Erst das Regenwetter samt Hochwasser am Montag und schließlich der heftige Wintereinbruch am Dienstagmittag. Das Wetter wähnt sich wohl schon im April und tobt sich in den verschiedensten Spielarten auf der Baar aus. Das führt dazu, dass man sich als Autofahrer geradezu in anderen Klimazonen wähnt, wie ein Fahrt von Donaueschingen über den Schellenberg nach Bräunlingen und schließlich über Bruggen nach Wolterdingen zeigt.

Schellenberg als Hindernis

Am Schellenberg hatten gegen 12 Uhr die ersten Autofahrer ihre liebe Mühe. Dicke Flocken überziehen die Straße mit einer Schneeschicht, vorwärts geht es nur im Schneckentempo – und es wird immer langsamer. Der Winterdienst ist zu diesem Zeitpunkt hier noch nicht vorbeigekommen. Schließlich rutschen die Hinterreifen, der Kolonnenführer bleibt stehen. Es gibt kein Vorankommen mehr, Bräunlingen jenseits des Berges scheint unerreichbar. Die Autos drehen um.

Mit etwas Anlauf gelingt es schließlich doch. Bräunlingen ist vom Berg aus nicht zu erkennen. Dichtes Schneegestöber liegt über der Stadt, Windböen pusten Schneeflocken durch die Häusergassen.

Bruggen im Schnee

Noch intensiver wird es schließlich rund um Bruggen. Links und rechts der Straße schwappt das Wasser der übergelaufenen Breg, und der Schneesturm drückt auf die Auto-Flanke. Den Wintereinbruch besonders verflucht haben dürfte der Fahrer eines Quad- Er durchquerte Bruggen zu einem Zeitpunkt, als alle anderen Verkehrsteilnehmer froh waren, in einer Fahrerkabine sitzen zu dürfen.

Nach gut einer Stunde ist der Spuk schon wieder vorbei und die gemäßigte Zone wartet. Zwar sprudelt die Breg in Wolterdingen ordentlich, die Wolkenfetzen lichten sich jedoch bereits und die Sonne kommt durch. Wieder im Frühling angekommen. Solche Touren gibt es für viel Geld auf Neuseeland, das mit seiner Lage mehrere Klimazonen durchschneidet, oder eben, wesentlich günstiger: Auf der Baar.