Fünf Monate sind vergangen seit dem verheerenden Großbrand mitten in Riedöschingen. Aber die Unglücksnacht vom 17. auf den 18. Juni ist im Ort immer noch sehr präsent, zumal der Brandort in der Bogengasse bislang gut sichtbar ist.
Die Brandursache sei weiter unklar, wie Jörg Kluge, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Konstanz auf Anfrage mitteilte. Die Ermittlungen gingen weiter.
Der Schwebezustand bezüglich der Ursachenforschung bedeutet aber nicht, dass Stillstand herrschen würde. Im Gegenteil: Es hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten schon vieles getan.
Vor allem haben die bisherigen Bewohner des nun abgebrannten Hauses eine neue Bleibe gefunden. Und die Abbrucharbeiten an der Brandruine sind in vollem Gange.
Vergeblicher Kampf gegen Feuersbrunst
Rückblick: Am frühen Abend des Samstags, 17. Juni, war ein Brand in direkter Ortsmitte neben der Kirche ausgebrochen. Betroffen war ein Wohnhaus, das früher als landwirtschaftliches Gebäude genutzt worden war. Es fiel bei dem Großbrand den Flammen zum Opfer – obwohl die Feuerwehr damals schnell und mit letztlich mehr als 130 Einsatzkräften vor Ort war.

Die Bewohner – ein Mann sowie dessen erwachsener Sohn mit Freundin – verloren dabei ihr Zuhause sowie ihr gesamtes Hab und Gut.
Hier wohnen die Brandopfer jetzt
Inzwischen haben der Vater Stefan Knecht, Sohn Nils und Dorothea Lüdorf neue Bleiben gefunden. Nach der vorübergehenden Unterbringung bei Verwandten und Freunden in der Nähe hatte das Paar nur zwei Wochen nach dem verheerenden Brand bereits eine neue Wohnung in Blumberg beziehen können, während der Familienvater eine Bleibe in Zollhaus gefunden hat.
An diesen Orten können die Betroffenen wohnen bleiben, bis ihr neues Haus am alten Standort fertig gebaut sein wird. Bis dahin wird es allerdings noch eine ganze Weile dauern.
Brandstelle immer noch abgesperrt
Zunächst muss vor allem die Brandruine abgeräumt werden. Und noch immer ist die Brandstelle in der Bogengasse von beiden Zufahrtsseiten her abgesperrt. Nach dem Brand begannen die Ermittlungen der Kriminalpolizei zur Brandursache, die sich aufgrund der immensen Menge an Trümmern nicht einfach gestalteten.

Inzwischen hat die betroffene Familie die Gewissheit, dass „die Gebäudeversicherung gut mitspielt und den Wiederaufbau eines Hauses in gleicher Art und Güte bezahlen wird“, wie die Partnerin des Sohnes, Dorothea Lüdorf, auf Anfrage erleichtert mitteilt.
Abrissarbeiten erfordern Umsicht
Seit Anfang Oktober laufen nun die Abriss- und Aufräumarbeiten durch die Firma Reutlinger Abbruch GmbH aus Eningen bei Reutlingen.
Mit einem großen Abbruchbagger trug sie die noch verbliebenen Gebäudeteile ab und sortierte die Trümmer nach verschiedenen Materialarten, die dann in zahlreichen Containern entsorgt wurden.
Besonders in den ersten Tagen der Arbeiten lag noch immer ein beißender Brandgeruch in der Luft und die Mitarbeiter arbeiteten ausschließlich in kompletter Schutzausrüstung.
Um die extreme Staubbildung bei den Arbeiten zu reduzieren, wurde die Baustelle regelmäßig bewässert. Die Arbeiten sollen voraussichtlich in den nächsten zwei Wochen abgeschlossen sein.
Die umliegenden Anwohner zeigten sich sehr zufrieden mit dem Verlauf des Abbruchs und auch mit der Information im Vorfeld der Arbeiten, bei denen sich eine gewissen Lärm- und Staubbelastung nicht vermeiden ließ.
Schon nächstes Jahr soll gebaut werden
Wenn die anschließenden Bodenuntersuchungen beendet sind, können die Planungen mit dem Architekten beginnen. Dies in der Hoffnung, im kommenden Jahr je nach Verlauf des Planungs- und Genehmigungsverfahrens und der Verfügbarkeit der Handwerksbetriebe mit dem Bau starten zu können.