Im sozialen Bereich hat sich in den letzten Jahren ein struktureller Wandel vollzogen, der im Kindesalter beginnt und sich bis in den dritten Lebensabschnitt hinein bemerkbar macht. Die klassischen Familien, bei denen oft bis zu drei Generationen unter einem Dach lebten, sind heute nur noch selten anzutreffen.

Das könnte Sie auch interessieren

In Blumberg wurde auf die Entwicklung reagiert. Im Kinder- und Schülerbereich wurden, unterstützt durch die konfessionellen Einrichtungen, mehrere Tagesstätten geschaffen. In den Schulen wurde die Zahl der Schulsozialarbeiter von einer Kraft auf drei erhöht, die Ganztagsschule der Grund- und der Realschule bietet auch an den Nachmittagen und in den Schulferien Betreuung an.

Auch Streetworker im Einsatz

Für die Jugendlichen, die von Schule und Vereinen nicht oder nicht so erreicht werden, ist seit März ein Streetworker im Einsatz. In seinem Bericht vorige Woche hat er weiteren Handlungsbedarf aufgezeigt und eine zweite Stelle für offene Jugendarbeit gefordert, damit das Jugendhaus wieder täglich öffnen und entsprechende Angebote anbieten kann.

Veränderung der Familienstrukturen deutlich zu spüren

Deutlich ist die Veränderung der Familienstrukturen auch bei den älteren Generationen zu spüren. Die große Aufgabe lautet Pflege. Immer mehr Menschen sind hier auf professionelle Hilfe angewiesen, dazu gehört auch die Tagespflege, die die Sozialstation seit Januar anbietet und die künftig auch die Awo anbieten will. In der Woche nutzen bis zu 32 Menschen das Angebot der Sozialstation. Für Sie bedeutet das Angebot oft Motivation: Sie können gemeinsam mit anderen singen, basteln, bei Gesellschafts- oder Bewegungsspielen wie Schaumstoffkegeln teilnehmen. Und sie können auch Gedichte aufsagen, die viele noch aus ihrer Schulzeit und danach auswendig können.

Mehr Lebensqualität

Die Anregungen in der Gruppe bedeuten für die Betroffenen mehr Lebensqualität und stärken ihre Gesundheit, was letztlich auch die Sozialkassen entlastet. Für die Angehörigen wiederum bedeutet die Tagespflege eine Entlastung. Doch der Bedarf an Pflege wird weiter zunehmen, Pflege ist eine Aufgabe, die die gesamte Gesellschaft bewältigen muss, die Angebote von Einrichtungen werden auf Dauer nicht mehr ausreichen. Deshalb ist es gut, sich jetzt schon Gedanken zu machen, wie jeder einzelne sich selbst einbringen kann.