Der Bauwagenrat um Lene Bernauer, Annika Utz sowie Noah und Ben Schneider hat vor Kurzem die Eröffnung des Bauwagens gefeiert. „Eine lang ersehnte Möglichkeit für Jugendliche der Gemeinde und außerhalb, sich an einem Ort abseits des Elternhauses mit Gleichaltrigen zu treffen, sich zu unterhalten und Spaß zu haben, ist nach jahrelanger Arbeit endlich geschaffen“, formulierte Ben Schneider die wichtige Bedeutung des Bauwagens.
Projekt ist seit März 2022 wieder im Rollen
Das Projekt war erstmals im Jahr 2018 in einer Gruppe des 14er-Rats, der Jugendbeteiligung in der Gemeinde Wald, vorgestellt worden. Das offizielle Projektende und die Pandemie ließen es zunächst auf Eis liegen. Engagierte Jugendliche und die beiden Mentoren Lars Brack, Leiter der Jugendhilfestation Pfullendorf, und Jochen Bernauer, Schulsozialarbeiter der Grundschule Wald, brachten die Bauwagen-Idee jedoch wieder ins Rollen. Im März 2022 stellten die Jugendlichen das Projekt wieder dem Gemeinderat vor.
Der Bauwagen war damals schon vorhanden, musste jedoch umgebaut werden. Jochen Bernauer lenkte das Projekt und vermittelte zwischen Jugendlichen, Handwerkern und der Gemeinde. Schreinerin Beate Wildmann-Obert aus Sentenhart stand den Jugendlichen in der Umbauphase mit ihrer Erfahrung beratend zur Seite. Peter Braun-Droxner gilt es, hinsichtlich des halbjährigen Umbaus besonders zu erwähnen, wie die Verantwortlichen betonen. Er habe die handwerklichen Arbeiten im Bauhof hochprofessionell und ehrenamtlich gelenkt. Durch sein Tun sei der Bauwagen zu einem „wahren Schmuckstück“ geworden, sagen sie.
Standort am Ende der Laufbahn hinter der Halle
Als Standort für den Bauwagen wurde das Ende der Laufbahn hinter der Zehn-Dörfer-Halle festgelegt. Seit der Eröffnungsfeier im Mai ist nun schon etwas Zeit vergangen, in welcher der Bauwagen einige Male seine Türen für Jugendliche ab 14 Jahren geöffnet hatte. Da die Öffnung des Jugendtreffs laut Bauwagenordnung auf mindestens ein anwesendes Mitglied des Bauwagenrats angewiesen ist – nur diese besitzen einen Schlüssel und sind für die Sicherheit im Bauwagen verantwortlich – schwanken die Öffnungszeiten immer wieder, wie Ben Schneider berichtet.

Deshalb werde über den Instagram-Kanal „bauwagen wald“ regelmäßig darüber informiert. Auch die Bauwagenordnung, die verbindliche Regeln für die Besucher festlegt, finden Interessierte bei Instagram. Darin thematisiert werden unter anderem die Themenbereiche Lärm, Rauchen, Alkohol und Drogen, Aufsichtspflicht und Sicherheit.
Genau wie die Bauwagenordnung, basiert auch die Ausstattung auf Ideen der Jugendlichen. Eine selbst konstruierte Bar mit Lagermöglichkeiten, einen Kühlschrank, LED-Beleuchtung und eine Musikbox seien vorhanden, wie Ben Schneider berichtet. Auch eine Infrarot-Heizplatte für die kalten Tage sowie Ventilatoren für die warmen Tage seien angeschafft worden. „Ein Sofa, Barhocker und Biergarnituren für den Außenbereich bieten genügend Platz für Spiele, spannende Unterhaltungen und Abstand vom anstrengenden Alltag“, freut sich Schneider.
Zentrale Lage bietet viele Möglichkeiten
Mehrere Standorte waren für den Bauwagen im Gespräch gewesen. Mit der getroffenen Wahl zeigen sich die Jugendlichen überaus zufrieden: „Die zentral im Dorfkern gelegene Lage des Bauwagens sorgt dafür, dass es auch Möglichkeiten auf dem Fußball- und Basketballplatz, der Boule-Bahn oder dem Spielplatz gibt, sich die Zeit zu vertreiben und gleichzeitig den Bauwagen zu nutzen“, betont Ben Schneider. Außerdem biete der direkt angrenzende Busbahnhof auswärtigen Jugendlichen die Möglichkeit, den Bauwagen zu besuchen.
Auch Erwachsene kommen vorbei
Nach den ersten Wochen der Inbetriebnahme ziehen die Verantwortlichen eine positive Bilanz. Der Zulauf durch die Jugendlichen verlaufe besser als erwartet. „Bis jetzt gab es noch keinen Tag, an dem die Bauwagenratsmitglieder allein im Bauwagen saßen“, sagt Schneider. Es herrsche reger Betrieb im und um den Bauwagen und auch interessierte Erwachsene hätten immer wieder einen Blick in den Jugendtreff geworfen. Auch erste Verbesserungsvorschläge seien schon eingegangen, wie zum Beispiel die Anschaffung von bestimmten Gesellschaftsspielen. Diese würden vom Bauwagenrat aufgenommen und besprochen. „Es herrscht also ein ständiger Austausch, der neue Möglichkeiten eröffnet und die Zufriedenheit aller Beteiligten erhöht“, freut sich Ben Schneider.
Bauwagen soll der Gemeinde lange erhalten bleiben
Ziel des Projekts, das von der Gemeinde Wald eine halbjährige Testphase bekommen hat, ist, die Jugendlichen wieder näher zusammenzuführen – ganz bewusst über direkte Kommunikation und persönliche Treffen im „eigenen kleinen Zuhause“. „Hoffen wir, dass sich die investierte Mühe aller Unterstützer des Bauwagens auszahlt und er der Gemeinde Wald lange erhalten bleibt“, meint Schneider abschließend.