Herr Leichenauer, haben Sie für Ihre Teams im Einsatz genügend Schutzkleidung?

Wir haben ausreichend Schutzausrüstung; allerdings sind die Lieferzeiten zum Teil sehr lang und die Liefermengen werden zum Teil rationiert. Vor Weihnachten kam eine Bestellung von Anfang November. Und davon nur eine erste kleine Teillieferung. Infolge dessen entwickelte sich der Lagerbestand der Handschuhe kurz vor Weihnachten in eine sehr problematische Richtung. Hier haben wir uns mit einer Großbestellung bei einem neuen Lieferanten beholfen. Wir erwarten die Lieferung der 90.000 Nitril-Handschuhe mit einem Warenwert von fast 17.000 Euro am heutigen Donnerstag. Ärgerlich ist zudem, dass die Preise in unverschämte Höhen ansteigen: FFP2-Masken waren vor Corona Cent-Artikel und kosten heute ohne Probleme drei bis vier Euro pro Stück. Und auch bei den Handschuhen liegen die Preise um 450 Prozent über denen aus dem Jahr 2019.

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Wie viele Ihrer Mitarbeiterinnen sind schon getestet und wie sehen die weiteren Schutzvorkehrungen aus?

Aktuell beginnen wir mit der vorgeschriebenen regelmäßigen Testung der Mitarbeiter (Schnelltest). Die Tagespflege läuft nur auf zwei Drittel-Belegung, damit wir genügend „Luft“ haben. Seit Beginn der zweiten Welle führen wir eine tägliche Temperaturkontrolle durch: bei den Mitarbeitern, den Gästen der Tagespflege und bei den ambulant versorgten Patienten. Die hauswirtschaftlichen Hilfen laufen mit viel Abstand ab!

Wie viele Personen vom Team der Sozialstation haben oder hatten schon den Erreger Covid-19?

Bisher ist glücklicherweise erst eine Mitarbeiterin an Covid-19 erkrankt gewesen. Schier ein Dutzend Kolleginnen waren/sind in Quarantäne (aktuell drei; aufgrund einer erkrankten Patientin). Immer wieder stehen wir darüber hinaus vor der Frage, wie ein Kontakt zu einer Kontaktperson zu bewerten ist, und immer wieder stellt sich uns die Frage, was ein mutmaßlich üblicher Herbstschnupfen oder ein Hustenreiz bedeutet.

Fragen: Bernhard Lutz