Reges Interesse herrschte am Mittwochabend bei der Bürgerinformation im Gemeinschaftshaus in Zollhaus zur anstehenden Sanierung des Bahnübergangs sowie der Ortsdurchfahrt von Zollhaus.

Das Regierungspräsidium Freiburg, Außenstelle Donaueschingen, informierte die Bevölkerung im Schulterschluss mit den Bahnbetrieben Blumberg. Als Redner zu Gast waren der Sachgebietsleiter Straßen und Radwege, Roland Rießle, sowie die Projektleiterin der anstehenden Baumaßnahme Leonie de Jongh, die zusammen mit Christian Brinkmann als Geschäftsführer und Eisenbahn-Betriebsleiter über die einzelnen Bauabschnitte, die geplanten Umleitungsstrecken sowie die Einschränkungen während der Baumaßnahmen referierten und die zahlreichen Fragen beantworteten.

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Flicken funktioniert nicht mehr

Christian Brinkmann verdeutlichte die Dringlichkeit der Sanierung des Bahnübergangs. Die Gleise seien vor 15 Jahren umfassend saniert worden und hätten dem täglichen hohen Aufkommen an Schwerlastverkehr gut standgehalten. Da der Untergrund aus Torf bestehe, dessen Feinanteile im Laufe der Zeit ausgewaschen wurden, fingen die Belagplatten allerdings schon vor einigen Jahren an zu wackeln.

Christian Brinkmann
Christian Brinkmann | Bild: Hans Hermann

Trotz intensiver Reparaturmaßnahmen durch Unterpressung der Platten mit 0,5 Tonnen Material und vielen Flickstellen seien die Schäden nun erneut aufgetreten, mit zusätzlichen Asphalt-Brüchen sowie Löchern in den Straßen.

„Nun geht es mit Flicken einfach nicht mehr, jetzt muss richtig saniert werden, wofür wir 400.000 Euro investieren“, so der Bahnchef. Eine einseitige Gleis- und Fahrbahnsanierung komme nicht in Frage, da die dann entstehende Naht zum Zusammenschluss der Teilbereiche wieder eine Schwachstelle ergeben würde.

Roland Rießle zeigte auf, wie sehr sich das Regierungspräsidium mit der Anordnung von Wochenendarbeit und der Einrichtung diverser Provisorien bemüht habe, die Einschränkungen für alle so gering wie möglich zu halten.

Leonie de Jongh und Roland Rießle vom Regierungspräsidium Freiburg, Außenstelle Donaueschingen, stehen den Anwohnern und weiteren ...
Leonie de Jongh und Roland Rießle vom Regierungspräsidium Freiburg, Außenstelle Donaueschingen, stehen den Anwohnern und weiteren Interessierten Rede und Antwort. | Bild: Conny Hahn

Der Ablauf

Die Sanierung des Bahnübergangs in Zollhaus in Verbindung mit einer umfassenden Straßensanierung von der Aral-Tankstelle bis zum Ortsausgang von Zollhaus beginnt am 8. April und unterteilt sich in drei Bauabschnitte. Bis zum Beginn des Betriebs der Sauschwänzlebahn Ende April müssen die ersten beiden Abschnitte fertiggestellt sein.

Bild 3: Nach Ostern geht es los: Diese Bauabschnitte sind in Zollhaus geplant
Bild: Schönlein, Ute

Wünsche und Vorschläge aus der Bevölkerung

Die Zollhauser Bevölkerung zeigte sich diskussionsfreudig, äußerte Wünsche und Vorschläge. So wurde angeregt, die Weiler Straße mit einer Tonnage-Beschränkung zu versehen und nur für Anwohner freizugeben, um eine Abkürzung durch das Wohngebiet zu vermeiden. Christof Rösch brachte ein, diese Überlegung auch für die als „Wanne“ bekannte L214 zu prüfen.

Großer Handlungsbedarf wird beim Bahnübergang und dem direkt daneben liegenden schmalen Fußweg gesehen, der ohne jegliche bauliche Trennung sehr nah an der Straße verlaufe und eine große Gefahrenstelle sei. Hier wurde von mehreren Seiten der Wunsch laut, diese Situation im Zuge der Sanierung zu entschärfen. Christian Brinkmann sicherte zu, nochmals mit Bürgermeister Markus Keller zu sprechen und die Möglichkeiten zu prüfen.

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Bäckerei bleibt geschlossen

Zur Nachfrage nach Flüsterasphalt für die Ortsdurchfahrt, stellte Rießle klar, dass dieser erst ab Geschwindigkeiten von etwa 70 Stundenkilometern funktioniere und bei darunter liegendem Tempo eher mit Nachteilen verbunden sei. Zudem betrage die Haltbarkeit nur etwa die Hälfte der Zeit gegenüber herkömmlichem Asphalt, wie er nun eingesetzt werde in Verbindung mit einer zusätzlichen feinen Split-Abstreuung, welche die Lautstärke ebenfalls um zwei Dezibel reduziere.

Große Enttäuschung äußerte Nicole Knöpfle darüber, dass es keinerlei finanzielle Ausgleichsmöglichkeiten gebe für die Zeit, in der die Bäckereifiliale in Zollhaus nicht wirtschaftlich sinnvoll betrieben werden kann und daher mindestens während der Bauabschnitte I und II geschlossen bleibe.