Biber haben den Walder Klosterweiher für sich entdeckt. Idyllisch in der Ortsmitte gelegen, gilt der Klosterweiher mit dem großen Klosterkomplex als Sehenswürdigkeit der Zehn-Dörfer-Gemeinde. Auch Biber haben dieses Gewässer nun für sich entdeckt. Bereits Ende Oktober tauchten an einigen Bäumen Fraßspuren von Bibern auf und die Gemeindeverwaltung erhielt den Hinweis, dass dort drei Biber gesehen wurden. Daraufhin haben die Hausmeister der Heimschule und Bauhof zum Schutz um die Bäume des Klosterweihers um die Stämme Drahtgeflechte angebracht. Eine Silberweide war sogar so angefressen, dass sie aus Sicherheitsgründen gefällt werden musste.

Gemeinde ist für die Unterhaltung des Gewässers zuständig
Der Weiher gehört zum Kloster, die Gemeinde ist jedoch für die Unterhaltung des Stillgewässers gemäß der Gewässerordnung zuständig. „Wir wissen nicht, wo sich der Biber aufhält“, gibt Hauptamtsleiter Michael Wenzler an. Er stellt jedoch die Vermutung auf, dass sich der Biber im Notüberlauf des Weihers aufhalte. Im Zuge der Maßnahmen holte die Gemeindeverwaltung die Meinung von Gunnar Hornstein, dem Biberbeauftragten des Regierungspräsidiums Tübingen für die Landkreise Sigmaringen und Zollernalb, ein.

Geschütztes Wildtier breitet sich aus
Der Biberbeauftrage habe sich gewundert, dass der Biber nicht schon lange auf den Klosterweiher aufmerksam geworden sei, berichtet Wenzler. „Nimmt man an, dass jede Biberburg mit Elterntieren und zwei Jungtieren belegt ist, dürften sich im Gemeindegebiet ungefähr 28 Biber aufhalten“, beziffert der Hauptamtsleiter.

Eine Biberburg habe man am Weiher nicht entdeckt, jedoch weiß der Hauptamtsleiter von Biberburgen bei Allmannshofen am Oberen Rickenweiher, Unteren Rickenweiher, am Zulauf zu den Rickenweihern. Biberburgen sind auch am Lindenbach an der alten Bahnlinie, Auenbach, Kehlbach und Burraubach. Wahrscheinlich wandere von dort, das unter Naturschutz stehende, streng geschützte Wildtier, bachaufwärts zum Klosterweiher.
Weitere Biberschäden in Wald
- Oberer und Unterer Rickenweiher: Immer wieder wird der Ablauf am Mönch versteckt. Am Unteren Rickenweiher ist der Weiherdamm durchstoßen worden und der Weiher leer gelaufen. Zwischenzeitlich ist der Weiher zum Teil wieder angestaut. Erhebliche Fraßschäden sind an den Bäumen im Bereich der Weiher festgestellt worden. Vor allem Eichen fallen den Bibern zum Opfer.
- Bach im Gewann Unterer Hoherrain (Zulauf zu den Rickenweihern): Nahezu alle Laubbäume die an den Bach angrenzen, sind vom Biber gefällt worden. Durch Biberdämme wird der Bach aufgestaut und die angrenzenden Waldflächen vernässt. Die Staunässe hat einen Privatwald mit Fichten in Mitleidenschaft gezogen. Die Fichten standen im Wasser und sind dadurch abgestorben. Die angrenzende Wiese ist stark durchnässt und in Bachnähe nicht mehr bewirtschaftbar. Der Durchlass unter dem Waldweg wird immer verstopft.
- Lindenbach zwischen Sentenhart und Ruhestetten: Ein Waldweg ist überstaut worden. Bis zum Dammbruch war der Waldweg (Jakobspilgerweg) nicht mehr begehbar. Die angrenzenden Waldflächen an den Lindenbach können nicht mehr bewirtschaftet werden.
- Auenbach: Durch Biberdämme wird der Abfluss einer Fremdwasserdrainage beim Pumpwerk Sentenhart beeinträchtigt. Immer wieder wird der Auenbach am Durchlass unter der ehemaligen Bahnlinie aufgestaut. Es besteht dann die große Gefahr, insbesondere bei höherem Wasserstand des Auenbaches, dass das aufgestaute Wasser zur Kreisstraße abfließt und diese überflutet.
- Kehlbach: Vernässung der angrenzenden Flächen. Die Verdolung unter der Landesstraße wird verstopft.
- Burraubach: Der Burraubach wurde bereits bis zum Ablauf der Kläranlage aufgestaut. Dies beeinträchtigte den Kläranlagenbetrieb. Die Erlen- und Weidenbäume und das Gebüsch beim Recyclinghof werden auf längere Sicht komplett durch den Biber beseitigt.
- Riedlebach: Immer wieder wird der Bach beim Kindergarten aufgestaut. Aufgrund der Hochwassergefahr in der Ortsmitte müssen die Dämme unverzüglich wieder beseitigt worden. Ein erheblicher Teil einer Hecke ist abgefressen worden.
- Klosterweiher: Die Bäume um den Klosterweiher mussten durch ein Drahtgeflecht vor Fraßschäden geschützt werden. Es besteht die große Gefahr, dass der Zu-und Ablauf des Klosterweihers durch den Biber verstopft werden. Auch kann auf Dauer nicht ausgeschlossen werden, dass sich der Biber am Weiherdamm zu schaffen macht.