Hans Herrmann

Blumberg/München – Mit einer längeren Reportage erinnerte die ARD am vergangenen Sonntag in ihrer Sportschau an den ersten Europapokalsieg des FC Bayern München. Vor ziemlich genau 50 Jahren setzten sich die Bayern am 31. Mai 1967 vor 70 000 Zuschauern im städtischen Stadion in Nürnberg mit 1:0 Toren nach Verlängerung gegen den schottischen Traditionsverein Glasgow Rangers durch. Und mittendrin der gebürtige Blumberger Dieter Koulmann, der im Mittelfeld den Taktstock schwang und zu den stärksten Akteuren auf dem Platz gehörte.

  • Dieter Koulmann: Blumbergs bekanntester Fußballer, der 1979 viel zu früh verstarb, trug von 1963 bis 1968 das rote Trikot des heutigen Rekordmeisters. Im Alter von 23 Jahren wechselte er 1963 vom SC Schwenningen zu den Bayern. In einem Freundschaftsspiel wurde er von dem damaligen Bayern-Trainer Zlatko "Tschik" Cajkovski entdeckt und sofort verpflichtet.
  • Verdienste für den TuS Blumberg: Der beim TuS Blumberg groß gewordene Edeltechniker hinterließ in jungen Jahren auch in seinem Heimatverein seine Spuren. In der Saison 1958/59 feierte er mit dem TuS Blumberg in der II. Amateurliga die Meisterschaft. Nach erfolgreichen Relegationsspielen stieg er 1960 mit dem TuS Blumberg in die damals höchste deutsche Amateurliga, der Schwarzwald-Bodensee-Liga auf. Das Ausnahmetalent wurde ein Jahr später vom finanzstarken SC Schwenningen verpflichtet.
    Bereits ein Jahre später begann seine internationale Karriere in der bayerischen Hauptstadt. Im zweiten Anlauf stieg er mit dem FC Bayern 1965 in die Bundesliga auf. Als Leistungsträger und Spielmacher konnte der begnadete Linksfuß mit dem deutschen Pokalsieg 1966 seinen ersten Titel feiern. 1967 wurde dieser Pokalsieg wiederholt.
  • Europapokalsieg: Die absolute Krönung war dann der Europapokalsieg der Pokalsieger gegen die Glasgow Rangers. Nach dem Siegestreffer von Franz "Bulle" Roth in der 108. Minute brachte das Team um Kapitän Franz Beckenbauer diesen historischen Sieg unter Dach und Fach.
  • Blumberger im Publikum: Unter den Zuschauern weilte auch der Blumberger Hotelier und ehemalige Mannschaftskamerad Manfred Glatz. "Auf Halblinks zeigte Dieter Koulmann als Spielgestalter eine tolle Leistung. Nach dem Spiel schenkte er mir sein Trikot mit der Nummer zehn. Dieses habe ich leider vor 15 Jahren an einen Bayern-Fan weiter verschenkt," erinnert er sich gerne an diese Zeit zurück. "Dieter war über Jahre der Regisseur des FC Bayern München und hat diese Mannschaft in den 1960er Jahren mit geprägt," sagt sein heute 76 Jahre alter Neffe Manfred Koulmann, der mit ihm ebenfalls als junger Spieler in der Bodensee-Liga gekickt hatte. Als Freistoßspezialist erzielte Dieter Koulman auch zahlreiche unvergessene Tore.

Zur Person

Dieter Koulmann, geboren am 9.

Dezember 1939 in Blumberg, war als Eigengewächs des TuS Blumberg von 1957 bis 1961 im Mittelfeld seines Heimatvereins der prägende Spielgestalter. Nach seinem Wechsel zum SC Schwenningen wurde er 1963 vom FC Bayern entdeckt. In 125 Spielen erzielte er für die Bayern von 1963 bis 1968, 24 Tore. Für den Gewinn des Europapokals wurde er als Mannschaftsmitglied 1967 mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet. Weitere Stationen in der Bundesliga waren von 1968 bis 1969 bei Kickers Offenbach sowie von 1969 bis 1970 beim MSV Duisburg. Von 1970 bis 1972 beendete er beim FC Singen 04 mit der Meisterschaft in der Schwarzwald Bodensee-Liga seine Karriere. Im Alter von 40 Jahren starb er am 26. Juli 1979. (hhr)