Für den 51-jährigen Fußballtrainer Jürgen Frank ist nach nun 31 Jahren an der Seitenlinie erst mal Pause. Das Urgestein des SV Fützen, das sich vor allem in der Jugendförderung hohe Verdienste erwarb, will sich nach über drei Jahrzehnten sportlicher Verantwortung erstmals eine schöpferische Auszeit gönnen. Der tadellose Sportsmann, der vor allem in der Nachwuchsarbeit viele Erfolge feierte, setzte zuletzt bei den Aktiven der SG Riedöschingen/Hondingen mit dem Aufstieg in die Bezirksliga sowie dem anschließenden Klassenerhalt für den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte ein weiteres Ausrufezeichen.

Bereits ab seinem 20. Lebensjahr entschied sich Frank nach einer schweren Knieverletzung, seinen Weg als Übungsleiter für den Jugendfußball einzuschlagen. Von 1992 bis 2016 feierte er mit Jugendmannschaften des SV Fützen inklusive späteren Spielgemeinschaften viele Erfolge. Wer als junger Kicker durch seine Hände ging, wurde mit dem nötigen Rüstzeug für eine anschließende Karriere bei den aktiven Mannschaften bestens vorbereitet. Überregional bekannte Fußballgrößen wie Torjäger Philipp Gleichauf, der es mit dem FV Donaueschingen bis in die Verbandsliga schaffte, oder Tobias Kienzler und Simon Götz, die heute noch zu den Leistungsträgern beim Landesligisten FC Gutmadingen zählen, erhielten unter seinen Fittichen den nötigen Schliff. „Mit diesem Jahrgang haben wir in der Jugend von den D- bis zu A-Junioren viele Meisterschaften gefeiert“, erinnert sich Jürgen Frank.

Nach den Anfängen mit den jüngeren Kicker sorgte er anschließend in vielen B- und A-Jugend-Teams für unvergessene Erfolgserlebnisse. Dazu trug er in der Jugendleitung viele Jahre zusätzliche Verantwortung. Mit spielstarken SG-Teams wie in Riedböhringen oder auch Blumberg war auf ihn immer Verlass. Am Schluss seiner Jugendlaufbahn setzte er mit der großen Spielgemeinschaft aller Blumberger Ortsteile und auch Mundelfingen weitere Zeichen. „Ein gelebter Teamgeist sowie eine gute Vorbereitung waren für mich immer wichtige Grundlagen für ein erfolgreiches Arbeiten“, erklärt Frank. Unzählige Talente und Spieler gingen durch seine Schule und zahlen es ihm mit starken Leistungen bis heute bei den aktiven Mannschaften zurück.

Nach 24 Jahren Jugendarbeit wechselte er 2015 in den Trainingsbetrieb zu den Aktiven. Als Co-Trainer der Fützener Trainer-Ikone Frank Berrer, der seit einigen Jahren beim TuS Blumberg verantwortlich ist, verdiente er sich seine ersten Sporen. Der SV Mundelfingen sowie die SG Riedböhringen/Fützen, die er in der Saison 2018/19 vom Abstieg rettete, waren weitere Stationen. Zuletzt stand er bei der SG Riedöschingen/Hondingen vier Jahre in der Verantwortung. Das resultierte im letztjährigen Aufstieg in die Bezirksliga sowie in dieser Saison mit dem überragenden siebten Platz.

Für den Vorsitzenden des FC Riedöschingen, Björn Werhan, waren es vier unbeschreibliche Erfolgsjahre. „Der Jürgen lebt für den Fußball und hängt sich immer voll rein“, sind seine Worte. Auch Oliver Gilly, sportlicher Leiter des SV Hondingen, drückt seine Wertschätzung aus: „Der Jokel geht bei uns als echter Freund und ist im Verein immer willkommen.“ Frank kann sich zwar irgendwann ein Comeback vorstellen, will aber erst mal richtig abschalten.