhelfen, dass sie sich treffen und reden können, dass sie neue Freunde treffen, vom Alltag abschalten auch mal Spaß haben und nicht nur zuhause vor der X-Box rumgammeln." Bianca erläuterte, wie der perfekte Jugendtreff ausgestattet werden soll. Die Jugendlichen wünschen sich einen Billardtisch, Tischkicker, Discokugel, Chillecke mit Sofa, Tisch und Stühlen, Musikanlage, Theke und Kühlschrank.

Events wie Disco und Kinoabend

Lena führte aus, der Treff solle für Jugendliche ab 13 Jahren an verschiedenen Tagen zu verschiedenen Zeiten geöffnet sein. "Wir wollen Events, eine Disco oder einen Kinoabend, einen alkoholfreie-Cocktails-Tag, Kuchenverkauf und Events für Kleinere anbieten." Annika erklärte, finanziert werden solle der Jugendtreff durch Kuchenverkauf, auf Spendenbasis und die Teilnahme an Festen mit einem Stand oder Kinderschminken.

Zuschüsse vom Landkreis

Durch ihre Anwesenheit als Zuhörer unterstützen sie das Anliegen der Jugendlichen aus dem 14er Rat nach einem Jugendtreff bei der ...
Durch ihre Anwesenheit als Zuhörer unterstützen sie das Anliegen der Jugendlichen aus dem 14er Rat nach einem Jugendtreff bei der Vorstellung im Gemeinderat. | Bild: Sandra Häusler

Martina Stecher erläuterte, welche Zuschüsse es aus den Jugendfördermitteln des Landkreises Sigmaringen gebe, die die Gemeinde zur Gestaltung von Jugendräumen beantragen könne. Ben stellte die Prioritätenliste bezüglich der Räume vor: "Am besten wäre ein Raum in Wald, weil es ziemlich zentral ist, als zweite Option ein Raum in Walbertsweiler oder Hippetsweiler oder wenn es gar nicht anders geht, ein Container in Wald." Domenic schloss die Präsentation: "Wir bräuchten nun Ihre Unterstützung, um einen Raum zu kriegen, dass Sie uns grünes Licht geben und unseren Traum erfüllen."

Arbeitskreis kann Nutzungsvereinbarung festlegen

Bürgermeister Werner Müller gratulierte zum Engagement und Vortrag. Die Problematik sieht er in der Verfügbarkeit an Räumen. Wie müsse sich ein Gremium solch einen Jugendraum vorstellen, wollte er von Stecher und Schönbucher wissen. Sie erläuterten, dass man im Landkreis gute Erfahrungen mit einem Arbeitskreis Jugendraum gemacht habe, der aus Vertretern der Gemeinde, der Jugendlichen und Eltern bestehe. Dieser lege in einer Nutzungsvereinbarung Eckdaten zu Öffnungszeiten, Übernachtungen, Musik im Freien fest. Selbstverständlich gelten im Jugendraum das Nichtraucherschutzgesetz und das Jugendschutzgesetz. Am Jugendraum sollen für eventuelle Konflikte und Beschwerden die Ansprechpartner ausgehängt werden. Schönbucher blieb realistisch: "Es kommt mal zu Reibereien und Konflikten."

Unterstützung durch Gemeinderäte

CDU-Gemeinderat Michael Riegger erklärte: "Toll, dass sich so viele Jugendliche gefunden haben und dem 14er-Rat angeschlossen haben." Bei solchen Themen sei eine frühe Integration der Jugend wichtig. Gemeinsam mit Ingrid Tillessen (CDU) wolle er die Arbeitsgruppe bei der Raumsuche unterstützen. UL-Rat Ralf-Peter Hipp hatte weitere Fragen zur Aufsicht im Jugendraum, zu Öffnungszeiten und Zuschüssen. CDU-Rat Gerhard Lohr fand die Idee großartig. Er appellierte daran, dass der 14er-Rat selbst in "Pfadfindermanier" einen geeigneten Raum finden soll, und unterstrich: "Ein Jugendtreff ist abhängig vom richtigen Standort."

Raum soll ausschließlich als Jugendtreff genutzt werden

Thomas Loch, Ortsvorsteher von Kappel-Glashütte fragte nach den sanitärtechnischen Anforderungen am Standort. UL-Rat Clemens Veeser fragte, ob der Raum ausschließlich als Jugendtreff genutzt werde oder auch von anderen Gruppierungen besucht werden könne. Davon riet Schönbucher ab. Die Jugendliche sollen sich in ihrem Raum verwirklichen können. Früher habe es in Wald das Café Deeg als Treffpunkt gegeben. Martina Stecher gab zu bedenken: "Diese Generation hat jetzt einfach nichts. Aber im Miteinander können wir in Wald eine Lösung finden", meinte sie zuversichtlich. Die meisten Gemeinderäte stehen einem Jugendraum positiv gegenüber. Die Gemeinderäte Michael Riegger und Ingrid Tillessen werden als Paten seitens der Gemeinde die Suche nach einem Raum unterstützen.