Autofahrer werden es bemerkt haben: Seit Sonntag, 1. Juni 2025, ist die Verkehrsführung in der Donaueschinger Innenstadt etwas anders geregelt. Es braucht gute Orientierung und im besten Fall Ortskenntnis, um in der Innenstadt mit dem Auto ans Ziel zu kommen.
Wer zum Beispiel vom Hindenburgring aus den Nahkauf-Laden, die Hof Apotheke oder das Optikergeschäft Meyer in der Karlstraße mit dem Auto ansteuert, muss über die Friedhof- oder Lehenstraße in die Schulstraße abbiegen, um dann an den Parkplätzen am Hanselbrunnenplatz sein Auto abzustellen. Über die Werderstraße mit Einbahnregelung kommt man dann wieder aus der Innenstadt raus.
Wie kommt man an die einzelnen Geschäfte?
Wer hingegen ein Geschäft in der Karlstraße besucht, das weiter westlich Richtung Rathausplatz liegt, muss über die schmalen Seitenwege Zeppelin- oder Wasserstraße wieder aus der Innenstadt fahren, da der Rathausplatz für die Durchfahrt gesperrt ist.
Bereits für Ortskundige könnte sich die Verkehrsführung als kompliziert herausstellen – doch wie geht es dann erst den Auswärtigen, die ein Geschäft in der Innenstadt ansteuern? Einer, der davon ein Lied singen kann, ist Patrick Meyer. Er ist Geschäftsführer von Optic Meyer in der Karlstraße.
Lieferungen kommen nicht an
Er berichtet, dass diese aus seiner Sicht verwirrende Verkehrsführung ein Grund dafür sei, dass diese Woche spürbar weniger Kunden in seinen Laden kommen und er sich diesbezüglich auch Beschwerden von den Kunden anhören muss.
„Ich habe eine Kundin in Bräunlingen, sie hat mir ihre Brille zur Reparatur gebracht. Sie ist fast verzweifelt auf ihrem Weg hierher und meinte, sie würde sich überlegen, ob sie sich das nochmal antut.“
Zudem beobachte er, dass die Parkplätze am Hanselbrunnenplatz wesentlich leerer sind. Auch Nachtlieferungen, auf welche er angewiesen ist, kämen bei ihm nicht mehr an. „Bereits zweimal ist der Nachtlieferdienst ausgefallen, da dieser die Zufahrt zum Laden nicht gefunden hat.“
Verärgerte Anwohner und Betroffene
Bei der Bürgerfragestunde in der Gemeinderatssitzung am 3. Juni beschweren sich auch Anwohner. Kai Georg ist Anwalt, sein Büro befindet sich an der Wasserstraße. „Der Verkehr ist erheblich mehr geworden, die Autos manövrieren teils haarsträubend aneinander vorbei, auch die Parkplatzsituation ist unerträglich“, so Georg.
Eine andere Anwohnerin, Petra Böhe, berichtet, dass viele Autofahrer vermehrt auf Seitenstraßen ausweichen. „Hier herrscht die reine Anarchie. Die Autofahrer suchen sich ihre Wege. Die Innenstadtbewohner müssen entlastet werden“, so ihr Appell an die Stadtverwaltung.
Erik Pauly versucht, den Beschwerdeführern den Wind aus den Segeln zu nehmen: „Der Durchgangsverkehr muss auf den City-Ring geleitet werden. Die Verkehrsführung ist noch recht neu, doch die Situation wird sich sicher mit etwas mehr Zeit auch wieder beruhigen, sobald sich alle an die neuen Gegebenheiten gewöhnt haben“, ist er sich sicher.
Gelungener Start der Veranstaltungsreihe
Generell ist man vonseiten der Verwaltung aber zufrieden mit dem Start des Donauquellsommers. So berichtet Bauamtsleiter Jochen Amma, der zudem maßgeblich für die Organisation der Eventreihe zuständig ist, dass sich der Veranstaltungskalender weiter fülle, momentan habe man 60 Interessenten, die in unterschiedlichsten Kategorien die Plätze bespielen.
Auch die Auftaktveranstaltung am Sonntag, 1. Juni auf dem Rathausplatz sei gut besucht gewesen, die Stadt gehe von schätzungsweise 250 Besuchern aus, so Pauly.
Die Mitglieder des Gemeinderats loben bei der Sitzung den Einsatz der Verwaltungsmitarbeiter. „Dass das in der Kürze der Zeit auf die Beine gestellt wurde, ist doch beachtlich“, so CDU-Fraktionssprecher Marcus Greiner.