Neun Monate mussten die Blumberger Handballer warten, bevor sich Mitte der vergangenen Woche die Türen der Eichbergsporthalle wieder für eine erste Trainingseinheit öffneten. Nach der durch die Corona-Pandemie verursachten Zwangspause waren es zunächst einige Nachwuchsmannschaften des TSC Blumberg, die sich die Bälle wieder zuwarfen. „Die Erleichterung ist groß, dass wir überhaupt wieder ins Training einsteigen durften. Nun hoffen wir, dass diese Saison unter den normalen Bedingungen gespielt wird, wenngleich dafür leider keiner eine Garantie geben kann“, sagt Sven Mittelstädt, zweiter Vorsitzender des TSC Blumberg.
Handball hat in Blumberg Tradition
Handball hat in Blumberg eine große Tradition. Große Erfolge gab es Anfang der neunziger Jahre, als die erste Männermannschaft in der Oberliga Baden-Württemberg spielte und bei den Heimspielen die Eichbergsporthalle nahezu aus allen Nähten platzte. Davon ist wenig geblieben, doch das aktuelle Vorstandsteam und deren Helfer geben alles, um den Standort zu sichern und perspektivisch wieder an bessere Zeiten anzuknüpfen.
Im kommenden Jahr, 2022, jährt sich zum 50. Mal die Vereinsgründung. Allein das zeigt, welch gute Arbeit beim TSC immer wieder geleistet wurde. „Nur zu gern würden wir schon jetzt unser Jubiläum vorbereiten, aber Planungen sind in dieser ungewissen Zeit sehr schwer. In jedem Fall wollen wir zum 50-jährigen Bestehen etwas machen, nur die Details kann ich gegenwärtig nicht voraussehen“, ergänzt Mittelstädt.

Der TSC Blumberg brachte in den vergangenen Jahren immer wieder gute Handballer heraus, die auch höherklassig für Furore sorgten. Aktuell spielen die besten sieben, acht Blumberger Handballer beim Kooperationspartner VfH Schwenningen. Dazu gibt es eine eigene erste Männermannschaft, die vor der Corona-Pause in der Kreisliga B Meister wurde, dann aber wegen der ungewissen Zukunft auf einen Aufstieg verzichtete. Für die neue Saison, die Ende September/Anfang Oktober starten soll, wurden zudem eine Frauenmannschaft in der Kreisklasse A, eine männliche A-Jugend, eine weibliche B-Jugend, eine männliche C-Jugend sowie eine gemischte E-Jugend für die Punktspiele gemeldet. Die Minis werden im Herbst wieder mit Übungseinheiten beginnen.
Mit dieser Jugendarbeit stehen die Blumberger in der Region weitgehend allein da. Mehrere Vereine haben aus Mangel an Interessenten diese Jugendarbeit komplett eingestellt. „Auch uns fällt das nicht von allein in den Schoß. Wir versuchen immer wieder, Nachwuchs zu gewinnen“, fügt Mittelstädt an. So wird sich der TSC auch im kommenden Ferienprogramm der Stadt Blumberg engagieren, um bei Kindern Lust auf das Handballspielen zu wecken.
Online-Training während der Pandemie
Während der Pandemie gab es ein Online-Training. Dieses wurde zunächst sehr euphorisch aufgenommen, später ließ das Interesse aber etwas nach. „Auch deshalb ist es wichtig, dass wir wieder in die Halle dürfen. Hier legen wir den Schwerpunkt zunächst darauf, am Muskelaufbau und der Körperspannung zu arbeiten, um Verletzungen vorzubeugen. Zudem haben wir individuelle Trainingspläne erstellt“, sagt Mittelstädt, der selbst in der ersten Mannschaft spielt und zudem die A-Jugend betreut.

Eine qualitativ hochwertige Jugendausbildung soll auch in den kommenden Jahren die Basis für noch möglichst viele Jahre Handballsport in Blumberg darstellen. Neben Kindern und Jugendlichen suchen die Eichbergstädter weiterhin Betreuer und Trainer, um die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen. Hier wäre auch ein Basis für die Eltern der Kinder gegeben. Wie bei anderen Vereinen, egal ob auf sportlicher oder kultureller Basis, kein leichtes Unterfangen, hat sich doch das Freizeitverhalten der jungen Generation deutlich verändert. Mit der Rückkehr des Hallentrainings, und somit etwas mehr Normalität, wollen die Eichbergstädter alles unternehmen, um diesen schönen Sport weiterhin einer breiten Öffentlichkeit, auch über Blumberg hinaus, anzubieten.