An der Eingangstür der Kardinal-Bea-Schule in Riedböhringen hängt das Schild „Abstand schützt“, zwei Richtungspfeile besagen mindestens 1,5 Meter. Im Rektorat sitzt Simone Schelling, seit August neue Leiterin der Grundschule, am Montag noch alleine, sie wirkt gelassen und entspannt. „Ich bin jetzt die zweite Woche hier und freue mich, wenn endlich die Schüler und die Kolleginnen kommen.“ Auf der Landeslehrerakadmie Comburg bei Schwäbisch Hall hatte sie schon ein einwöchiges Einführungsseminar als Rektorin, in den nächsten Jahren wird sie dort noch weitere Module absolvieren.
Erholsame Ferien
Die Ferien waren für Simone Schelling, die bis Ende Juli noch an der Grundschule Riedöschingen unterrichtete, erholsam, wie sie sagt. „Ich konnte mit meiner Familie 14 Tage an die Ostsee und Abstand gewinnen.“ Mit ihrer Kollegin und bisherigen Chefin Angelika Sitte habe sie das bestehende Corona-Konzept aktualisiert. „Da geht es darum, wann darf ein Kind, wenn es eine Erkältung hat, wieder in die Schule“, erläutert die Schulleiterin.
Für diese Schüler gilt: Entweder muss der Arzt sagen, das Kind muss einen Corona-Test machen oder das Kind muss mindestens einen Tag lang fieberfrei sein. Sie müssten schauen, dass sie die Gruppe der Erst- und Zweitklässler, die zusammen unterrichtet werden, nicht mit der Gruppe der ebenfalls zusammen unterrichteten Dritt- und Viertklässler, mischten, so Schelling. Deshalb hätten sie den Pausenhof in zwei Bereiche unterteilt. Bedenken hat die neue Rektorin nach eigenen Aussagen, wenn sie sehe, wie bei manchen Leuten bezüglich Corona eine für sie unverständliche Gelassenheit einkehre, wie das zum Beispiel auf Spielplätzen zu beobachten sei.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie machen sich auch im Schulablauf bemerkbar. Die Einschulungsfeier werde dieses Jahr anders aussehen, am Freitagvormittag kommender Woche in kleinem Rahmen. Pro Kind dürfen nur zwei Begleitpersonen mitkommen, das gelte auch für die Einschulungen in Riedöschingen und Fützen, das hätten sie einheitlich abgesprochen und festgelegt. Aktuell nehmen in der Schule acht Kinder der Klassen eins bis vier an der Lernbrücke teil. Die frühere Rektorin Waldtraut Bader habe sich bereit erklärt, einzuspringen. Sie hätten Kinder einbestellt, die wegen der Coronazeit Lücken hätten, vor allem in Mathematik und Deutsch. Das Angebot der Lernbrücke gebe es nur, wenn sich Lehrkräfte dazu bereit erklärten, auf freiwilliger Basis. „Die Eltern wurden auch gefragt und mussten ihr Einverständnis geben.“
Am Herzen liegt der neuen Schulleiterin und ihrem Team der Kontakt mit den Eltern. Es werde Elternabende geben, aber mit den entsprechenden Abstandsregeln. Der erste Abend für die Eltern der ABC-Schützen ist am 15. September, also noch vor der offiziellen Einschulung, der Elternabend für die Eltern der Klassen 1 bis 4 ist dann am 29. September, die Beginnzeiten für die jeweiligen Klassenstufen sind aber gestaffelt.
Kooperation mit Kindergarten
Kontakt hat Simone Schelling bereits mit dem benachbarten Kindergarten „Arche Noah“ wegen der Kooperation, die sie selbst übernehmen werde. Gemeinsam mit zwei Erzieherinnen werde sie dort die Vorschulkinder jede Woche eine Stunde auf die Schulzeit vorbereiten und unterstützen.
Was würde passieren, wenn wegen Corona ein zweiter Lockdown käme und die Schulen wieder schließen müssten? Simone Schelling kann dazu noch nichts sagen. Sie würde das mit ihrem Team besprechen. Persönlich würde sie dazu tendieren, dies im Grundschulbereich so zu handhaben wie nach der Schulschließung im Frühjahr. Sprich für die Grundschüler keine Video-Konferenzen zu machen sondern ihnen Bücher und ausgesuchte, vorbereitete Lernpakete mitzugeben. Wichtig wäre auf jeden Fall wieder, „dass seitens der Lehrer eine Kontrolle stattfindet.“ Mit den Eltern würden sie per Email und Telefon Kontakt halten.
Offenheit und Transparenz
Gibt es noch etwas, das ihr und ihrem Team wichtig ist? „Mir liegt am Herzen, dass wir Offenheit und Transparenz pflegen.“ Beibehalten will sie die von ihrer Vorgängerin Angelika Sitte eingeführte Kooperationszeit des Kollegiums jeden Mittwoch, wo alle zusammenkommen und sich austauschen.
„Wir tun alles, was in unserer Verantwortung steht“
Die neue Rektorin, das ist zu spüren, geht mit einem guten Gefühl in das neue Schuljahr, in ihr erstes Schuljahr als Schulleiterin: „Ich fühle mich gestärkt, das, was in unserer Verantwortung steht, tun wir.“ Dazu trugen auch Ansprechpartner im Rathaus bei. „Meine ersten Kontakte zur Stadt waren alle positiv.“
Zahlen und Rektoren
- Schüler: Im neuen Schuljahr werden 44 Mädchen und Jungen unterrichtet. Davon 11 in Klasse eins, 13 in Klasse zwei, 12 in Klasse drei und 8 in Klasse vier.
- Lehrkräfte: Rektorin Simone Schelling, Friedrike Hettich, Hadice Pfitzenmeier, Anita Weinmann und Referendarin Larissa Hauser (katholische Religion).
- Geschichte: Baubeginn war 1963, 1965 zog die Schule in ihr heutiges Gebäude, 1966 weihte Kardinal Augustin Bea, Riedböhringens großer Heimatsohn, die nach ihm benannte Schule ein.
- Rektoren: Erster Schulleiter in Riedböhringen nach dem Krieg war Georg Schneider. Erster Rektor der neuen Grundschule war Karl-Heinz Reiner, später Konrektor an der Realschule Bad Dürrheim, in Riedböhringen aber noch jahrelang Organist und Dirigent des Kirchenchors. Ihm folgte 1970 Franz Seiler. Vom Schuljahr 1973/74 bis Ende 2000 leitete Mechthild Baller die Schule, ab 1978/79 als offizielle Rektorin. Ende 2001 folgte bis Ende 2015 Waldtraut Bader. Nach einer kurzen Zeit von Silvia Callenbach übernahm die Riedöschinger Rektorin Angelika Sitte kommissarisch die Leitung. (blu)
Zahlen und Rektoren
- Schüler: Im neuen Schuljahr werden 44 Mädchen und Jungen unterrichtet. Davon 11 in Klasse eins, 13 in Klasse zwei, 12 in Klasse drei und 8 in Klasse vier.
- Lehrkräfte: Rektorin Simone Schelling, Friedrike Hettich, Hadice Pfitzenmeier, Anita Weinmann und Referendarin Larissa Hauser (katholische Religion).
- Geschichte: Baubeginn war 1963, 1965 zog die Schule in ihr heutiges Gebäude, 1966 weihte Kardinal Augustin Bea, Riedböhringens großer Heimatsohn, die nach ihm benannte Schule ein.
- Rektoren: Erster Schulleiter in Riedböhringen nach dem Krieg war Georg Schneider. Erster Rektor der neuen Grundschule war Karl-Heinz Reiner, später Konrektor an der Realschule Bad Dürrheim, in Riedböhringen aber noch jahrelang Organist und Dirigent des Kirchenchors. Ihm folgte 1970 Franz Seiler. Vom Schuljahr 1973/74 bis Ende 2000 leitete Mechthild Baller die Schule, ab 1978/79 als offizielle Rektorin. Nach einer Interimsphase mit der kommissarischen Leitung durch die damalige Riedöschinger Rektorin Gabriele Cernoch-Reich und danach durch den Blumberger Grundschulrektor Stefan Sosinski folgte dann von Ende 2001 bis Ende 2015 Waldtraut Bader als offizielle Rektorin. Nach einer kurzen Zeit von Silvia Callenbach übernahm Angelika Sitte die kommissarische Leitung. Seit August ist Simone Schelling offiziell Rektorin. (blu)