Wehr Mit zwei Abschlusskonzerten in Wehr und Oberlauchringen setzte das Jugendorchester des Blasmusikverbandes Hochrhein einen Schlusspunkt unter das Musikjahr 2025.
Zum Finale hatten die Jugendlichen damit noch einmal eine doppelte Herausforderung durchzustehen, die aber genauso souverän gemeistert wurde, wie alle Aufgaben, die sie in diesem Jahr bereits zu bewältigen hatten. Die größte Aufgabe war sicher die Teilnahme am Deutschen Musikfest in Ulm. Das Orchester stellte sich dort einer Fachjury, die im Wertungsspiel die Leistungen der rund 60 Musiker vom Hochrhein in der Höchststufe mit 94,3 von möglichen 100 Punkten bewertete. Das war ein Riesenerfolg für das Orchester, dessen langjährigen Dirigenten Julian Gibbons und für alle, die seit fast 40 Jahren im Hintergrund die Strippen ziehen und dafür sorgen, dass der Proben-, Konzert- und Tourneebetrieb erfolgreich abläuft. Pläne zum 40-jährigen Orchesterjubiläum 2026 liegen bereits vor. Doch noch befindet man sich in der Gegenwart und da hießen die nächstliegenden Aufgaben: Abschlusskonzerte in der Region. In der gut besuchten Stadthalle in Wehr wurde am Samstagabend überragende sinfonische Blasmusik geboten, wie man es von Julian Gibbons und dessen Musikern seit Jahren gewohnt ist. Die Zuhörer konnten ein musikalisch hervorragend abgestimmtes Orchester erleben, das in begeisternder Art und Weise die ausgesuchten Stücke zum Thema „Große Geschichten“ musikalisch umsetzte.
Eröffnet wurde das Konzert gleich mit einem gewaltigen Tongemälde, der „Second Suite in F Major for Military Band“, die aus der Feder von Gustav Holst stammt und zum Standard-Repertoire der sinfonischen Blasmusik zählt. Im Anschluss übernahm Trompetensolist Nils Rebholz die Bühne. Mit dem zweiteiligen Solostück „Manhattan“ von Philip Sparke stellte der junge Musiker sein Können eindrucksvoll unter Beweis. Die virtuosen Koloraturen, rasanten Läufe und anspruchsvollen Triller forderten ihm höchste Atemtechnik und Fingerfertigkeit ab – eine Herausforderung, die er mit Bravour meisterte. Das Publikum würdigte seine Darbietung mit begeistertem Applaus. Einen weiteren Höreindruck bot „Twin Ports Overture“ mit der vollen Klangbreite eines Blasorchesters, in dessen Zentrum die Posaune erklang und das am Ende in das bekannte Kirchenlied „Lobe den Herren“ mündete. Das lebhafte Musikstück „Ride“ von Samuel Hazo leitete den zweiten Teil des Konzertes ein. Mit dem besonderen Werk von Oscar Navarra „El Arca de Noé“ erlebte das Publikum hautnah die biblische Geschichte der Arche Noah mit der großen Sintflut. Leise Melodien, beginnend in den Klarinetten, fortgeführt von Fagott und Tenorsaxophon beschreiben die letzten Stunden vor der Sintflut. Fast greifbar waren die Spielfreude und der Teamgeist der 60 Musiker, die sich in monatlichen Zusammenkünften und Probenwochenenden auf das Konzert vorbereitet hatten. Herausragende Solopassagen, das homogene Zusammenspiel des Orchesters und die Kompositionsauswahl entließen das Publikum nach zwei Zugaben voller Begeisterung. Zu dieser Stimmung trugen auch die Moderatoren Svea Trumpf und Tim Friedrich bei. Locker und unterhaltsam moderierten sie die Stücke an, erläuterten Hintergründe zu den einzelnen Darbietungen und deren Komponisten.