Ein Großbrand hat am 17. Juni mitten in Riedöschingen ein Wohnhaus in einen Haufen Schutt und Asche verwandelt. Ein Mann sowie dessen erwachsener Sohn mit Freundin haben dabei ihr Zuhause sowie ihr gesamtes Hab und Gut verloren.
Immer noch Brandgeruch in der Luft
Die Bogengasse unmittelbar neben der Kirche ist nach wie vor abgesperrt und noch immer liegt in der Nähe der Brandruine ein beißender Brandgeruch in der Luft. Die Kriminalpolizei hat inzwischen die Untersuchungen zur Brandursache aufgenommen, die sich aufgrund der großen Mengen an Trümmern nicht einfach gestalten. Ein Ergebnis ist bislang noch nicht bekannt.
Der beim Brand mit schweren Verletzungen mit dem Rettungshubschrauber in eine Fachklinik geflogene Mann konnte inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen werden und ist vorerst bei einer Familie in Riedöschingen untergekommen. Auch sein Arbeitgeber hat ihm eine Unterkunft angeboten.
Bereits am Abend des Brandes machte sich neben Schock und Fassungslosigkeit auch eine enorme Welle der Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung breit, die noch immer anhält und zeigt, wie eng das solidarische Netz im Dorf im Ernstfall ist.
Das sagt der Ortsvorsteher
Der Riedöschinger Ortsvorsteher Robert Schey ist beeindruckt von der immensen Solidarität der Bürger. „Noch am Samstagabend sowie den ganzen Sonntag hat mein Telefon fast dauerhaft geklingelt, da Menschen ihre Hilfe anbieten und spenden wollten“, blickt Schey zurück. Schon am Tag nach dem Brand wären die ersten Spenden eingetroffen.

„Ich möchte mich hier wirklich ausdrücklich für die große Spendenbereitschaft bedanken“, sagt der Ortsvorsteher und fügt hinzu: „Es ist toll zu sehen, wie groß die gegenseitige Hilfe ist und wie sehr das Dorf zusammenhalten kann, wenn es wirklich darauf ankommt. Das ist wahres Dorfleben.“
Das sagt der stellvertretende Ortsvorsteher
Sein Stellvertreter Luis Rocha dos Santos ist ebenfalls stolz auf den Zusammenhalt im Dorf, aber auch auf die ausgezeichnete Leistung der zahlreichen Feuerwehrleute: „Ein großer Dank gilt den über 130 Einsatzkräften und ehrenamtlichen Helfern. Sie alle haben Großartiges geleistet und Schlimmeres verhindert“

Besonders froh sei er dabei einmal mehr über den schnellen Einsatz der Blumberger Drehleiter gewesen. Und auch noch der Donaueschinger Drehleiter, die zusätzlich nach Blumberg kam, sei unabdingbar gewesen.
Das sagt der Vertreter der Vereinsgemeinschaft
Für Gerd Martin als Vorsitzender der Trachtengruppe und Vertreter der Vereinsgemeinschaft Riedöschingen ist klar, dass der betroffenen Familie geholfen werden muss. „Es gibt bereits zahlreiche Spenden und Initiativen von Privatpersonen, aber auch wir als Vereinsgemeinschaft wollen einen Beitrag leisten und etwas spenden.“

Zudem planen die Vereine am bevorstehenden Isidori-Fest vom 15. bis 17. Juli auch eine Aktion zugunsten der Brandopfer.
Bevölkerung verhält sich am Brandabend vorbildlich
Die große Hilfsbereitschaft zeigt sich jedoch nicht nur gegenüber der betroffenen Familie. Bereits während des aufgrund der relativ schmalen Straßen und engen Bebauung anspruchsvollen Einsatzes der Feuerwehr und Rettungskräfte erfuhren die Einsatzkräfte jede Menge Unterstützung.
Das sagt der Abteilungskommandant
„Besonders bedanken möchten wir uns bei den zahlreichen Helfern der umliegenden Gebäude, die uns während des Kräfte zehrenden Einsatzes mit Sitzgelegenheiten, Getränken und Essen versorgt haben“, sagt der Abteilungs-Kommandant der Feuerwehr Riedöschingen, Jürgen Scheyer: Außerdem gelte auch ein großer Dank an die gesamte Bevölkerung.

„Vorbildlich haben sich alle an die Regeln und Vorgaben gehalten, sind nicht in den Bereich der Absperrungen vorgedrungen und haben uns dadurch ungehindert helfen lassen“, sagt Jürgen Schey.
Kleiderkammer ermöglicht Einkleidung der Betroffenen
Der Sohn wohnt vorübergehend bei Verwandten in der Nähe. Seine Freunde helfen gerade bei der Suche nach einer Bleibe und auch die Stadt hat bereits ein Wohnungsgesuch platziert. Dank zahlreichen Spenden sowie der Unterstützung der DRK-Kleiderkammern konnten die Personen wieder neu eingekleidet werden.
Auch an Sachspenden sei bereits einiges zusammengekommen, wie Axel Grabs berichtet, der mit seiner Frau Anja nach wie vor täglich mehrere Säcke oder Körbe mit Spenden in Empfang nimmt. Er weist darauf hin, dass größere Gegenstände wie Möbel nicht einfach vorbeigebracht werden könnten. Diese machten erst Sinn, wenn die neue Bleibe gefunden und ein konkreter Bedarf vorhanden sei.
Auf dem Spendenkonto liegen 15.000 Euro
Über die finanzielle Spendenaktion seines Sohnes Maximilian Grabs sowie das durch Ortsvorsteher Robert Schey eingerichtete Spendenkonto haben sich mittlerweile mehr als 15.000 Euro angesammelt, die den Betroffenen zügig ausbezahlt werden sollen.