Der Samstag, 28. Juni, wird die Bräunlinger in großer Zahl auf die Beine bringen. Das ist keine allzu kühne Prognose. Denn an diesem Tag feiert der größte Arbeitgeber vor Ort, die Firma Straub Verpackungen, das 200-jährige Bestehen.
Das Unternehmen hat vier Produktions- und Verarbeitungsstandorte und vier Tochterunternehmen. Es beschäftigt mehr als 600 Menschen und erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von etwas über 150 Millionen Euro.
Tag der offenen Tür
Die Bürger erhalten an diesem Tag einen Einblick in die Produktionsanlagen und die Herstellung von unterschiedlichen Wellpappeformen. Die Firma Straub Wellpappe GmbH bietet einen Tag der offenen Tür im Werk in Bräunlingen und in Blumberg von 11 bis 17 Uhr. Hinzu kommen noch fachmännische Informationen im Logistikzentrum in Bräunlingen.
Wer beide Standorte besichtigen will, der kann mit einem Bustransfer von einem Standort zum anderen hin- und zurückfahren. Jeder Besucher einer Besichtigung erhält einen Gratis Bon für Essen und Trinken.
„Straub-Verpackungen blickt auf 200 Jahre Unternehmensgeschichte zurück und das möchten wir gemeinsam mit ihnen feiern. Freuen Sie sich auf spannende Einblicke in die Firma, ein buntes Programm und zahlreiche Überraschungen“, heißt es in der Einladung.
Im Bräunlinger Werk in der Donaueschinger Straße 2 sorgt ab 11 Uhr die Stadtkapelle Bräunlingen beim Frühschoppen für eine gute musikalische Umrahmung der Besucher.
Bei der Werkbesichtigung wird gezeigt wie eine Verpackung mit den Großmaschinen entsteht. Informationen gibt es über die Ausbildungsmöglichkeiten bei der Firma Straub. Für die Kinder wird eine Spielstraße aufgebaut, mit Bobby-Car-Race, sowie Wellpappespielen und Kinderschminken. Essen und Getränke werden angeboten.
Im Blumberger Werk an der Tevesstraße 1 wird das gleiche Programm wie im Bräunlinger Werk angeboten.
Das ist für Bräunlingen geplant
Das Logistikzentrum in Bräunlingen (Niederwiesen 12) bietet bei einem Rundgang etliche Fachinfos über die modernen logistischen Abläufe. Im Digitaldruckzentrum wird die Kleinserienproduktion vorgestellt. Ein Besuch in der Baustelle des neuen Werks III gibt Infos vermittelt den Baufortschritt der aktuellen Großbaumaßnahme, die im Jahr 2026 abgeschlossen werden soll. Bei einem Gewinnspiel gibt es VIP-Karten für die Bundesligamannschaft des SC Freiburg zu gewinnen.
Nicht zu besichtigen ist verständlicherweise die das aktuelle Großvorhaben, das im Gewerbegebiet Niederwiesen umgesetzt wird. Hier entsteht das Werk III. Mit Kosten von über 40 Millionen Euro ist es die größte Einzelinvestition der Firmengeschichte. Das aktuell bebaute Grundstück umfasst 60.000 Quadratmeter, auf dem mit 19.000 Quadratmetern die neue Produktionshalle mit Verwaltungsräumen entsteht.
Die Unternehmensgeschichte ist eine Familiengeschichte
Dieser Kraftakt gilt als letztes Großvorhaben vor dem Generationswechsel. In siebter Generation wird das Unternehmen heute von Steffen und Alexander Würth geführt. Zuvor führten deren Väter die Firma. Für die Zukunft steht die achte Generation mit Lisa und Frederic Würth, sowie Sebastian und Johannes Würth als Gesellschafter bereit.
Sie sind die jüngsten Kettenglieder einer Familiengeschichte. Die Gründung des Unternehmens geht zurück auf den Erwerb der Stadtmühle in Bräunlingen die Franz Anton Straub 1823 kaufte. Seitdem ist sie in Familienbesitz.
Mit seiner Entschlossenheit und seinem Weitblick legte er, so die Firmengeschichte, den Grundstein für die Werte, die bis heute prägen: Tradition, Innovation und ein starker Familienzusammenhalt. Franz Anton schenkte die Mühle seiner Tochter Kreszentia, welche sie mit ihrem Mann betrieb. 1842 erwarb ihr Onkel Josef Straub die Mühle und wurde Namensgeber für das spätere Unternehmen.
Der einstige Mühlbetrieb war 1905 nicht mehr rentabel aufgrund der zunehmenden Zahl von Mühlen am Rhein. Deswegen wurde eine Holzwollproduktion angegliedert. 1925 wurde im Gebäude der Mühle mit der Produktion von Wellpappe begonnen. Heute befinden sich unter anderem Mitarbeiterwohnungen und ein Aufenthaltsraum in dem Gebäude der Mühle. Das heutige Produktions- und Verarbeitungswerk wurde an die Mühle gebaut.
Und die Wellpappe? Produziert werden 200 Millionen Quadratmeter davon pro Jahr. Das entspricht einer Tagesproduktion von 921.440 Quadratmetern oder 455 Tonnen Wellpappe – das sind 91 Lastwagen-Ladungen.