Die Blumberger Schullandschaft soll sich nicht nur durch den Schulcampus am Eichberg ändern, der alle vier Schularten der Kernstadt zusammenfassen wird. Geht es nach dem Willen von Stadtverwaltung und Gemeinderat, soll auch der Schulverbund Grund- und Werkrealschule Eichberg aufgelöst und dafür ein neuer Schulverbund zwischen der Realschule und der Werkrealschule gebildet werden. Der Gemeinderat beschloss den neuen Verbund am 25. Juni, die Schulleiter und die Gesamtelternbeiratsvorsitzende Petra Wölfle sprachen sich dagegen aus., Doch nun müssen sich auch noch die Eltern und andere Gremien äußern.
Wer noch entscheiden muss:
- Nach Aussage der Donaueschinger Schulamtsleiterin Sabine Rösner müssen sich alle betroffenen Schulorgane in Blumberg und den Nachbarstädten wie Donaueschingen äußern. Da sind die Schulkonferenzen, die Gesamtlehrerkonferenz sowie der Gesamtelternbeirat.
Elternbeirat tagt
- Die Blumberger Gesamtelternbeiratsvorsitzende Petra Wölfle hat alle Elternbeiräte und Schulleiter am 21. Juli in die Stadthalle eingeladen. Bei einem Informationsteil am Anfang sind auch Bürgermeister Markus Keller und Schulamtsleiterin Sabine Rösner mit dabei. Am 22. Juli tagt dann der Gesamtelternbeirat.
- Vorbehalte: Die Gesamtelternbeiratsvorsitzende Petra Wölfle kritisiert die Pläne. Bei einer Umfrage unter den Elternbeiräten hätten ihr rund 80 Prozent gesagt, sie möchten, dass die Realschule weiter eigenständig bleibe und keinen Verbund mit der Werkrealschule eingehe. Für Wölfle selbst war das Ganze ein reines Politikum, wie sie sagt: „Das war vorher alles abgesprochen.“ Bisher wisse niemand, wie die Stadt sich eine Verbundschule vorstelle. Sie habe sich erkundigt, die Möglichkeiten reichten von einem gemeinsamen Rektor bis dahin, dass Klassen gemischt würden.
- Bürgermeister Markus Keller widerspricht. Dass Klassen gemischt werden sollen, sei ein Gerücht und mitnichten Absicht der Stadt. Ihnen gehe es nur um die Stärkung und den Erhalt der Werkrealschule. „Die Synergien, die wir uns vom Verbund der Grund- und Werkrealschule erhofft haben, haben nicht funktioniert.“ Sprich, dass dadurch mehr Grundschüler nach der vierten Klasse auf die Werkrealschule wechseln. Bei einem Schulverbund könnten die Hauptschüler, die inzwischen an der Realschule seien und einen Unterricht auf Grund-Niveau (G-Niveau) benötigten, mit den Werkrealschülern zusammen unterrichtet werden. Keller betonte, für ihn sei die Werkrealschule nicht mehr wegzudenken.
- Schulamtsleiterin Sabine Rösner nennt keine Präferenz, verfolgt die Entwicklung aber aufmerksam. „Für mich ist das ein interessantes Projekt“, nicht halten lasse sich der 1. August als gewünschter Termin. In der Gemeinderatssitzung hatte sie zwei wesentliche Sätze geäußert: „Es kommt nicht darauf an, was auf dem Türschild steht, entscheidend ist, was hinter der Tür geschieht.“ Und: „Lehrkräfte gehen gerne in die Schule, wenn die Atmosphäre stimmt.“
- Was die Schulleiter sagen: Timo Link, Geschäftsführender Schulleiter, Realschulrektor Sven Dorn und Laila Siebel, kommissarische Schulleiterin der Grund- und Werkrealschule Eichberg, wollen, dass die Realschule weiter eigenständig bleibt. Nur so sei an der Realschule die höchste Unterrichtsqualität gewährleistet. Rektor Link sieht auf jeden Fall Gesprächsbedarf: „Keiner weiß richtig, was Sache ist.“ Was Link bemängelt: „Es gab nie ernsthafte Überlegungen der Stadt, sich in dieser Frage mit den Schulleitern abzustimmen, wir wurden immer nur über die Pläne der Stadt und des Gemeinderats informiert und durften lediglich noch eine Stellungnahme abgeben.“ Und er fügt hinzu: „Wir hätten uns schon gewünscht, dass die Stadt zuerst die Schulen und die Eltern hört und man sich dann gemeinsam mit der Stadt auf eine Strategie verständigt hätte.“
„Wir hätten uns schon gewünscht, dass die Stadt zuerst die Schulen und die Eltern hört.“Timo Link, Geschäftsführender Schulleiter

„Für mich ist das ein reines Politikum. Das war vorher schon alles abgesprochen.“Petra Wölfle, Gesamtelternbeiratsvorsitzende
„Unser Ziel ist es, die Werkrealschule in Blumberg zu stärken und zu erhalten.“Markus Keller, Bürgermeister