Der Blumberger Schulcampus hat am Donnerstagabend die nächste Stufe genommen. Nach intensiver Diskussion und ein paar Kürzungen stimmte der Gemeinderat der Kostenberechnung für den ersten Bauabschnitt und der Entwurfsplanung zu. Die Verwaltung wurde beauftragt, den Bauantrag einzureichen, die Ausschreibung zu tätigen und die Unterlagen für die Förderanträge vorzubereiten.
Kostenberechnung
- Mit 16.078.729,60 Euro lag die aktuelle Berechnung mehr als 400.000 Euro unter der ersten Berechnung mit 16.497.380,63 Euro, da die Baunebenkosten, sprich vor allem die Honorare für die Planer, geringer waren, wie Stadtbaumeister Uwe Veit festgestellt hatte. Durch Kürzungen von 115.000 Euro bei den Außenanlagen liegt die Kostenberechnung jetzt sogar unter 16 Millionen Euro. Darin enthalten sind auch Mobiliar und Ausstattung, wofür im Haushalt gesondert 1,4 Millionen Euro veranschlagt waren.
- Entwicklung: Stadtbaumeister Uwe Veit berichtete über das letzte halbe Jahr. „Für uns war es eine große Herausforderung“, wöchentlich gab es Videokonferenzen, wo sie sich abgestimmt hätten. Vor der Sommer-Pause seien sie mit der Leistungsphase 3 fertig geworden, Veits Dank ging an die Planer. Nun müssten sie natürlich zeitgleich schauen, wie es mit den anderen Bauabschnitten aussehe.
- Veränderungen: Der Neubau erhält eine andere Treppe, die sich nun um eine Stütze in der Mitte, die dazu kam, windet, schilderte Architekt Lauer. Im unteren Geschoss befinden sich die Mensa und die Ganztagsbetreuung der Grundschule, im Mittelgeschoss sechs Zimmer für zwei Klassenstufen der Grundschule und die Schulverwaltung und im dritten Geschoss sechs weitere Klassenzimmer für die Grundschule sowie die Weiherdammschule.
- Außenanlage: Das Büro Wiederkehr aus Nürtingen hatte Wort gehalten: Mit 2.556.855 Euro lag die Kostenberechnung sogar gut 20.000 Euro günstiger als die Kostenschätzung mit 2.588.250 Euro, bei einem Quadratmeterpreis von 207,03 Euro, was vergleichbar mit anderen Vorhaben sei, so Klaus Wiederkehr.
- Kürzungen: Gestrichen wurden jeweils mit Mehrheit die Überdachung für Fahrradstellplätze und die Überdachung des Buswarteplatzes vor der Realschule (Einsparung: 115.000 Euro). Reduziert wurde die Zahl der Fahrradstellplätze von 40 auf 20. Klaus Wiederkehr hatte vergeblich darauf hingewiesen, dass Fahrradstellplätze dann weniger attraktiv seien, was den Fahrradgebrauch, den sie ja alle wollten, reduzieren würde. Eine gepflasterte Wasserrinne soll nun als Rasenmulde ausgebildet werden, in der das Wasser versickern kann.
- Statt 40 Bäumen sollen nun nur 20 gepflanzt werden. Planerin Hanna Wildeboer hatte die 40 Bäume auch damit begründet, dass an dem Südhang viel Aufenthalts-Fläche vorhanden sei, die beschattet werden sollte. Die Treppe von der Achdorfer Straße zur Realschule und dem Sophie-Scholl-Kindergarten soll schmäler werden und dafür noch eine Rampe zum Hochfahren für Feuerwehr und Winterdienst erhalten.
Energieeinsparung
- Geplant ist ein Standard, wonach das Gebäude nur 55 Prozent der Energie verbraucht, die es gesetzlich verbrauchen dürfte, sagte Energieberater Thomas Thallinger vom Büro Stahl + Weiss in Freiburg. Die Lüftung ist mit Wärmerückgewinnung vorgesehen, um Energie zu sparen, die Fenster kann man trotzdem von Hand öffnen. Die Heizzentrale der Energieversorgung Südbaar im Schulbereich soll für den ersten Bauabschnitt mit einem Blockheizkraftwerk ertüchtigt werden und für den zweiten Abschnitt mit einem einem weiteren.
Flachdach mit Photovoltaik
- Das Flachdach soll zu einem Viertel mit Solarmodulen für Strom belegt werden, Kosten 52.000 Euro. Bei einer Vergütung von zehn Cent pro Kilowattstunde amortisiere sich die Anlage in etwa sieben Jahren. Die Energiekosten werden im Vergleich zu Referenzgebäuden um 23 Prozent reduziert, die CO2-Emissionen um 19 Prozent. Man könne auch mehr Fläche mit Photovoltaik bestücken, erfuhr der Gemeinderat auf Nachfrage, doch Architekt Max Lauer wies darauf hin, dass das Dach in der Planung auch noch andere Funktionen habe wie eine extensive Begrünung für die Versickerung und die Belichtung der Räume durch Oberlichter.
Die Sorgen des Gemeinderats
- Die Haustechnik stellte Peer Schmidt vom Büro Burnickl Ingenieure in Sindelfingen vor. Er versuchte auch, aus seiner Erfahrung heraus, die Sorgen des Gemeinderats, dass etwas nicht funktionieren könne, zu zerstreuen. Die Kosten liegen bei Heizung und Sanitär bei 1,27 Millionen Euro und im Elektro-Bereich bei einer Million Euro.
Kosten
Herrichten und Erschließen
164.446,10 Euro
Bauwerk und Baukonstruktionen 8.324.991,54 Euro
Bauwerk und Technische Anlagen 2.872.721,33 Euro
Außenanlagen erster Bauabschnitt ca. 1.247.694 Euro
Ausstattung und Kunstwerke 1.003.907,80 Euro
Baunebenkosten 2.349.968,83 Euro
Gesamtsumme ca. 15.963.729,60 Euro
- Fördergelder: Dazu erklärte Bürgermeister Markus Keller in der Sitzung, „mit der Schulbauförderung müssen wir noch einmal intensiver in den Dialog gehen.“ Dabei gehe es um die Frage, wie viel der neu geschaffen Fläche bezuschusst werde. Keller betonte: „Wir wollen auf jeden Fall einen Antrag für den Ausgleichsstock stellen.“ Beantragt werde außerdem ein Tilgungszuschuss bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau. (blu)