Wenn Gebäude in die Jahre gekommen sind, dennoch viel genutzt werden, dann ist es notwendig, sie zu sanieren. Ein neuer Anstrich, Ausbesserungen, neuer Putz, moderne Elektronik. Mit Einzug der digitalen Medien in den Alltag der Menschen gibt es solche Sanierungen mittlerweile nicht nur an den handfesten Bauten, sondern auch im elektronischen Bereich. Etwa so, wie im Fall der städtischen Homepage Bräunlingens. Sie ist die digitale Plattform der Stadt. Wer sich von außerhalb über Bräunlingen informieren will, der landet hier. Und er landet, zumindest momentan noch, in einer technischen Vergangenheit.

Homepage soll modern werden

Das soll sich ändern. Die Stadt hat beschlossen, die Homepage modern und ansprechend gestalten zu lassen, und sie zu optimieren. Unternehmen haben sich dafür beworben und die Vergabe wurde im Gemeinderat diskutiert. Den Zuschlag bekommen hat schließlich die Brandperfection GmbH, bei zehn Zustimmungen, drei Gegenstimmen und vier Enthaltungen. Kostenfaktor für die Arbeiten: 48.000 Euro.

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Diskussionen wegen des Betrags

Der Betrag sorgte teilweise für Unverständnis bei den Stadträten: „Überall müssen wir kürzen und sparen. Und dann wird dafür so ein Riesenbetrag nötig“, sagte FDP-Stadtrat Siegbert Wernet. Georg Baum, FDP, richtete die Frage direkt an die Verwaltung: „Ich muss schon fragen, warum das so teuer ist.“ Eine Erklärung lieferte Anna Welke, Leiterin des Amtes für Tourismus, Kultur und Sport. Man habe sich die aktuelle Homepage angeschaut und den Stand mit in die Ausschreibung genommen: „Wir setzen auf ein offenes System“, so Welke. Die städtische Homepage sei nicht mit jener eines mittelständischen Unternehmens zu vergleichen: „Von der technischen Umsetzung steckt da weitaus mehr dahinter. Wir hätten uns auch gefreut, wenn sich mehr Unternehmen für den Auftrag beworben hätten.“ Insgesamt seien sechs Schreiben eingegangen. Der aktuelle Anbieter habe nicht mehr abgegeben. Die bisherige Seite werde verwaltet und funktioniere mit einer veralteten Technik: „Die Seite lässt sich auf dem Handy nicht richtig anschauen, einfache Änderungen sind für uns nur schwer machbar“, so Welke. Zudem sei der jetzige Zeitpunkt wichtig, da ein Fördertopf mit 50-prozentiger Förderung anzapfbar sei.

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Mehr Sicherheit

Wichtiger Faktor sei auch die höhere Sicherheit durch ein neues System. So sei es in der Vergangenheit zu negativen Erfahrungen gekommen: Die Seite könne leicht gehackt werden, über das Kontaktformular trudeln täglich lästige Spam-Mails ein. In einem neuen System sehe die Verwaltung zudem kein Hindernis, für Mitarbeiter soll es eine Einführung und Schulung dafür geben.

„Ich erwarte als Bürger, dass die Homepage nicht nur aufgehübscht wird, sondern danach auch das tägliche Geschäft erleichtert. Es soll ein großer Nutzwert für die Bürger dadurch entstehen. Das ist meine Erwartungshaltung“, erklärte CDU-Stadtrat Rolf Schütz.

Abhängig ist die endgültige Vergabe der technischen Umsetzung der Homepage jetzt nur noch von einer Zuschussgewährung. Die soll es über die zweite Phase des Projektes „Digitalisierung und Heimat“ geben, in dem Bräunlingen als eine von neun Modellkommunen mit dabei ist.