Der Beschluss des Gemeinderats, die Realschule und Werkrealschule zu einem Schulverbund zu vereinen und dafür den Verbund „Grund- und Werkrealschule Eichberg“ aufzulösen, mag städtischerseits richtig sein. Das Vorgehen war unklug. Auch wenn die Elternbeiratsvorsitzende sich im Gemeinderat noch äußern durfte, wäre die Stadt gut beraten gewesen, vor der Entscheidung die Stellungnahmen der Schulen und des Elternbeirats einzuholen. So fühlen sich Eltern und Schulen ausgegrenzt, erhalten das Gefühl, sie hätten nichts zu sagen.
Wenn der Geschäftsführende Schulleiter Timo Link sagt, die Rektoren hätten sich ein gemeinsames Vorgehen mit der Stadt und dem Gemeinderat gewünscht, ist dies eine Ohrfeige. Fakt ist, dass man die Werkrealschule stärken muss. Bedingt durch mehrere Faktoren, hat sich die Schülerzahl in den letzten zehn Jahren von 255 auf 128 halbiert. Mitschuldig ist die Landesregierung mit ihrem Beschluss, wonach die Realschulen jetzt auch den Hauptschulabschluss anbieten müssen, ein Aderlass für die Werkrealschulen, die ohnehin die schwierigere Klientel haben. Weitgehend allein gelassen wurden in den letzten Jahren die Lehrerinnen und Lehrer der Werkrealschule. Sie zu stärken, wäre vordringlich.
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