Blumberg erlebte eine Gemeinderatswahl, die das Gefüge im Stadtparlament spürbar verändern wird. Die CDU, die im letzten Gemeinderat mit 14 von 28 Sitzen noch klar die stärkste Fraktion war, büßt diese Position ein. Sie verlor 10,2 Prozentpunkte und erhielt nun 37,9 Prozent. Mit nun noch elf Sitzen ist sie fast gleich stark vertreten wie die Freie Liste, die von 32,3 auf 37,2 Prozent zulegte.
Allerdings hatte die Freie Liste das Pech, dass sie in zwei großen Stadtteilen, Riedböhringen und Fützen, mit Bodo Schreiber und Georg Schloms jeweils nur einen Kandidaten hatte, ihr von den erhaltenen Stimmen aber jeweils beide sitze zufielen. Wegen der unechten Teilortswahl konnten sie die beiden unbesetzten Sitze nicht mit Kandidaten aus der Kernstadt besetzen. Die Freie Liste überlegt nun, ob sie die Abschaffung der unechten Teilortswahl nicht auf die Tagesordnung setzen lassen soll. Wobei die Parteien im Nachbarort Hüfingen, die die unechte Teilortswahl in der letzten Periode abgeschafft hatten, bei der Wahl abgestraft wurden.
Prozentual größter Gewinner war die FDP mit plus 5,3 Prozentpunkt auf nun 10,3 Prozent. Damit erhalten die Liberalen drei Sitze, das war auch das erklärte Ziel von Werner Waimer, der bei der Wahl 2014 als einziger FDP-Mann den Sprung geschafft und sich danach der SPD-Fraktion angeschlossen hatte.
Die SPD konnte ihre Fraktionsstärke (drei Sitze) mit 11,6 Prozent (minus drei Prozentpunkte) halten. Mit zehn Frauen und Männern hatte sie die kleinste Kandidatenliste aller Parteien.
Die Überraschung: Einzelkämpfer Hermann Zorbach gewählt
Die eigentliche Überraschung ist aber der Einzug des parteilosen Stadtrats Hermann Zorbach. Die 2295 Stimmen für ihn sind fast tausend Stimmen mehr als bei der Kommunalwahl 2014, als er auf der Liste der SPD kandidiert hatte. Sie sind zugleich eine Ohrfeige für die etablierten Parteien, weil viele Bürger ihn als ein Stück Opposition ansehen.