Die Hinweise auf eine Unfallflucht haben sich erhärtet, teilte die Polizei auf Anfrage mit. Die Beamten der eigens eingerichteten Ermittlungsgruppe gehen anhand der Spurenlage eindeutig davon aus, dass aus der Kolonne Richtung Blumberg, die der 25-jährige Motorradfahrer überholte, ein Pkw ausscherte, um selbst zu überholen, und der Motorradfahrer deshalb so stark abbremsen musste, dass er stürzte und tödlich verletzt wurde.

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Von der Unfallstelle Richtung Blumberg kommt ein mehr als 100 Meter langer überschaubarer Straßenabschnitt, so dass davon auszugehen ist, dass der Pkw-Fahrer den Unfall mit großer Wahrscheinlichkeit auch bemerkt hat.

Farbe des Pkws war wohl dunkel

Weiterhelfen könnte vielleicht ein neues Indiz: Der Pkw, der den Unfall verursacht haben soll, sei vermutlich dunkelfarben lackiert gewesen, teilen die Ermittler mit. Die Polizei ist bei ihren Ermittlungen auf Zeugen angewiesen. Wer am Donnerstagnachmittag, 16. Januar, gegen 16.20 Uhr auf der B 27 Richtung Blumberg unterwegs war, eine Fahrzeugkolonne und ein daraus ausscherendes Fahrzeug gesehen hat, wird gebeten, sich bei der Ermittlungsgruppe zu melden unter der Telefonnummer 07733/9960-0.

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Welche Bedeutung die Polizei der Ermittlung beimisst, zeigt sich daran, dass im Presseverteiler des Präsidiums Konstanz auch das Präsidium Freiburg und die Schweiz miteinbezogen werden.

Unfälle in Baden-Württemberg

Viele zehntausend Verletzte

Die Straßen in Baden-Württemberg sind nicht ungefährlich. Seit 2016 gab es jedes Jahr fast 35.000 Unfälle, bei denen sich Menschen verletzt haben. Viele davon schwer, manche tödlich.

Bei 381 Unfällen ist 2018 mindestens ein Mensch gestorben. Statistisch gibt es auf den baden-württembergischen Straßen also jeden Tag Tote.

2016201720186.9803646.5584066.641381
  • Schwerverletzte
  • Tote
  • Spaziergänger leben gefährlich

    Absolut betrachtet ist das Auto das gefährlichste Verkehrsmittel. Bei acht von zehn Unfällen in Baden-Württemberg war ein Pkw beteiligt, was vor allem mit der schieren Masse an Autos auf den Straßen zusammenhängt.

    Tödlicher sind andere Fortbewegungsarten, zumindest, wenn man dabei in einen Unfall verwickelt wird. Der Anteil von Fußgängern und Kaftradfahrern an allen Unfällen ist geringer als der Anteil derselben an allen tödlichen Unfällen. Ergo: Wer als Spaziergänger oder Motorradfahrer in einen Unfall verwickelt wird, hat ein lebensbedrohliches Problem.

    Anteil an allen und an tödlichen Unfällen nach Fortbewegungsart. Angaben in Prozent.
    tödlichalleKraftrad25,3717,02tödlichalleRad12,0822,74tödlichallePkw72,4680,57tödlichalleFußgänger14,428,38
    Quelle: Unfallatlas des Statistischen Bundesamtes