Die Musikkapelle aus dem Walder Ortsteil Sentenhart feierte mit 90 Jahren am Samstag einen runden Geburtstag. Der Auftakt zu den Feierlichkeiten war musikalisch gleich richtig pompös. 350 Musikerinnen und Musiker aus zehn verschiedenen Musikkapellen trafen sich auf dem Hartplatz an der Zehn-Dörfer-Halle zu einem gemeinsamen musikalischen Auftritt. Nach kurzen Begrüßungen von Walds Bürgermeister Joachim Grüner und von Johannes Steppacher, Präsident des Blasmusikverbandes, legte sich der Gesamtchor gleich richtig ins Zeug. Aufgeteilt nach Registern gaben die Musikerinnen und Musiker ein buntes Bild.

Mit dem Badner- und dem Deutschlandlied eröffneten die Musikanten den musikalischen Reigen. Unter dem abwechselnden Dirigat von Bezirksdirigenten Roman Buschnagel und dem Dirigenten der heimischen Kapelle, Marco Liegmann, folgten zwei weitere Stücke. Als „Highland Cathedral“ und der Titel „Böhmischer Traum“ erklangen, klatschten die Gäste des Festes mit.

Danach verlagerte sich das Geschehen in die Halle und der Musikverein aus Oberuhldingen empfing die Besucher mit fetziger Blasmusik. Mit ihrem Dirigenten Udo Huber, der seinen Taktstock wieder und wieder zwischen die Zähne nahm, brachten die Musikerinnen und Musiker vom Bodensee das Publikum ein ums andere Mal zum kräftigen Mitklatschen.

Beim Anstich des Bierfasses zeigte sich Walds Bürgermeister Joachim Grüner geübt, denn kein Tropfen ging verloren. Nachdem das Freibier verteilt war, konnten die Abordnungen der zehn teilnehmenden Musikkapellen ihren Fahneneinmarsch zelebrieren. Der wurde begleitet von Konfetti-Regen und viel lautem Beifall. Rund 50 Helferinnen und Helfer des gastgebenden Musikvereins kümmerten sich emsig um Nachschub an Getränken und Speisen für die Besucher der Jubiläumsfeier. Für die musikalische Versorgung waren die Musiker aus Oberuhldingen weiterhin der beste Garant.

„Eine kleine Dorfmusik“, das sind sieben passionierte Musikanten aus sieben kleinen Dörfern im österreichischen Burgenland, bildete den musikalischen Höhepunkt des Abends. Mit ihren burgenländisch-böhmisch-mährischer Titeln sorgte die Gruppe nicht unbedingt für eine Riesenstimmung in der Halle, aber Edgar Benkler vom Musikverein Aach-Linz meinte: „Das hört man als Musiker schon deutlich raus, wie viel diese Profi-Musiker geübt haben müssen.“

Bei der After-Show-Party war dann wieder Stimmung pur angesagt. „Deziblech“ hatte vom Schlager-Klassiker bis zum aktuellen Chart-Hit, gewürzt mit Solo- und Gesangseinlagen, einiges auf Lager. Bis in den frühen Morgen wurde gefeiert und auch manchmal getanzt. Und manch‘ einen Besucher hielt es nicht mehr sitzend auf den Bänken.

Heidi Eberling und Jutta Störk, die beiden bilden seit März das neue Führungsduo der Sentenharter Musikanten, waren mit dem Verlauf des Jubiläumsfests sehr zufrieden. Zeitweise war die Halle mit rund 450 Sitzplätzen absolut gefüllt. „Deshalb haben wir aus Platzgründen als Veranstaltungsort die Zehn-Dörfer-Halle gewählt“, sagten sie in einem Gespräch mit dem
SÜDKURIER.