Wie wird sich die Narrenzunft entscheiden? 2022 hatten zwei Mitglieder der Bräunlinger Zunft die Narrenwelt in Wallung gebracht. Sie forderten: Die Eintracht solle doch über Sinn, Zweck und Verbleib in der Vereinigung Schwäbisch Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) Gedanken machen.

Und eigentlich hätten bei der nächsten Hauptversammlung die Mitglieder über den Austritt oder den Verbleibt in der VSAN abstimmen sollen. Doch das taten die 101 anwesenden Mitglieder dann doch nicht. Die Abstimmung wurde auf die Generalversammlung 2024 vertragt. Warum?

„Wir können nach den bisherigen vorgesehenen Strukturänderungen, auch bei der VSAN durch die Findungskommission, einen Austritt der Narrenzunft Eintracht Bräunlingen nicht empfehlen“, sagte Zunftmeister Matthias Reichmann.

Zunftmeister Matthias Reichmann.
Zunftmeister Matthias Reichmann. | Bild: Dagobert Maier

Bei der Generalversammlung 2024 kommt der Antrag mit der Sicht auf die aktuelle VSAN-Situation dann erneut auf den Tisch.

Aufgaben der Arbeitsgruppe

Eine Arbeitsgruppe der Narrenzunft hatte sich bereits öfters mit der Thematik und mit folgenden Aufgabenstellungen beschäftigt.

Der Vorstand soll die Gründe aufzeigen, die einen Verbleib der Zunft in der VSAN rechtfertigen. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe sollen so objektiv wie möglich alle Fakten, sowie Vor- und Nachteile einer Mitgliedschaft zusammentragen, ohne eine Beschlussempfehlung zu formulieren.

Stefan Hummel, dritter Zunftmeister und Mitglied der Arbeitsgruppe.
Stefan Hummel, dritter Zunftmeister und Mitglied der Arbeitsgruppe. | Bild: Dagobert Maier

Stefan Hummel, dritter Zunftmeister und Mitglied der Arbeitsgruppe, informierte über die verschiedenen Strukturen der Narrenvereinigung, die VSAN–Welt, das Präsidium und die geplanten Optimierungen. Dabei stach besonders heraus, dass ein Großteil der finanziellen Ströme in den Eigenbetrieb, die Verbandsarbeit und den Narrenschopf fließen.

Hummel zeigte auch auf, welche Belastungen verstärkt auf die Narrenzünfte zukommen, von Gema-Gebühren, über Sicherheitsleistungen, die Bürokratie bis hin zu den Beiträgen an die VSAN.

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Diese Verbesserungen werden angeregt

Die neue VSAN-Struktur, in der die Bräunlinger gute Verbesserungen sehen, soll nach verschiedenen Kernelementen ausgelegt werden: Einfachheit, Klarheit und Transparenz. Außerdem: eine neue aufgabenorientierte Struktur, die starke Einbindung der Narrenzünfte in den Verantwortungsbereich, Entlastungen für den Präsidenten, eine Matrixstruktur mit Querschnittsaufgaben und Themenbereiche sowie neue Verantwortungsstrukturen.

In diesen neuen vorgesehenen Strukturen der VSAN finden sich etliche Vorstellungen und Wünsche, die durch den Antrag der Bräunlinger Narrenzunft angeregt wurden, so der dritte Zunftmeister Stefan Hummel.

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Zwischenfazit der Arbeitsgemeinschaft

In mehreren Sitzungen wurde von der zehnköpfigen AG ein aussagekräftiges, derzeitiges Fazit vorbereitet.

Finanzielle Unterlagen wurden auf erneute Nachfrage von der VSAN bereitgestellt, jedoch sei die Transparenz der Finanzflüsse zwischen den einzelnen Vereinen nicht erkennbar. Die Optimierungsvorschläge der VSAN-Findungskommission würden in die richtige Richtung gehen.

Weitere Verbesserungsvorschläge sollen in einer offenen Diskussion mit der Vereinigung vorgelegt und diskutiert werden. Diese Gespräche sollen nach dem 100-jährigen VSAN-Bestehen neu aufgenommen werden.

Die Entwicklung müsse beobachtet und aktiv unterstützt werden. Derzeit gibt es keine sinnvolle Entscheidungsbasis für einen Antrag an die VSAN, so das Zwischenfazit der Arbeitsgemeinschaft.

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