Voraussichtlich am Montag, 11. März, sollen die Arbeiten in der Freiburger Straße und einem Teil des Tunnelweges beginnen. Sofern die Witterung mitspielt, startet dann mit den dortigen Kanalarbeiten eines der größten städtischen Projekte in diesem Jahr. "Das ist eine wichtige Maßnahme 2019. Nicht nur vom Umfang, sondern auch in finanzieller Hinsicht", erklärt Bürgermeister Micha Bächle. Nach der Erschließung des Neubaugebietes am Bregenberg ist es das teuerste Projekt für die Stadt.

2019 beginnt der erste Abschnitt der Gesamtmaßnahme, die schließlich 2020 fortgesetzt werden soll. "Das betrifft zuerst die Freiburger Straße und einen Teil des Tunnelweges. Dort geht es dann nächstes Jahr weiter", sagt Döggingens Ortsvorsteher Dieter Fehrenbacher.

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Was muss gemacht werden?

Die Abwasserbeseitigung in diesen Straßen funktioniert bisher über Gruben und einen sogenannten rollenden Kanal. Wöchentlich, im Falle der größeren Gruben alle 14 Tage, kommt ein Unternehmen und leert die Gruben. "Wir wurden vom Landratsamt dazu aufgefordert, die Gebäude an das bestehende Kanalnetz anzuschließen", erklärt Volker Koch vom Stadtbauamt. Zuletzt habe man solch eine Maßnahme in Bruggen umgesetzt. Auch zwischen Bräunlingen und Waldhausen gebe es noch einige Außenlieger, bei denen ein entsprechender Anschluss geprüft werden sollte.

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Auch andere Leitungen

Im ersten Abschnitt soll ein Kanal in Richtung des Gefälles der Freiburger Straße entstehen, der schließlich zum Pumpschacht weiter unten führt. "Nur dort wird das Schmutzwasser gesammelt. Wenn der Schacht voll ist, wird es wieder nach oben gepumpt zum Kanal beim Adlerplatz", erklärt Marcus Greiner vom verantwortlichen Ingenieurbüro. Ein zweiter Kanal münde über einen Trockenkanal auf einer Wiesenfläche. Er ist für das Regenwasser gedacht, das dort versickern soll. "Mit der Maßnahme verbinden wir auch die Arbeiten an weiteren Leitungen. Die Wasserleitung wird dabei erneuert, außerdem Strom und die Breitband-Verbindung wird gelegt", so Greiner.

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Autos kommen durch

"Die Arbeiten für den ersten Abschnitt werden etwa bis Mitte November andauern", erklärt Greiner. Übernommen wir das von der Tiefbau-Firma Staller aus Grafenhausen. Die Straße kann in diesem Zeitraum nicht voll gesperrt werden, sondern lediglich halbseitig mit einer Ampelregelung. "Über die Bauzeit muss sie durchfahrbar bleiben. Einerseits muss der Bus für den Schienenersatzverkehr durchkommen, wir müssen aber auch auf Notfälle vorbereitet sein." Solch ein Notfall wäre es etwa, wenn die Gauchachbrücke gesperrt werden müsste, oder etwa der Tunnel. "In der äußersten Not ist die Baufirma auf Rufbereitschaft. Dann müsste der Graben schnellstmöglich wieder zugeschüttet werden. Das würden im Extremfall das Regierungspräsidium oder die Polizei veranlassen", so Greiner weiter. Auch noch mit in der ersten Maßnahme ist ein Teil des Tunnelweges. Dort müsse man an drei Stellen durch private Gärten, an einer davon werde das als Teilabschnitt direkt erledigt. Daher wird dann auch die Wendeplatte nicht nutzbar sein. Im zweiten Abschnitt Folge dann schließlich der Rest des Tunnelweges.

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Zudem gebe es unterhalb des Pumpenschachtes auch weiter Außenlieger, die man über Kleinpumpwerke ebenfalls anschließen könne. Das hänge allerdings davon ab, ob das zu diesem Zeitpunkt noch im Haushalt möglich sei.

Straße wird schmäler

Zukünftig werde die Freiburger Straße dann auch etwas schmäler sein, als zuvor: "Die bisherige Breite wird dann nicht mehr gebraucht. Daher nutzen wir das für einen breiteren Gehweg für die Anwohner", erklärt Greiner. Zudem werde an der Hangseite der Straße ein weiterer Weg geschaffen.

Was bei dieser Baustelle für die Verantwortlichen besonders wichtig ist: eine gute Taktung der einzelnen Abschnitte. Denn auch das Regierungspräsidium möchte in diesem Zeitraum einige Arbeiten an der Posthausbrücke und der großen Gauchachtalbrücke vornehmen: "Die Fahrbahnübergänge an der großen Brücke müssen instand gesetzt werden", so Greiner. Das soll etwa vier bis fünf Wochen in Anspruch nehmen.

In einem Schreiben habe man bereits die Anwohner über die Maßnahme informiert sowie den persönlichen Plan erklärt, so Stadtbaumeisterin Antje Krotzinger.

Und was sagen eigentlich die Anwohner zu dem großen Projekt?

Wie Ortsvorsteher Fehrenbacher sagt, warten die Anwohner bereits darauf, dass es losgeht. Einerseits natürlich, weil es durch die Gruben jetzt auch schon mal zu einer Geruchsbelästigung kommen kann, andererseits kommt mit dem neuen Kanal auch das Breitbandkabel. "Für die Leute dort ist das alles eine deutliche Aufwertung", so Bürgermeister Bächle.