"Da kommt eine riesige Belastung auf alle Beteiligten zu, den Um- und Ausbau während des laufenden Betriebs zu stemmen", sagt die Pfarrerin Gabriele Remane. Die evangelische Gemeinde hat sich mit der Stadtverwaltung darauf geeinigt, 20 neue Krippenplätze in ihrer Kindertagesstätte Buchberg-Arche zu schaffen. Der Gemeinderat hat diesem Plan jetzt mit großer Mehrheit zugestimmt. Der Zeitplan ist äußerst ambitioniert: Am 1. Januar 2020 sollen die ersten Kleinkinder in der erweiterten Einrichtung auf Krabbel-Tour gehen können.

Pfarrerin Remane: "Für uns ist das wichtigste, dass die Kinder gut versorgt sind."
Pfarrerin Remane: "Für uns ist das wichtigste, dass die Kinder gut versorgt sind." | Bild: Christiana Steger

Kita Stadtzwerge wegen Standort bei Eltern nicht so beliebt

Ursprünglich verfolgten Rathaus und Gemeinderat die Idee, die 20 dringend benötigten Krippenplätze für Kinder unter drei Jahren mit einer Containerlösung bei der Kita Stadtzwerge zu realisieren. So war es auch im Haushaltsplan vorgesehen. Doch dieses Ansinnen kam bei den betroffenen Eltern offenbar nicht gut an. Sie nahmen Kontakt mit der evangelischen Gemeinde auf, weil sie ihre Kleinkinder lieber in der schön gelegenen Kita Buchberg-Arche, die viel Spielmöglichkeiten im Freien hat, untergebracht sehen wollen als in der von der Stadt getragenen Kita Stadtzwerge, die direkt an der Hauptstraße liegt.

Für evangelische Gemeinde ist das Vorhaben eine große Herausforderung

Für die evangelische Gemeinde ist das Bauvorhaben eine riesige Herausforderung. Da gilt es unendlich viele Vorschriften und Normen zu erfüllen. Da darf die Küche zum Beispiel nicht direkt an die Toiletten grenzen, die Schlafräume benötigen eine Frischluftzufuhr und die Brandschutzbestimmungen müssen erfüllt sein. Pfarrerin Remane, die Erzieherinnen und der Kirchengemeinderat gehen die vielen Aufgaben engagiert an. Denn: Für uns ist das wichtigste, dass die Kinder gut versorgt sind", sagt Pfarrerin Remane.

Wunsch nach Unterkellerung wird vom Gemeinderat abgelehnt

Der Um- und Ausbau wird sich auf das evangelische Gemeindeleben auswirken, denn der große und der kleine Gemeindesaal werden verloren gehen. Nicht nur aus diesem Grund hätte es Pfarrerin Remane gerne gesehen, dass der Anbau unterkellert wird. Doch das hätte die Baukosten auf über 1 100 000 Euro steigen lassen. Das wollte eine große Gemeinderatsmehrheit nicht mittragen. Dieter Selig (CDU) und Hannes Jettkandt (Freie Liste) sagten übereinstimmend, die Argumente der evangelischen Gemeinde nicht nachvollziehen zu können. In dem Keller hätte ein Bewegungsraum untergebracht werden sollen. Bürgermeister Markus Keller hob den Gleichbehandlungsgrundsatz hervor. In anderen Kitas der Stadt müssten die Kinder ihre Einrichtung verlassen, sich also komplett einkleiden, um einen Bewegungsraum, sprich Turnhalle, zu erreichen.

Stadt will Kita Buchberg-Arche am liebsten kaufen

Eigentlich müsste sich die evangelische Kirchengemeinde mit 30 Prozent an den Kosten beteiligen. Doch dafür ist sie finanziell zu klamm. Deshalb würde Bürgermeister Markus Keller die Kita Buchberg-Arche samt Grundstück gerne für die Stadt kaufen. Laut Pfarrerin Remane sei das eine Option. Doch bis es soweit sei, müssten noch viele Gespräche geführt werden. Wobei sie betont, dass die Verhandlungen mit der Stadt in einem äußerst angenehmen Klima geführt werden.

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